- Der Horror-Unfall von Romain Grosjean hat die Formel 1 geschockt.
- Nun beginnt die Aufarbeitung des Unfalls.
- Auch Ex-Rennfahrer Hans-Joachim Stuck hat viele Fragen - und zweifelt am nächsten Rennen in Bahrain.
Die Formel 1 atmet auf. Romain Grosjean geht es nach seinem fürchterlichen Unfall beim Grossen Preis von Bahrain am Sonntag gut, wie er noch am Renntag selbst auf Instagram verkündete.
Dennoch bleiben Fragen offen: Wieso ging der Wagen nach dem Einschlag in die Leitplanke sofort in Flammen auf? Warum teilte sich der Bolide in zwei Stücke?
Dies kann der Automobil-Weltverband FIA noch nicht beantworten. Auch Hans-Joachim Stuck kann nur mutmassen.
Ex-Formel-1-Fahrer macht sich Sorgen um das nächste Rennen
"Ich kann mir vorstellen, dass diese Dinger, die die Leitplanke befestigen, das Auto aufgerissen haben. Diese Pfosten sind wie ein Schwert", so der ehemalige Formel-1-Fahrer im Gespräch mit unserer Redaktion.
Stuck betont: "Es kann aber nicht sein, dass ein Auto durch die Leitplanke durchschlägt. Ich war schockiert. Und ich mache mir Sorgen um das nächste Rennen."
Am kommenden Sonntag soll erneut in Bahrain gefahren werden. Bereits am Freitag soll auf der Unfall-Strecke das Freie Training starten. Doch auch nach dem Feuer-Inferno um Grosjean?
Stuck hat Bedenken: "Natürlich ist die Strecke von der FIA abgenommen, doch wie alt sind die Leitplanken? Sind sie noch korrekt? Sind sie mit dem richtigen Material beschichtet?"
Und weiter: "Wenn es ein Problem mit der Sicherheit gibt, sehe ich schwarz für das nächste Rennen. Denn in vier Tagen können nicht die gesamten Leitplanken ausgetauscht werden."
Stuck: "Vor zehn Jahren hätte sich Grosjean geköpft"
Über allem stehe jedoch die Gesundheit von Grosjean: "Ich war heilfroh, wie er selbst aus dem Auto gestiegen ist", sagt Stuck. "Er hat den Unfall nahezu unbeschadet überlebt, das ist ein Wunder."
Vor einigen Jahren wäre der Crash anders ausgegangen, meint der 69-Jährige. "Vor zehn Jahren hätte er sich geköpft", sagt Stuck und ergänzt: "Super, dass der 'Halo' [eine Art Überrollbügel; Anm. d. Red.] eingeführt wurde - und der hatte bei seiner Einführung Gegner." Zu ihnen gehörte, wie Grosjean vom Krankenbett aus zugab, ursprünglich auch der Franzose selbst.
Der Cockpitschutz, der feuerfeste Rennoverall und das schnelle Eingreifen des Rettungspersonals verhinderten jedoch eine Katastrophe, nachdem der 34 Jahre alte Grosjean mit rund 220 km/h in die Leitplanke gekracht war. "Dennoch", sagt Stuck, "kommst du trotz aller Entwicklungen in puncto Sicherheit nie auf 100 Prozent: Die Fahrer riskieren in jedem Rennen ihr Leben."
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.