Paris - Der Deutsche Niels Wittich (52) ist nicht mehr Rennleiter der Formel 1. Wittich wolle sich "neuen Möglichkeiten" zuwenden, teilte der Motorsport-Weltverband Fia mit. Was der gebürtige Hesse künftig machen will, wurde nicht bekannt.

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"Niels hat seine zahlreichen Aufgaben als Renndirektor mit Professionalität und Engagement erfüllt. Wir danken ihm für sein Engagement und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute." Der Portugiese Rui Marques, bislang Rennleiter in der Formel 2 und Formel 3, wird vom nächsten Formel-1-Rennen in Las Vegas am 24. November an Wittichs Rolle übernehmen.

Wittichs Vorgänger und das Skandal-Finale

Nach dem umstrittenen Formel-1-Finale von Abu Dhabi im Dezember 2021 wurde der Australier Michael Masi, auch erst drei Jahre im Amt, als Rennleiter abgesetzt. Masi hatte im entscheidenden Rennen um den WM-Titel mit seinen Entscheidungen das finale Überholmanöver von Max Verstappen im Red Bull gegen Lewis Hamilton im Mercedes erst ermöglicht.

Anschliessend wurde ein sogenanntes Rennmanagement-Trio eingesetzt: Wittich und Eduardo Freitas aus Portugal wechselten sich als Renndirektor ab, Urgestein Herbie Blash stand ihnen als Berater zur Seite. Von 2023 an agierte Wittich dann als alleiniger Rennleiter.

Kontroverse um Schmuck und private Unterwäsche im Cockpit

Zuletzt hatten sich die Formel-1-Piloten immer wieder über ihrer Meinung nach widersprüchliche Regelauslegungen und Strafen beklagt. In der vergangenen Woche schrieb die Fahrergewerkschaft GPDA dann einen Brief an die Fia und deren Präsident Mohammed ben Sulayem. Darin heisst es unter anderem: "Unsere Mitglieder sind erwachsen, sie haben es nicht nötig, über die Medien Anweisungen über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck und Unterhosen zu erhalten."

Darin spielte die GPDA auf eine Kontroverse rund um den Grossen Preis von Miami 2022 an, als Wittich klarstellte, dass das Tragen von Schmuck und privater Unterwäsche im Auto nicht erlaubt sei. Rekordweltmeister Hamilton erschien daraufhin auf der offiziellen Pressekonferenz mit mehreren Ringen an den Händen und einigen Halsketten.  © Deutsche Presse-Agentur

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