Für Mick Schumacher beginnt mit der Vorstellung seines Boliden endgültig das Kapitel Formel 1. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher kann es kaum erwarten, an den Start zu gehen. Doch ausgerechnet Sebastian Vettel dämpft die Euphorie.
Mit riesigem Tatendrang startet
Der VF-21 des US-Rennstalls hat weiss als Grundfarbe, zudem sind Elemente rot und blau. Damit spiegelt die Lackierung die Farben der russischen Flagge wider - es sind aber auch die Farben der US-Flagge.
Schumacher: "Ich bin sehr aufgeregt und freue mich sehr, endlich loszulegen"
"Wir wollten einfach eine andere Farbe haben", meinte Haas-Teamchef Günther Steiner. Zugleich stellte das Team jedoch als neuen Titelsponsor das russische Bergbauunternehmen Uralkali vor, das in grossem Stil Kalidünger herstellt und von Dimitri Masepin mitgeführt wird.
Der Russe ist der Vater von Mick Schumachers neuem Teamkollegen Nikita Masepin. Neben Uralkali als Titelsponsor ist auch 1&1 ab der Saison 2021 Partner von Haas. Zudem wird Mick Schumacher Markenbotschafter für das Telekommunikationsunternehmen aus Montabaur.
"Wir haben zwei sehr hungrige Fahrer, die um jedes Detail ringen. Wir wollen das Team voranbringen", sagte Schumacher, der mit der Nummer 47 an den Start gehen wird und sein neues Auto erstmals vor Beginn der offiziellen Testfahrten am 12. März im Wüstenstaat Bahrain der Öffentlichkeit vorstellen wird. "Ich bin sehr aufgeregt und freue mich sehr, endlich loszulegen", versicherte er.
Vor dem Teststart und dem ersten Grand Prix am 28. März ebenfalls in Bahrain muss Mick Schumacher - amtierender Formel-2-Weltmeister - aber noch viel arbeiten. Sechs Tage die Woche trainiert er, um sich auch körperlich fit zu machen für die anstehenden XXL-Herausforderungen mit einem Rekordkalender von 23 Rennen.
Für seine neuen Fahrer sei es nun wie "in die Schule gehen", meinte Steiner über die Lernprozesse und die Arbeitsabläufe. "Es ist viel komplizierter als alles, was vorher war."
Mick Schumacher aber versicherte schon mal: "Ich habe meine Gedanken sortiert. Ich bin sehr hungrig, ich will keine Chance auslassen."
30 Jahre nach Formel-1-Debüt von Papa Michael geht Mick an den Start
30 Jahre nach dem Formel-1-Debüt seines Vaters Michael 1991 in Belgien ist nun also Sohn Mick an der Reihe. Mit der Bürde des grossen Namens kommt der 21-Jährige klar. "Ich bin sehr glücklich, diesen Nachnamen zu tragen und auch stolz, ihn in die Formel 1 mitzunehmen", sagte er über die Erwartungshaltung, die man mit ihm verknüpft.
So wie Michael Schumacher, der seit seinem schweren Ski-Unfall Ende 2013 von der Öffentlichkeit abgeschirmt lebt, einst den jungen
Zugleich warnte der 33-jährige Vettel: "Wir sollten nicht zuviel von ihm erwarten, auf ihn wird eine ganze Menge einprasseln. Das erste Jahr ist immer sehr schwer."
Haas konzentriert sich bereits auf 2022
Haas arbeitet zwar mit Ferrari zusammen, die Ressourcen des US-Teams sind aber überschaubar. So konzentriert sich der Rennstall, der 2020 nur Vorletzter der Konstrukteurswertung wurde, längst auf 2022 mit dem neuen Reglement.
"Es ist kein Geheimnis, dass der VF-21 nicht weiterentwickelt wird, weil wir schon jetzt unsere Energie auf das 2022er Auto richten", räumte Haas-Teamchef Steiner ein. "Wir müssen aber sicherstellen, dass wir die Chancen nutzen, die sich uns bieten werden."
Da sein, wenn es darauf ankommt - das will auch Mick Schumacher. Mit Ehrgeiz und ganz grosser Lust. "Ich bin überzeugt, dass ich mit einem Grinsen und Schmetterlingsgefühlen aussteigen werde", sagte Schumacher über seinen ersten Formel-1-Renneinsatz. (dpa/msc)
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