Es ist eine Seuchensaison für Sebastian Vettel. Der Weltmeister kommt einfach nicht zurecht mit seinem Auto. Während Ralf Schumacher ihm rät, seine Herangehensweise zu ändern, macht Nico Rosberg einen anderen Schuldigen aus: Vettels Ferrari.

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Sebastian Vettel ist frustriert. Und das darf auch jeder mitbekommen. "Ich glaube, von da wo ich bin, kann es nicht mehr viel schlimmer werden", sagte der 33-Jährige nach seinem neuerlichen Debakel am Sonntag. Während des Fiaskos mit Platz zwölf in England nach einem vorgezogenen Boxenstopp und anschliessendem Stau giftete er: "Ihr wisst, dass Ihr es verbockt habt."

Der Hesse fährt die schlechteste Formel-1-Saison seit seinem ersten Jahr bei Toro Rosso 2008. Laut Sky-Experte Ralf Schumacher hat er sich bei Ferrari in eine Sackgasse manövriert. "Wenn man ein schwieriges Jahr hatte, versucht man immer, das Auto für seine Bedürfnisse umzubauen. Aber wenn es wie im Fall von Ferrari nicht klappt, kommt man in eine Sackgasse. Und in der ist Sebastian gerade", schreibt der frühere Formel-1-Pilot in seiner Kolumne bei "Sky Sport".

Vettel tue sich keinen Gefallen, wenn er Ferrari öffentlich kritisiere. Das sei keine Motivation für sein Team, "ihn besser zu unterstützen und Dinge zu ändern", meint Schumacher.

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Vettel habe seinen Fahrstil seit Jahren nicht verändert. Nun stelle sich die Frage, "ob er bereit ist, diese Herangehensweise zu ändern und sich auf etwas Neues einzulassen. Oder ob er auf seinem Standpunkt bleibt, dass sich das Auto an ihn anpassen muss und nicht andersherum", urteilt Schumacher. "Wenn der eine Fahrer das Beste aus einem Auto rausholt, der andere dagegen nicht und dazu noch das Team öffentlich kritisiert, dann fällt das Team natürlich in einen Modus, in dem man sich auf den Fahrer konzentriert, der mehr aus dem Wagen macht und entwickelt diesen dann nach seinen Wünschen."

Rosberg: "Am Ferrari muss etwas nicht stimmen"

Seitdem die Scuderia am Aerodynamik-Setup geschraubt hat, fährt Vettel seinem Stallkollegen Charles Leclerc weit hinterher. Weltmeister Nico Rosberg sieht das Problem allerdings weniger bei Vettel denn bei seinem Auto.

"Wir reden hier von einem der talentiertesten Fahrer im Feld. Meiner Meinung nach muss da etwas am Auto nicht stimmen", argumentierte der RTL-Experte. "Sebastian ist nicht eine halbe Sekunde langsamer als irgendjemand da draussen, geschweige denn als Charles Leclerc."

Rosberg vermutet Schäden am Fahrzeug, womöglich an der Aerodynamik. "Manchmal sind es minimale Dinge, die kaum zu erkennen sind. Sebastian sollte sofort mit Maranello sprechen und denen sagen: 'Gebt mir ein neues Chassis.' Das ist ja auch in Ferraris Interesse", kommentierte er.

Vettel bekommt wohl ein neues Auto

Zwar ist es noch nicht offiziell bestätigt, aber Ferrari scheint für die Idee offen, Vettel zum nächsten Grand Prix ein neues Auto zur Verfügung zu stellen. Nach Informationen von RTL/ntv soll er ein neues Chassis bekommen, um ein technisches Problem am SF1000 auszuschliessen.

Teamchef Mattia Binotto hatte schon am Sonntag die Bereitschaft dazu signalisiert. "Wir werden das erörtern. Wir sind für alles offen, was Sebastian hilft. Es ist wichtig, dass Vettel bessere Leistungen zeigen kann", sagte er nach dem zweiten Silverstone-Rennen. (ank)

Verwendete Quellen:

  • Sport.sky.de: Schumacher: "Höhere Eskalationsstufe" im Vettel/Verrari-Zoff erreicht
  • n-tv.de: Sebastian Vettel bekommt ein neues Auto
  • AFP
  • dpa
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