• Sebastian Vettel macht sich auch als Formel-1-Rentner Sorgen um die Zukunft des Motorsports.
  • Er warnt vor einem möglichen Verbot der Motorsport-Königsklasse.
  • Gleichzeitig flirtet er mit einer eigenen Zukunft im Rallyesport.

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Sebastian Vettel war in ausgiebiger Flirtlaune. Der viermalige Formel-1-Weltmeister hat ja nur seine Karriere in der Motorsport-Königsklasse beendet – und noch nicht seine Laufbahn als Profi-Rennfahrer. Deshalb ist der 35-Jährige durchaus offen für neue Dinge, etwa den Rallyesport.

"Ich bewundere Rallyefahrer sehr. Ich denke, das ist eine unglaubliche Fähigkeit", sagte Vettel zuletzt im Rahmen des Race of Champions. Bei dem Spass-Event im schwedischen Schnee bekam er einen kleinen Einblick, wie es sich anfühlt, eine Rallye zu fahren.

Gewissermassen sind es deshalb Rookie-Gefühle, eine Rückversetzung in längst vergessene Zeiten als Neuling, als Anfänger, weil Rallye doch ganz anders ist als das, was Vettel sein Leben lang gemacht hat. Rallye und Rundstrecke sind beides Motorsport, die Anforderungen unterscheiden sich in einigen Bereichen aber deutlich.

Vettel verriet, dass er die Rallye-WM schon immer interessiert verfolgt habe. "Ich habe die Tatsache bewundert, dass man so schnell fahren konnte, ohne Kerbs oder Tracklimits", sagte Vettel: "Es ging nur darum, was sich gerade neben dir befindet, egal auf welchem Gelände oder in welchen Bedingungen."

Nur mit Schraubenzieher und Hammer

Vettel wählte ein plastisches Beispiel für den Vergleich mit den Rallye-Grössen, die in Schweden bei dem Event für Motorsport-Stars aus allen Disziplinen ebenfalls am Start waren. So scheiterte er zum Beispiel gemeinsam mit Kumpel Mick Schumacher im Nations Cup an Formel-2-Meister Felipe Drugovich und dem belgischen Rallyestar Thierry Neuville. "Es fühlt sich an, als käme ich mit einem Schraubenzieher und einem Hammer an, also mit zwei Werkzeugen, während sie in Kurve eins mit dem ganzen Werkzeugkasten ankommen", so Vettel.

Einmal auf Kuschelkurs, lobte Vettel Rallye als einen "grossartigen Sport", es gebe das Rennsport-Element und das Können, aber es sei in vielerlei Hinsicht ganz anders, so Vettel: "Ich denke, die Fahrer sind grossartig. Sie bekommen aber nicht das Rampenlicht, das sie verdienen."

"Vielleicht juckt es mich irgendwann in den Fingern"

Sorgt er möglicherweise dafür, dass die Rallye-WM in Zukunft mehr Aufmerksamkeit erhalten wird? Durch seine Teilnahme zum Beispiel? Vettel schliesst das zumindest nicht aus. "Ich denke, es ist viel Arbeit", sagte Vettel. Aber: "Vielleicht juckt es mich irgendwann in den Fingern. Es wäre mal etwas anderes und eine neue Herausforderung", so Vettel weiter.

Eine Herausforderung bleibt aus Sicht des Deutschen auch der Kampf für die Umwelt und mehr Nachhaltigkeit, für den er sich schon während seiner aktiven Karriere vehement eingesetzt hat. Und einmal mehr warnte er vor den Folgen des Klimawandels.

Denn: "Wir lieben Motorsport, ich liebe ihn, deshalb bin ich sehr bedacht, wenn es um die Zukunft dieses Sports geht. Und ich denke, es wäre eine Schande, wenn er aus offensichtlichen Gründen eines Tages verboten werden muss", betonte Vettel.

Über Alternativen nachdenken

Er nahm das Race of Champions als positives Beispiel. Bei dem Event wurden im letzten Jahr 100 Prozent fossilfreie Biokraftstoffe und Elektroautos eingeführt. "Es ist gut zu sehen, wie die Organisatoren darüber nachdenken, wie man weiterkommen und den Spass auf verantwortungsbewusstere Weise haben kann. Ich denke da an andere Autos, aber auch an alles, was mit der Durchführung eines solchen Events einhergeht", so Vettel, denn das sei wichtig und unumgänglich für die Zukunft.

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Wenn man den Sport weiter betreiben und die Racing-Leidenschaft ausleben wolle, müsse man über Alternativen nachdenken, ist sich Vettel sicher: "Sonst können wir vielleicht noch ein paar Jahre so weitermachen, bis wir ein grosses Problem haben."

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