• Mohammed Ben Sulayem hat die Tür für eine Rückkehr von Michael Masi weit aufgestossen.
  • Masi war als Rennleiter abgesetzt, allerdings nicht komplett entlassen worden.
  • Wie es heisst, soll Lewis Hamilton verärgert sein. Er hatte sich zuletzt erst mit der neuen Rennleitung angelegt.

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Mohammed Ben Sulayem reisst alte Wunden wieder auf. Bei Mercedes. Bei Lewis Hamilton. Und bei Toto Wolff. Denn Ben Sulayem, der Präsident des Automobil-Weltverbandes, macht die Tür für Ex-Rennleiter Michael Masi wieder auf. Ziemlich weit sogar. Dabei hatte der Australier mit seinen Entscheidungen im vergangenen Dezember für das wohl kontroverseste WM-Finale in der Geschichte der Formel 1 gesorgt.

Der Ärger war riesig, vor allem im Mercedes-Lager. Masi war im Zuge der Aufarbeitung des Finales und der Strukturveränderungen innerhalb des Weltverbandes als Rennleiter abgesetzt worden. Doch nun steht ein Comeback im Raum. Nicht als Rennleiter, den Job teilen sich inzwischen der Deutsche Niels Wittich und der Portugiese Eduardo Freitas. Freitas wird am kommenden Rennwochenende in Barcelona sein Debüt feiern, bislang hatte Wittich die Funktion ausgeübt.

Berater-Funktion für Masi?

Doch Masi könnte trotzdem zur FIA zurückkehren – was für jede Menge Zündstoff sorgen dürfte. Spekuliert wird über eine Beraterrolle. „Ich habe Michael nicht entlassen. Er hatte eine persönliche Überlastung – sowohl als Verantwortlicher für die Sicherheit als auch als Rennleiter. Er hat einen Fehler gemacht. Es ist nicht so, dass wir gesagt hätten, es sei das Ende von Masi bei der FIA“, sagte Ben Sulayem der Daily Mail.

Er kenne Masi nicht sehr gut, habe aber kürzlich mit ihm gesprochen. „Ich habe kein persönliches Problem. Ich hasse niemanden. Michael ist da und wir könnten ihn gebrauchen. Ich habe nicht gesagt, dass wir ihn loswerden wollen. Ich sagte, wir könnten ihn gebrauchen. Wir sind für alles offen“, so Ben Sulayem.

Aussagen, die laut der Daily Mail Hamilton verärgert haben sollen. Dabei legt sich der Brite auch schon mit den Masi-Nachfolgern an, wegen seines Körperschmucks gab es zuletzt in Miami Diskussionen. Harte Strafen drohen, wenn er sich nach dem Ende seiner Ausnahmegenehmigung nicht an die Vorgaben halten sollte. All das sind Nebenkriegsschauplätze, die eine für ihn sowieso schon komplizierte Saison nicht einfacher machen.

Wolff lederte gegen Masi

Auch sein Teamchef dürfte wenig begeistert sein, wenn Masi zurückkehren sollte. Wolff ist unnachgiebig, wenn es um Abu Dhabi geht. Für ihn ist Masi derjenige, der Mercedes und Lewis Hamilton den Titel geklaut hat. Vor ein paar Wochen hatte Wolff erklärt, was ihn an Masi vor allem störte. Und dabei mit Kritik nicht gespart.

"Er war immun für Feedback und selbst heute hat er nicht richtig reflektiert, dass er etwas falsch gemacht hat", sagte Wolff der Associated Press. "Er war eine Belastung für den Sport, denn alle haben weiter über Abu Dhabi und den Rennleiter geredet. Aber der Rennleiter sollte eigentlich keine Person sein, über die die Leute reden, sondern jemand, der seinen Job macht und sicherstellt, dass das Rennen regelkonform durchgeführt wird."

Es sei – so habe man es von den Fahrern gehört – fast schon respektlos gewesen, wie er einige Piloten behandelt habe, sagte Wolff. "Es gibt einen Promoter eines der Rennen im Mittleren Osten, der gesagt hat, er sei so erleichtert, dass er weg sei, weil er von ihm so sehr beschimpft worden ist", so der Österreicher weiter.

Wie Wolff verriet, habe er Masi seine Meinung über ihn auch mitgeteilt, in der Woche vor Abu Dhabi bei einem Mittagessen. „Ich habe ihm gesagt, dass 'ich dir mitteilen will, ohne dich zu bevormunden, dass du Kritik annehmen und dich damit weiterentwickeln musst'", sagte Wolff: "'Lewis macht das jeden Tag, aber du scheinst ein Typ zu sein, der es immer besser zu wissen scheint.'" Wolff wollte Masi „ehrliches Feedback geben, dass er nicht andere Meinungen einfach als falsch abblockt". Seit dem letzten Rennen 2021 herrscht Funkstille, an einer Aussprache hat Wolff auch kein Interesse.

Hat es die FIA auf Hamilton abgesehen?

Erst der Ärger um Hamilton Piercings, jetzt die mögliche Masi-Rückkehr – hat es Ben Sulayem plötzlich auf Mercedes, Wolff und Hamilton abgesehen? „Die Leute sagen, ich habe getan, was Lewis und Toto wollten, indem ich Masi entfernt habe. Ich tue es für sie und jetzt habe ich es auf sie abgesehen – das macht keinen Sinn“, sagte Ben Sulayem.

Er stellt aber klar, dass Hamilton bestraft wird, wenn er sich weiter dagegen sträubt, die Körperschmuck-Regeln zu beachten. „Man kann die Leute nicht davonkommen lassen, nur weil sie deine Freunde sind. Es muss eine Regel für alle geben, und das war's.“ Fortsetzung folgt, so oder so. Spätestens in Monaco Ende Mai, wenn Hamiltons Schmuck-Ausnahmegenehmigung ausläuft.

Verwendete Quellen:

  • yahoo.com: 'Liability for the sport': Mercedes boss savages 'disrespectful' Aussie
  • dailymail.uk: Ben Sulayem: New F1 supremo Mohammed ben Sulayem hints at re-employing controversial race director Michael Masi... before calling on Lewis Hamilton to be a 'role model to young drivers' as battle over wearing jewellery intensifies
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