Mercedes dominiert weiter die Formel 1. In einem spannungsarmen Rennen in Baku gewinnt Valtteri Bottas vor Lewis Hamilton. Für Sebastian Vettel bleibt nur Platz drei.
In den Häuserschluchten von Baku hat sich
Fünfter Erfolg für Bottas
Für den von der Pole Position gestarteten Bottas war der fünfte Grand-Prix-Erfolg auch etwas Genugtuung nach dem Pech der Vorsaison, als ihn eine Reifenpanne kurz vor Schluss in Baku den Sieg kostete. Mit einer fehlerfreien Vorstellung holte er sich nach dem Auftaktsieg in Melbourne zum zweiten Mal in diesem Jahr Platz eins und stockte sein Konto auf 87 WM-Zähler auf.
Doch das ist nicht wirklich der Platz, den der viermalige Champion und Ferrari anpeilen. Nach den Enttäuschungen in den ersten drei Saisonrennen verlief auch das vierte Grand-Prix-Wochenende für die Scuderia wieder alles andere als nach Plan. Neuzugang
Vettel musste sich mit Startplatz drei begnügen, weil das Mercedes-Duo auch dank geschickter Windschatten-Strategie die erste Reihe eroberte. Wieder einmal war von der vermeintlichen Überlegenheit des Ferrari-Motors nicht viel zu sehen.
Kein Vorbeikommen für Vettel
Auch am Start war für Vettel kein Vorbeikommen an den Silberpfeilen. Bottas verteidigte geschickt Platz eins vor Hamilton und fuhr schnell ein kleines Polster auf den Briten heraus. Auf Vettel betrug der Vorsprung des Finnen nach zehn Runden bereits satte zehn Sekunden. Offensichtlich kämpfte der Heppenheimer mit Reifenproblemen.
Deutlich besser lief es in dieser Phase für seinen Teamgefährten Leclerc. Von Startplatz acht führte der Monegasse eine starke Aufholjagd auf und war nach zwölf Runden dicht hinter Vettel auf Platz vier. Ferrari reagierte, holte Vettel zum Reifenwechsel. Auch Bottas und Hamilton kamen an die Box. Nun führte Leclerc sogar das Feld an, weil er anders als das Toptrio mit der härteren und damit länger haltbaren Reifenmischung losgefahren war.
Die Rundenzeiten des 21-Jährigen waren jedoch bald deutlich langsamer als die der Verfolger. Ferrari spekulierte anscheinend darauf, dass auf dem engen Stadtkurs von Baku wie so oft ein Safety-Car benötigt würde und das Team dadurch weniger Zeit beim Boxenstopp verlieren würde. Mercedes setzte dagegen und trieb seine beiden Piloten an, die Lücke zu Leclerc möglichst bald zu schliessen.
Zwei der zuvor drei Rennen am Kaspischen Meer hatte das Werksteam gewonnen. 2016 siegte Nico Rosberg auf dem Weg zu seinem WM-Titel, im Vorjahr profitierte Lewis Hamilton vom Pech seiner Rivalen und gewann. Ferrari und Vettel verbinden eher Frust-Erlebnisse mit Baku. 2017 entlud sich der Ärger des Hessen sogar in einem Rammstoss gegen Hamilton.
Ferrari-Taktik geht nicht auf
Auch diesmal ging die Ferrari-Taktik nicht auf. Nach 31 Runden zog Bottas an Leclerc vorbei, eine Runde später gelang dies auch Hamilton. Immerhin hatte Vettel durch die Scharmützel an der Spitze ein wenig Boden auf die Mercedes gut gemacht, als auch er in der 34. Runde Leclerc überholte.
In einem lange spannungsarmen Rennen brachte eine Panne am Red Bull des Franzosen Pierre Gasly zum Ende noch etwas Nervenkitzel. Die Rennleitung bremste das Feld zunächst mit einem virtuellen Saftey-Car ein. Als das Rennen wieder freigegeben war, nahm Vettel noch einmal Schwung für die Jagd auf Hamilton. Doch gegen die Mercedes war für den 33-Jährigen einmal mehr nichts auszurichten. © dpa
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