- Haas macht es weiterhin spannend: Die Zukunftsfrage um Mick Schumacher wurde noch nicht beantwortet.
- Nico Hülkenberg, Schumachers Konkurrent um den Platz bei Haas, ist "relativ optimistisch".
- Immerhin: Teamchef Steiner relativiert die Knallhart-Ansage an Schumacher.
Mick Schumacher dürfte ein prominenter Platz in der Netflix-Doku "Drive to Survive" sicher sein. Denn die Geschichte um seine Saison, seine Leistung und seine Zukunft ist von allem etwas: Actionfilm, Krimi, Schnulze, Soap. Happy End inklusive? Das ist (natürlich!!) weiterhin offen, das ist es seit Monaten, denn Haas-Teamchef Günther Steiner ist Drehbuch-Co-Autor und Co-Regisseur bei dieser unendlichen Geschichte. Und er hat als Dramaturg im Moment offenbar noch keine Lust auf die allumfassende Auflösung, wie es denn nun weitergeht. Mit Schumacher? Ohne Schumacher? Und stattdessen dann mit
"Wir sind nah dran", sagte Steiner nach dem Rennen in Mexiko im Interview mit RTL/ntv. Gestiegen sind die Chancen Schumachers nicht, Steiner beziffert sie weiterhin auf „Fifty-Fifty“. Die anderen 50 Prozent gehören Hülkenberg, der sich am Wochenende erstmals zu den Gerüchten äusserte und die Haas-Gespräche bestätigte. Zwischen den Zeilen hört es sich aber eher nach 70:30 an. Pro Hülkenberg.
Geduld ist gefragt
"Es ist ja am Ende des Tages auch nicht meine Entscheidung. Ich treffe sie nicht. Es gibt nach wie vor Gespräche. Ich bin relativ optimistisch", sagte er bei ServusTV. "Relativ optimistisch" also – eine gewisse Zuversicht, die Schumacher zuletzt dann doch etwas gefehlt hat. Dass am Dienstag Stoffel Vandoorne als neuer Ersatzfahrer von Aston Martin verkündet und Hülkenberg in der Pressemitteilung nicht mehr erwähnt wurde, könnte ein Hinweis darauf sein, dass es zur Trennung vom bisherigen Aston-Martin-Ersatzmann Hülkenberg kommt, damit der Weg frei ist für Haas. Spurensuche wie in einem Krimi.
Der 35-Jährige betonte, dass Geduld bei solchen Entscheidungen wichtig sei. Seiner Meinung nach wären zu so einem späten Zeitpunkt in der Saison keine Gespräche mit anderen Kandidaten mehr notwendig, wenn sich Haas bereits für Schumacher entschieden hätte. Denn Schumacher oder Hülkenberg ist eine Philosophie-Frage. Nimmt man die langfristige Lösung Schumacher? Oder die eher kurzfristige mit Hülkenberg?
Interessant in dem Dauer-Drama um die Schumacher-Zukunft: Zwar sollte der 23-Jährige laut Teambesitzer Gene Haas in den letzten Rennen des Jahres Punkte holen, um sich sein Cockpit für 2023 zu verdienen, doch Steiner ruderte nun zurück und macht Schumacher Hoffnungen. Denn der war nach der Haas-Ansage in Austin und Mexiko ohne Punkte geblieben. Doch Steiner weichte die Knallhart-Ansage seines Chefs auf.
Es geht nicht um das eine Rennen
"Für mich geht es nicht mehr um das eine Rennen, um die eine Runde. Für mich geht es darum, was mittel- bis langfristig am besten für das Haas-Team ist", so Steiner. "Es ist nicht so wie gesagt wurde, also, wenn
Deshalb versuchen sich weiterhin Fans, Experten und Medien daran, die Indizien zu sammeln, abzuwägen, in Tonalitäten reinzuhorchen und eigene Schlüsse zu ziehen. Fest steht: Schumacher wird in Zukunft in Sachen Druck so schnell nichts mehr schocken können.
Seit Monaten wird er im Ungewissen gelassen, der Flirt mit Hülkenberg läuft nun auch schon einige Wochen. Dafür schlägt sich der 23-Jährige auf der Strecke sehr achtbar. Sollte das ein Test gewesen sein – Schumacher hat ihn ohne Frage bestanden.
Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck wird bei ServusTV sogar noch deutlicher: "Wenn jemand einen Platz hat und den Mick nicht nimmt, dann ist er ein Depp! Er wird – wenn er mal im richtigen Auto sitzt – in Zukunft ein ganz Grosser!" Steiner ein Depp – die Prise Soap darf natürlich auch nicht fehlen.
Bleibt aber die Frage: Welche Optionen hat Schumacher, sollte sich Haas für Hülkenberg entscheiden? Audi könnte eine sein, auch wenn der deutsche Autobauer erst 2026 in die Formel 1 einsteigt. Da Audi mit Sauber zusammenarbeitet, könnte Schumacher ab 2024 dort das gemeinsame Projekt vorbereiten. 2023 könnte er dann zum Beispiel als Ersatzfahrer bei einem Team überbrücken. "Es wäre ein Traum, wenn ein deutscher Fahrer wie Mick bei einem deutschen Hersteller am Start wäre", schrieb Sky-Experte Timo Glock in seiner Kolumne. "Audi könnte eine realistische Chance für Mick sein. Es sind zwar noch ein paar Jahre hin, bis Audi wirklich da ist. Aber natürlich kann das ein Thema sein", meint Glock.
Überraschender Plot-Twist?
Oder gibt es doch noch einen ganz grossen Plot-Twist? Micks Onkel
Schumacher und Hülkenberg fahren als Happy End nach den Wochen der Ungewissheit gemeinsam in die Zukunft? Sehr unwahrscheinlich. Es wäre aber ganz sicher ganz nach dem Geschmack der Netflix-Macher.
Verwendete Quellen:
- ServusTV: Sport&Talk im Hangar7
- Kolumne Glock
- Ralf Schumacher
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