• Sergio Perez war 2021 der Mann an der Seite von Max Verstappen.
  • Der Mexikaner hatte einige Anlaufschwierigkeiten. Aber in der zweiten Saisonhälfte kam Perez immer besser in Fahrt und unterstützte Verstappen im Titelkampf.
  • Der Höhepunkt: Seine Manöver beim Finale gegen Lewis Hamilton. Sie waren ein Schlüssel für den Erfolg. 2022 dürfte Perez noch besser werden.

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Ein guter Teamkollege weiss, wann er verloren hat. Denn dann geht es nicht mehr um Siege oder persönliche Eitelkeiten, sondern darum, den anderen im Team zu unterstützen. Bei Red Bull Racing waren die Rollen von Max Verstappen und Sergio Perez 2021 bereits im Vorfeld verteilt: Verstappen war die Nummer eins, das Ausnahmetalent, der Titelanwärter, Perez hingegen der Wasserträger, der "Bodyguard" des Niederländers. Der "Wingman", der die Konkurrenz von Mercedes beschäftigen, nerven, aufhalten und Red Bull strategische Optionen ermöglichen sollte.

"Er ist unglaublich loyal und er ist ein Teamplayer", lobte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei ServusTV: "Wir haben natürlich gewisse Szenarien mit ihm abgesprochen und die liefert er dann ab - und ohne Murren oder etwaiges Aufbegehren oder Infragestellen."

Kampf gegen Eingewöhnungsschwierigkeiten

Was in dem Masse nicht unbedingt selbstverständlich ist. Und auch nicht auf Anhieb problemlos lief, denn obwohl Perez 30 Jahre alt war und 191 Rennen auf dem Buckel hatte, als er vor der Saison 2021 zu Red Bull kam, kämpfte er mit einigen Eingewöhnungsschwierigkeiten. Denn der Red-Bull-Renner hatte eine andere Philosophie als die Autos, die er vorher bei Sauber, McLaren und ^Force India (später Racing Point) gefahren ist. Hinzu kam der Motor, der auch nochmal einen Unterschied machte, und natürlich das Team – neue Leute, neue Ansätze, neue Anforderungen.

Als Laie wird man sich fragen: Wie gross soll der Unterschied zwischen den einzelnen Autos schon sein in Sachen Fahrgefühl? Die Antwort: gross bis riesig. "Die Art und Weise, wie man an die Dinge herangeht, ist einfach extrem anders. Man muss neue Techniken lernen", sagte Perez: "Im Grunde genommen hat das, was ich früher gemacht habe, hier nicht wirklich funktioniert. Es wäre dasselbe, wenn Max zum Beispiel zu Mercedes wechseln würde." Denn die Autos seien sehr unterschiedlich, betonte er: "Sie fahren sehr ähnliche Rundenzeiten, aber die Art und Weise, wie sie die Rundenzeit erreichen, ist extrem unterschiedlich", sagte Perez.

Die Probleme: Zum einen hat er die Auswirkungen schlicht unterschätzt, ausserdem hatte er im Vorfeld nur eineinhalb Testtage zur Verfügung – und brauchte einen Anlauf von fünf Rennen, ehe er im sechsten Lauf erstmals auf dem Podium stand, dann aber als Sieger. Vier weitere Podestplätze wurden es danach noch, zwischendurch bekam er einen neuen Vertrag für 2022.

Für den 31-Jährigen war es eine ordentliche, aber keine berauschende Ausbeute. "Natürlich hätte ich mir mehr erhofft", räumt Perez ein, "aber es ist, wie es ist. Ich muss mich einfach weiter verbessern. Wir werden als Team stärker werden, je länger wir zusammen sind."

Perez war ein WM-Faktor im Formel-1-Finale

Was allerdings heraussticht, ist das irre WM-Finale in Abu Dhabi. Denn da unterstrich er, warum Red Bull ihn geholt hat, als er in der Anfangsphase Verstappens WM-Rivalen Lewis Hamilton auf faire und sehenswerte Art und Weise innerhalb von zwei Runden um gute acht Sekunden einbremste und so ein WM-Schlüsselfaktor war.

"Was Checo da gemacht hat, ist unglaublich", sagte Verstappen, der durch die "Bremsklotz-Aktion" zu Hamilton aufschliessen konnte, bei ServusTV. "Das hat am Ende auch unser Rennen gemacht, weil Mercedes dann keinen Stopp hat machen können beim Safety Car", erklärte der neue Champion und stellt klar: "Ohne Checo wäre ich natürlich auch kein Weltmeister geworden."

Gute Grundlage für 2022

Perez hat für die Vorbereitung auf die neue Saison nun eine Basis, eine Grundlage, auf die er aufbauen kann. Dadurch kann er sich in erster Linie um seine generelle Schwäche kümmern: "das Qualifying. Aber im Rennspeed ist er tadellos da", sagte Marko. Perez ist optimistisch. "Wir haben eine Basis, von der aus wir arbeiten und sie verbessern können, das macht einen grossen Unterschied", sagte er. "Ich kenne die Leute bereits. Ich weiss, wen ich was fragen muss und wie ich das Beste aus jedem Einzelnen um mich herum herausholen kann. Das ist ein ganz anderes Bild."

Ein sehr ähnliches Bild dürfte sich dafür aber im Team zeigen, denn Perez wird im Normalfall auch 2022 der Wingman von Weltmeister Verstappen sein und in dieser Rolle noch stärker werden. Denn ein guter Teamkollege weiss, wann er verloren hat. Auch wenn es schon vor der Saison ist.

Verwendete Quellen:

  • ServusTV: Sport & Talk aus dem Hangar-7: Die besten Zitate
  • Pressekonferenzen

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