• Für 2023 gibt es weiterhin freie Cockpits, aber auch sehr viele Kandidaten.
  • Gut möglich, dass deshalb Mick Schumacher ohne Stammplatz bleibt.
  • Eine mögliche Alternative: Ein Jahr auf der Ersatzbank, um im Dunstkreis der Formel 1 zu bleiben.

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Eigentlich sollte die Silly Season langsam ein Ende finden. Verrückt genug war sie, über Wochen hielten Gerüchte, überraschende Wechsel und Trennungen die Formel-1-Welt in Atem. Doch weit gefehlt: Auch im September geht es wild zu auf dem Fahrermarkt. Fünf Cockpits sind offiziell noch frei, und Kandidaten gibt es reichlich. Die Spekulationen vor allem um Mick Schumacher gehen also weiter.

Alpine sucht nach einem Ersatz für Fernando Alonso, Haas, AlphaTauri, Williams und Alfa Romeo haben noch nicht beide Piloten offiziell bestätigt. Schumachers aktuelles Team Haas ist für ihn die realistischste Option, doch Teamchef Günther Steiner lässt sich weiterhin nicht in die Karten schauen. Ausgang offen.

Nur Aussenseiterchancen bei Alpine

Von AlphaTauri gab es bereits eine Absage, sollte es aber zu einer Trennung von der Ferrari-Nachwuchsakademie kommen, könnte das Red-Bull-Schwesterteam noch einmal interessant für Schumacher werden. Bei Alpine werden ihm nur Aussenseiterchancen eingeräumt, Alfa Romeo wird wohl mit Guanyu Zhou verlängern. Bliebe Williams als Notlösung, die sportlichen Aussichten sind dort aber weniger rosig.

Vor dem 16. Saisonrennen in Monza an diesem Wochenende hält das Fahrerkarussell kurz inne, es wird aber in den kommenden Tagen und Wochen noch einmal Schwung aufnehmen – wird Schumacher dann abgeworfen? Interessant dabei: Wie Sport1 berichtet, hat Audi für den Einstieg ab 2026 ein Auge auf Schumacher geworfen, da man unbedingt einen deutschen Fahrer verpflichten will. Da die Ingolstädter wohl einen Grossteil des Rennstalls Sauber (aktuell noch Alfa Romeo) übernehmen werden, wäre ein Platz dort logisch – allerdings erst 2024.

Eine Option, die zuletzt immer wieder genannt wurde, ist die Ersatzbank. Ein Jahr als Ersatzfahrer, um sich weiter im Dunstkreis der Motorsport-Königsklasse aufzuhalten, um im Auto, im Gespräch und im Blick der Teams zu bleiben. Eine Notlösung, aber keine abwegige. Und keine ohne Perspektive. Es ist ein Plan B mit Potenzial. So hat zum Beispiel Alex Albon als Red-Bull-Ersatzmann nach einem Jahr Pause die Rückkehr in die Formel 1 geschafft, er dockte bei Williams an.

Viel Lob von Toto Wolff

Zuletzt in Zandvoort gab es wieder ein auffälliges Lob von Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Mick verdient einen Platz in der Formel 1", sagte der Österreicher: "Mick ist eine tolle Persönlichkeit, er hat Talent, ist schnell. Er braucht nur mehr Zeit. Ich hoffe, dass wir weiterhin einen deutschen Fahrer in der Formel 1 haben werden." Mercedes hat allerdings beide Cockpits bis mindestens Ende 2023 belegt, dann läuft Lewis Hamiltons Vertrag aus. "Wenn ein Platz frei werden sollte, nehmen wir immer den mit der besten Performance. Mick wäre definitiv einer, den wir auf dem Radar hätten", so Wolff. Wäre die Rolle als Mercedes-Ersatzmann eine Option?

Unter den Kandidaten ist aber offenbar auch Daniel Ricciardo. Die "Daily Mail" berichtet, dass der Australier bei den Silberpfeilen auf die Ersatzbank soll. Da er McLaren nach der Posse um Supertalent Oscar Piastri verlassen wird, sucht der 33-Jährige nach Optionen für eine Zukunft in der Königsklasse. Laut dem Bericht würde er 2023 den Mercedes-Ersatzfahrer machen, um dann eventuell einzuspringen, falls Hamilton nach Ablauf seines Vertrags seine Karriere beenden sollte.

Hamilton will nicht aufhören

Ricciardo bestätigte in Monza, dass er alle Optionen prüfe. "Die Wahrheit ist, dass ich mir nicht nur für das nächste Jahr, sondern auch für die Zukunft alle Optionen offen halte", sagte Ricciardo. "Ich weiss immer noch nicht, wie das nächste Jahr aussehen wird."

Dafür verriet Hamilton, wie es 2024 wahrscheinlich aussehen wird. Er dürfte dann nämlich weiterhin in der Startaufstellung stehen. Zumindest stellte er klar, dass er aktuell nicht an einen Rücktritt denkt. "Seit Jahren geht es auf und ab mit Geschichten über Rücktritt und Aufhören", sagte der Brite. "Ich fühle mich gesünder als je zuvor. Ich fühle mich fit, ich liebe, was ich tue", sagte er und meinte an Ricciardo gerichtet: "Und ich habe nicht vor, in nächster Zeit aufzuhören – sorry, Kumpel!" Das "Sorry" gilt dann auch für Schumacher. Doch in der Formel 1 ist bekanntlich alles möglich, erst recht in der Silly Season. Und die ist längst nicht zu Ende.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenzen & TV-Übertragungen
  • dailymail.co.uk: EXCLUSIVE: Mercedes consider Daniel Ricciardo as a long-term replacement for Lewis Hamilton - who is only under contract until 2023 - and could bring the Australian in as a reserve driver for next season
  • sport1.de: Rosige Aussichten für Schumacher
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