• Für die Verkündung seines Rücktritts hatte Sebastian Vettel einen Instagram-Account eröffnet.
  • Der steht inzwischen bereits bei 2,2 Millionen Followern, obwohl Vettel noch wenig bietet.
  • Doch der Deutsche hat Ideen, was er in den sozialen Medien anstellen will.

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Der Anfang hatte es in sich. Zwei Videos landeten zum Einstand auf dem Instagram-Account von Sebastian Vettel. In ihnen verkündete er Ende Juli seinen Formel-1-Rücktritt zum Saisonende, in Deutsch und Englisch. Keine Frage: Der 35-Jährige, einst ein überzeugter Social-Media-Verweigerer, schlug mit einem echten Knall auf der Plattform auf.

Und seitdem? Ist nichts passiert. Keine Posts, keine Interaktionen – null. Doch Vettels Account ist noch keine drei Wochen alt und der 35-Jährige hat bereits 2,2 Millionen Follower gesammelt.

Es ist eine kuriose Situation. Vettel wurde in den vergangenen Jahren nie warm mit der hektischen und seltsamen Welt der sozialen Medien. Mit dem unterschwelligen Druck, sich präsentieren, sich zeigen, sich möglicherweise auch ein Stück weit verstellen zu müssen.

Vettel verzichtete bislang auf Social Media

Während seine Kollegen wie selbstverständlich zwischen den Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram oder TikTok wechseln oder auf Twitch streamen, war Vettel auch bei der Nutzung dieser Plattformen immer Old School, verzichtete auf diese Möglichkeit, mit der Online-Welt zu interagieren. Er hielt das stets für Marketing, es war für ihn eine Selbstdarstellung, die ihm fremd ist, und dieses Mitteilungsbedürfnis, das andere umtreibt, hatte er nicht.

Doch die Zeiten haben sich geändert, 2022 endet seine Karriere in der Königsklasse. Und er weiss, dass er fortan andere Kanäle braucht, um mit Fans zu kommunizieren, um Statements zu wichtigen Themen zu verbreiten. Dafür sind Instagram und Co. ideal, die Reichweite kann enorm sein, wenn man weiss, wie man das Ganze effektiv bedient.

Bereits beim Rennen in Frankreich hatte er diesen Weg angedeutet, als er auf die Frage, wer die wichtigen Botschaften zu mehr Umweltschutz, Gleichberechtigung oder gegen Rassismus nach seinem und Lewis Hamiltons Karriereende übernehmen werde, antwortete: "Instagram.“

Vettel hat "sehr viele Ideen"

In Ungarn folgte dann der Einstieg in eine für ihn neue Welt. "Ich glaube, der Grund ist klar, warum ich das gemacht habe", sagte Vettel. "Ich denke, für mich war es so ein guter Weg, meine Nachricht in dem Sinne loszuwerden", sagte er, schränkte aber trotz der rasant wachsenden Followerzahl von Anfang an ein: "Ich glaube, Influencer ist der falsche Weg für mich, aber ich lasse mich überraschen und habe auch sehr viele Ideen." Heisst: Bei den beiden Videos wird es nicht bleiben.

Dabei kann er sich sicher auch Dinge von den Formel-1-Kollegen abschauen, denn im aktuellen Fahrerfeld ist Vettel noch ein kleiner Fisch. Lewis Hamilton steht bei 29,5 Millionen Followern auf Instagram, er macht seit Jahren vor, wie man mit den zahlreichen Plattformen diverse Themen spielen und damit mehrere Ziele erreichen kann.

Weltmeister Max Verstappen folgen 9,1 Millionen Menschen, Charles Leclerc 8,5 Millionen und Daniel Ricciardo 7,3 Millionen. Vettel reiht sich im Mittelfeld hinter Kumpel Mick Schumacher (drei Millionen Follower) ein.

Die Stimme wird leiser

Man kann sich jetzt fragen: Warum folgt der Social-Media-Einstieg erst jetzt? Und was passiert mit der Reichweite? Wäre ein weiteres Jahr in der Formel 1 nicht besser gewesen, um weiter auf der grossen Bühne für die gute Sache zu kämpfen und parallel noch mehr Follower zu generieren für später? Wie viel Einfluss hat der Privatmann Vettel noch?

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So tickt Vettel aber nicht. "Es wäre falsch gewesen, in der Formel 1 weiterzumachen mit diesem Gedanken im Kopf. Das kann nicht der Antrieb sein", sagte er. Er gibt zu, dass seine Stimme 2023 nicht mehr so laut oder seine Reichweite nicht mehr so gross sein könnte: "Aber die Menschheit steht vor der grössten Herausforderung ihrer Geschichte und wenn wir dieses Rennen nicht gewinnen, dann dreht sich die Erde ohne uns weiter. Dafür will ich Gehör finden." 2,2 Millionen Zuhörer sind dafür schon mal ein guter Anfang.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenzen
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