• Max Verstappen schnappt sich in Monaco die WM-Führung in der Formel 1.
  • Der Red-Bull-Pilot profitiert vom Pech bei Charles Leclerc und der verpatzten Taktik bei Titelverteidiger Lewis Hamilton.
  • Sein bisher bestes Rennen für Aston Martin legt Sebastian Vettel hin.

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Lokalmatador Charles Leclerc verabschiedete sich völlig frustriert noch vor dem Start von Prinz Albert II., die Glückwunsche zum Sieg beim Formel-1-Klassiker empfing der neue WM-Spitzenreiter Max Verstappen. In einem durch Patzer und Pannen geprägten Grossen Preis von Monaco setzte sich der 23 Jahre alte Red-Bull-Pilot am Sonntag vor Carlos Sainz Junior im Ferrari und Lando Norris im McLaren durch.

Seinem ersten Podium seit November vergangenen Jahres kam Sebastian Vettel immerhin näher: bei seinem besten Saisonergebnis für Aston Martin schaffte der Hesse Platz fünf.

Sebastian Vettel in Monaco besser als Lewis Hamilton

Vettel landete damit noch vor Superstar Lewis Hamilton. Der wütende Brite kam in Monte Carlo nicht über Position sieben hinaus und verlor seine WM-Führung. Und als wäre das für Branchenführer Mercedes nicht enttäuschend genug: Valtteri Bottas ging komplett leer aus.

Auf Platz zwei liegend löste sich das rechte Vorderrad wegen eines Problems mit der Radmutter nicht beim Boxenstopp - Rennende für den Finnen. "Das ist enttäuschend, als Team müssen wir daraus lernen", sagte er.

Für Mick Schumacher, der sich im Training zwei empfindliche Leitplanken-Berührungen geleistet hatte, endete ein spannungsarmes Monaco-Rennen auf dem 18. Platz von 18 Piloten im Ziel. Geschlagen diesmal auch vom eigenen Teamkollegen Nikita Masepin.

Technische Probleme legten Leclerc beim Heimrennen lahm

Am Start war der Platz für den Schnellsten der Qualifikation diesmal leer geblieben. Leclerc konnte bei seinem Heimspiel nicht von der Pole Position starten, Grund war ein Schaden an der linken Antriebswelle seines Ferrari.

Bei der Startplatzjagd am Samstag hatte sich der Monegasse zunächst Platz eins geschnappt, war dann aber in die Begrenzung gekracht. Noch am Sonntagmorgen hatte Ferrari versichert, der befürchtete Getriebewechsel sei nicht nötig.

Doch auf der Einführungsrunde bemerkte Leclerc die Probleme. Traurig kehrte der 23-Jährige in die Garage zurück und kletterte aus dem Auto. Prinz Albert II. spendete mit einer Umarmung Trost. "Das ist wirklich schwer zu verdauen", bekannte Leclerc: "Ich habe hier noch kein Rennen beendet."

Schumacher nach Trainingsunfall gehemmt

"Schade für ihn, aber gut für mich", bemerkte Verstappen zu Leclercs Pech. Startplatz zwei war nun für den Niederländer fast wie eine Pole Position. Zwar kam Verstappen schlecht vom Fleck, machte aber die Lücke für Mercedes-Rivale Bottas zu und übernahm die Führung. Als Dritter sortierte sich Sainz im zweiten Ferrari ein. Hamilton drehte als Sechster die ersten Runden, gefolgt von Vettel.

Mick Schumacher hatte das 67. Formel-1-Gastspiel im Fürstentum als Letzter beginnen müssen. Nach einem Trainingsunfall verpasste der Neuling die Qualifikation, weil sein Haas zu schwer demoliert war. Immerhin bekamen seine Mechaniker das Auto bis zum Rennen wieder fahrbereit. Prompt quetschte er sich früh an Teamgefährte Masepin vorbei, verlor den Platz aber später wieder.

Ansonsten blieben Überholmanöver wie so oft in Monaco selten. Wie an der Schnur aufgereiht rasten die Boliden um den knallengen Kurs durch die Häuserschluchten an der Cote d'Azur. Vettel hatte Verfolger Sergio Perez im Red Bull zwar breitflächig im Rückspiegel, ein Vorbeikommen gab es für den Mexikaner aber erst durch eine etwas bessere Boxenstrategie.

Verstappen kontrolliert Grand Prix in Monaco

An der Spitze kontrollierte Verstappen das Rennen und konnte sich ein wenig von Bottas absetzen. Nun kam alles auf die Reifenwechsel an - und da ging es für Mercedes mächtig schief. Zunächst klemmte es bei Bottas.

Dann patzte die Taktikabteilung bei Hamilton, der zu früh zur Garage kam. So konnten Perez und Vettel vorbeiziehen. Wütend funkte der Weltmeister seinen Unmut an die Mercedes-Ingenieure.

Viel mehr Action wurde den 7.500 Zuschauern an der Strecke nicht geboten. Immerhin: War der Klassiker in Monte Carlo im Vorjahr noch wegen der Pandemie abgesagt worden, durften diesmal sogar einige Fans auf die Tribünen.

Mit den Jachten im Hafen und Prominenz wie Tennis-Superstar Serena Williams, Bundesliga-Torjäger Erling Haaland und Ex-Nationalspieler Max Kruse als Zaungäste erinnerte der Ausflug nach Monaco wieder ein bisschen an Formel-1-Glamour vor Corona.

Und auch Vierfach-Weltmeister Vettel versprühte ein wenig lang vermissten Glanz. Nach seinem besten Qualifikationsresultat im Aston Martin blieb er auch im Rennen fehlerfrei und wurde mit den ersten Punkten für seinen neuen Arbeitgeber belohnt. (Jens Marx und Christian Hollmann, dpa/ank)

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