Ungeheuerliches in der Formel 1: Weltmeister Max Verstappen wird in einem ganz normalen Rennen geschlagen – McLaren-Pilot Lando Norris bricht die Dominanz.
Lando Norris dankte "Mama und Papa", widmete diesen grossen Tag seiner Grossmutter, schickte eine Liebeserklärung an seinen Renningenieur – und die Formel 1 war für ein paar Momente befreit von der Dauerherrschaft
"Wir haben es geschafft, wir haben es geschafft", funkte Norris an die Box, nachdem er Verstappens Dominanz eindrucksvoll gebrochen hatte. "Es wurde langsam Zeit, es hatte sich lange angedeutet", sagte er später. "Endlich ganz oben." Beim Grossen Preis von Miami profitierte er zunächst von einer günstig gelegenen Safety-Car-Phase – distanzierte den niederländischen Weltmeister im Red Bull dann aber aus eigener Kraft. Ferrari-Pilot
Für Verstappen war es ein unerwarteter Dämpfer zum Abschluss des ersten Rennwochenendes seit der viel diskutierten Abschiedsankündigung des Star-Designers Adrian Newey, der im ersten Quartal 2025 ausscheiden wird. Am Samstag hatte Verstappen noch den Sprint gewonnen, und auch im Rennen am Sonntag lag er zunächst auf Kurs, musste sich dann aber doch geschlagen geben.
Dennoch baute Verstappen seine WM-Führung vor seinem Teamkollegen Sergio Perez aus. Der Mexikaner kam auf der Strecke hinter Carlos Sainz (Spanien/Ferrari) als Fünfter ins Ziel, rückte aber nachträglich auf Platz vier vor. Die Rennleitung verhängte eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen den Spanier, weil dieser eine Kollision mit dem australischen McLaren-Fahrer Oscar Piastri verursacht hatte. Sainz wurde dadurch als Fünfter gewertet. Rekordweltmeister
Brenzliger Moment bei Verstappen bereits beim Start
Bereits beim Start des sechsten Saisonrennens hatte Verstappen einen brenzligen Moment überstehen müssen. Dort wäre er fast von seinem übermotivierten Teamkollegen Perez abgeräumt worden. Doch Verstappen entging einem Crash – und kontrollierte das Rennen dann zunächst an der Spitze. Doch als das Safety Car nach einem von
Ein starkes Rennen mit einigen spannenden Duellen mit den Mercedes-Piloten Hamilton und George Russell (beide Grossbritannien) zeigte Nico Hülkenberg. Der Emmericher verpasste im Haas als Elfter nur knapp einen WM-Punkt, entschied aber das teaminterne Duell mit dem Dänen Magnussen erneut für sich. Dennoch hat Hülkenberg nun eine unliebsame Bestmarke sicher. Er blieb auch in seinem 209. Formel-1-Rennen sieglos und stieg damit am Sonntag zum Fahrer mit den meisten Starts ohne Triumph auf.
Verstappen beklagt "Desaster"
Für Norris reichte es dagegen beim 110. Formel-1-Start zum ersten Sieg. Nach der Safety-Car-Phase fuhr er sich ein Polster auf Verstappen heraus und brachte den Weltmeister zur Verzweiflung. "Es ist ein Desaster", funkte Verstappen an die Box und beklagte immer wieder zu wenig Grip. Überraschend musste sich der Niederländer eher nach hinten orientierten und den zweiten Platz absichern – zehn Runden vor Schluss lag er bereits fünf Sekunden hinter Norris.
Ein bestimmendes Thema am Wochenende in Florida war der nahende Abschied des Red-Bull-Masterminds Newey. Der 65-Jährige wird das Team im kommenden Jahr verlassen – und seine Karriere womöglich bei Ferrari fortsetzen. Die Scuderia jedenfalls bemüht sich dem Vernehmen nach sehr um den Briten, der sich zu seiner Zukunft jedoch bedeckt hielt und zunächst eine Pause einlegen möchte.
Am Kommandostand verfolgte Newey das Geschehen, Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hatte noch im Vorlauf des Rennens die Verdienste des Briten hervorgehoben und betont, dass es sich um eine einvernehmliche Trennung handle. (SID/tas/hau)
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