Ein starkes Überholmanöver gegen den Pole-Mann Lewis Hamilton und ein anschliessend fehlerfreies Rennen an der Spitze sicherte Sebastian Vettel den Sieg in Spa-Francorchamps. Damit rückt er Hamilton auch in der WM-Wertung gehörig auf die Pelle. Überschatte wurde das Rennen aber von einem heftigen Crash.

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Mit einem Mut-Manöver in Spa-Francorchamps hat Sebastian Vettel im Titel-Zweikampf gegen Lewis Hamilton den dringend benötigten Konter gesetzt.

Der Ferrari-Pilot zwängte sich am Sonntag schon in der ersten Runde auf der Gerade nach der Eau-Rouge-Kurve am Formel-1-Spitzenreiter vorbei. "Als ich vorbei war, war ich ziemlich erleichtert", bekannte er später.

Vettel nur noch 17 Punkte hinter Hamilton

Vettel kontrollierte von der Spitze weg das komplette Rennen über das Geschehen, sein Silber-Rivale kam nie richtig in Schlagdistanz. "Ich habe alles getan, was ich konnte", meinte der Brite. "Die Leistung war ganz gut. Ich konnte aber nichts entgegensetzen."

Auch der erhoffte Regen half dem Briten diesmal nicht wie einen Tag zuvor. In der Qualifikation hatte sich der 33-Jährige wieder einmal als Regenkönig erwiesen und mit einer Traumrunde auf dem längsten Kurs im Formel-1-Kalender seine 78. Pole Position vor Vettel erobert.

In der WM-Gesamtwertung verkürzte Vettel mit seinem fünften Saisonerfolg den Rückstand auf Mercedes-Fahrer Hamilton auf 17 Zähler und kommt mit viel Rückenwind zum Ferrari-Heimspiel in Monza am nächsten Wochenende.

Der Niederländer Max Verstappen fuhr im ersten Rennen nach der Sommerpause im Red Bull als Dritter noch auf das Podium.

Heftiger Crash am Start

F1 Grosser Preis von Belgien
Fernando Alonso (hinten), in der Luft. © Benoit Doppagne/BELGA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Überschattet wurde der 13. Saisonlauf von einem heftigen Startcrash. Der Rheinländer Nico Hülkenberg bremste vor der erste Kurve zu spät und rauschte mit seinem Renault ins Heck von Fernando Alonsos McLaren.

Der Spanier hob spektakulär ab und prallte auf den Sauber des Monegassen Charles Leclerc. Zwar blieben alle drei Piloten unverletzt, mussten das Rennen aber aufgeben.

Dass der Crash glimpflich ausging, lag auch an dem in dieser Saison eingeführten Halo über dem Cockpit. "Der Halo hat heute funktioniert", meinte Alonso. Die Schuldfrage war für den zweimaligen Weltmeister klar: "Es ist schwer zu verstehen, wie man den Bremspunkt so sehr verpassen kann."

Hülkenberg gestand: "Der hinter drauffährt, hat Schuld. Ich habe mich vertan. Es ist frustrierend für Fernando und Charles. Auch für mich."

Kimi Räikkönen muss aufgeben

Nach dem Unfall kam das Safety-Car auf die Strecke, kurz nachdem Vettel Hamilton überholt hatte. Nach vier Runden wurde das Rennen wieder freigegeben, der Deutsche verteidigte seine Führung gegen den Briten und baute zunächst seinen Vorsprung kontinuierlich aus.

Während die beiden Titel-Kandidaten um die Spitze kämpften, musste Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen aufgeben. Der Finne war ebenfalls noch in der ersten Runde nach einer Berührung mit Daniel Ricciardo im Red Bull mit einem Plattfuss an die Box gefahren. Doch der Ferrari war noch mehr beschädigt, so dass er nicht mehr weiterfahren konnte.

Hamilton verringerte in der Folgezeit Runde für Runde seinen Abstand auf Vettel. In der 22. von 44 Durchgängen kam der Mercedes-Pilot zum Reifenwechsel und fiel noch hinter Verstappen auf Rang drei zurück. Eine Runde danach nahm Vettel neue Pneus, blieb noch knapp vor Verstappen und Hamilton.

Der Brite schnappte sich kurz danach den Niederländer im Red Bull. Damit ging das Duell der beiden viermaligen Weltmeister an der Spitze weiter.

Doch Hamilton kam nicht mehr richtig ran an Vettel, der im Ziel elf Sekunden Vorsprung hatte. "Lewis hat die letzten 15 Runden nicht mehr gepusht. Da konnte ich mich dann etwas entspannen." (cai/dpa)

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