- Der Zoff bei Red Bull Racing um die von Max Verstappen verweigerte Teamorder hinterlässt Spuren – und offene Fragen.
- Angeblich soll der Ursprung beim Monaco-Qualifying 2022 liegen.
- Das Ganze könnte möglicherweise noch weitere Kreise ziehen.
Urplötzlich Feinde: Die Fehde zwischen
"Das kann Unterstützung im Team kosten. Menschlich und als Payback ist es jedenfalls nicht ganz sauber. Er muss seinen sturen Kopf in so einer Situation mal zurücksetzen", sagte Experte
Egomane und Sturkopf
Verstappen ist kein Teamplayer, so lauten die Vorwürfe; ein Sturkopf, "Bad Boy" oder einfach nur ein Egomane, der nur sich und seinen Erfolg kennt. Diese Vorwürfe gibt es schon länger und sie kochen nun wieder hoch. De facto hat Verstappen den Rennstall nach dem Ärger um den Verstoss gegen die Budgetobergrenze gleich in die nächste Krise gestürzt. Denn was genau dahintersteckt, warum er seine Mannschaft und seinen Teamkollegen brüskierte, sich über die Anweisungen stellte, bleibt offen. Die Beteiligten hüllen sich in Schweigen, klar ist nur: Verstappen wird in Abu Dhabi seinem Teamkollegen helfen. Das betonten nach einer ersten Aussprache nach dem Rennen alle unisono, auch der Niederländer. Wozu also all diese Aufregung?
Ja, Verstappen mag das typische Rennfahrer-Ego besitzen, die ausgefahrenen Ellenbogen und den Anspruch, die Nummer eins zu sein – trotzdem ist seine rebellische Aktion in dem Ausmass überraschend. Er hatte nach dem Rennen zugegeben, dass zuvor etwas vorgefallen sei. Und es gibt auch eine Theorie, die eine plausible Erklärung für das Ganze wäre. Der Ursprung des Zwists soll beim Rennwochenende in Monaco liegen, konkret beim Qualifying. Da sorgte Perez im letzten Abschnitt mit einem Unfall in der letzten Kurve vor dem Tunnel dafür, dass die Zeitenjagd vorzeitig – vor den letzten Versuchen der Fahrer – abgebrochen werden musste.
Nach dem Crash fährt Perez zum Sieg
Zu dem Zeitpunkt lag Perez hinter dem Ferrari-Duo
Im Rennen lief für Perez dann alles zusammen, dank einer starken Strategie gewann er und sackte sich zugleich eine Vertragsverlängerung ein. "Kurve 8 war für mich während des gesamten Qualifyings schwierig. Ich versuchte die Beschleunigung besser zu antizipieren und ging schon ziemlich früh aufs Gas", erklärte Perez damals nach seinem Unfall. "Sobald ich auf das Gaspedal trat, spürte ich, wie der Hinterreifen keinen Grip fand. Ich spielte ein bisschen damit und dann verlor ich das Auto." Hat er tatsächlich nur gespielt oder das Auto mit voller Absicht verloren? Das ist die grosse Frage – und die Antwort könnte gravierende Folgen haben.
Verräterische Daten
Das Fachmedium "Motorsport-Magazin" hat Daten des Motorsteuergeräts analysiert und erkennt Unregelmässigkeiten, den Gasstoss in der Onboard-Aufnahme hört man auch als Laie. Perez stand kurz vor dem Crash laut Daten quasi auf dem Gaspedal – zum ersten Mal an dieser Stelle während des gesamten Qualifyings. Zuvor war er dort mit dem Gaspedal stets behutsam umgegangen.
Die Indizien mögen verdächtig und eine starke Erklärung sein, Fakt ist aber, dass Perez derjenige ist, der Licht ins Dunkle bringen müsste, oder aber der Automobil-Weltverband FIA mit einer Untersuchung. Alles andere ist letztendlich Spekulation. Fakt ist auch: War es tatsächlich Absicht, könnte der Weltverband nachträglich eine Strafe verhängen. Denn beim Thema Sicherheit kennt der Verband keinen Spass.
Soll Perez gehen?
Wie es in der Formel 1 üblich ist, erreichen die Spekulationen schnell die nächste Stufe. Wollte Verstappen den Perez-Crash öffentlich machen, um den Mexikaner loszuwerden? "Ich wäre nicht zu 100 Prozent sicher, dass Sergio Perez nächstes Jahr noch der Teamkollege ist. Es muss hinter den Kulissen sehr aggressiv zugehen, und Max wünscht sich eine neue Konstellation", sagte Ralf Schumacher bei Sky.
Er räumt Daniel Ricciardo gute Chancen ein, der Australier ist sowieso als Ersatzfahrer für 2023 im Gespräch, er hat sich während seiner ersten Zeit bei Red Bull Racing mit Verstappen gut verstanden, beide respektieren sich. So oder so: Der Zoff wird Spuren hinterlassen. Bei allen Beteiligten.
Verwendete Quellen:
- TV-Übertragung Sky, RTL
- motorsport-magazin.com: Verstappen hilft Perez nicht: Wegen absichtlichem Monaco-Crash?
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