• Nach sechs Rennen der Saison 2022 hat der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel weiter nur magere vier Punkte eingefahren.
  • Daran ändert in Barcelona auch die Präsentation seines überarbeiteten Aston Martin nichts.
  • Während das Design des Autos für Diskussionen sorgt, verliert Vettels ehemaliger Ferrari-Teamkollege die WM-Führung an den Weltmeister.

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Auch mit dem überarbeiteten Aston Martin kratzt Sebastian Vettel in Barcelona im sechsten Formel-1-Rennen der Saison nur an den WM-Rängen. Wegen des Autos des viermaligen Weltmeisters rumort es zudem im Fahrerlager, obwohl es die Prüfung durch den Motorsport-Weltverband Fia bestanden hat.

Die Schummel-Vorwürfe rühren von der Ähnlichkeit her, die die B-Version des Aston Martin AMR22 mit dem Red Bull RB18 aufweist. Zwar hat die Fia die Änderungen abgenickt, trotzdem dürfte das Thema das Team aus England noch eine Weile beschäftigen.

Das glaubt auch Vettels Landsmann und Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock. Der nunmehrige Sky-TV-Experte sagte: "Die Red-Bull-Leute haben nicht ohne Grund gestern vor der Box gestanden, haben sich das angeguckt und teilweise mit dem Kopf geschüttelt."

Timo Glock: "Aston Martin hat versucht, bei Red Bull zu kopieren"

Weiter wurde Glock bei "motorsport-total.com" zitiert: "Natürlich kann man nicht alles exakt kopieren, aber selbst die Luftauslässe, diese schwarzen Streifen, die man beim Aston Martin sieht, den sieht man auch beim Red Bull. Also da hat man sehr viel draufgeschaut und versucht, zu kopieren."

Aston Martin liess verlauten: "Wir haben die Techniker der Fia über die Einzelheiten unseres Updates informiert. Nach der Analyse der Daten und der Prozesse, die zur Erstellung des Updates verwendet wurden, hat die FIA nun schriftlich bestätigt, dass unser Update als Ergebnis legitimer unabhängiger Arbeit in Übereinstimmung mit dem Technischen Reglement erstellt wurde."

Vettel konzentriert sich lieber auf seinen Job, das Auto schnell zu fahren. Das neue Paket an seinem Dienstfahrzeug weise den Weg in eine bessere Zukunft: "Wir machen Fortschritte und bewegen uns vorwärts, genau darum geht es."

Verstappen übernimmt nach Leclercs Ausfall die WM-Führung

Fortschritte, allerdings im Kampf um die Titelverteidigung, vermeldet auch Max Verstappen. Sechs Punkte liegt der Niederländer nach Barcelona vor Charles Leclerc. Für den Weltmeister im Red Bull und den Herausforderer im Ferrari bleibt es eng. Und nach dem Hitze-Drama in Barcelona geht es nun in Leclercs Heimat. In Monaco will der 24-Jährige seinen bitteren Ausfall schnell vergessen machen. Verstappen kann im Fürstentum nach dem Triumph von Barcelona das vierte Mal nacheinander siegen.

Es ist schon beeindruckend: Wenn Verstappen in diesem Jahr ein Formel-1-Rennen beendet, gewinnt der Niederländer auch. Allerdings profitierte er in Spanien vom Leclerc-Ausfall und sagte angesichts der Stärke von Ferrari: "Wir müssen uns definitiv verbessern. Sie haben einen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt liegt es an uns, das wieder aufzuholen."

Leclerc hatte vor seinem Ausfall in allen Trainings vorne gelegen und auch die Pole Position geholt. Den Grand Prix hätte er unter normalen Umständen wohl klar gewonnen. Die Italiener waren mit einem technisch verbesserten Auto nach Katalonien gekommen, Red Bulls Wagen blieb weitgehend unverändert.

Ferraris Teamchef betont trotz technischen Defekts das Positive

Aus der vermeintlichen Spazierfahrt zum Sieg wurde für Leclerc nichts. Mit Motorenproblemen musste er seinen Ferrari nach 28 Runden in der Garage abstellen. Der Defekt soll im Werk in Maranello genauer untersucht werden. "Das Gefühl, das die Fahrer im Auto hatten, war positiv", sagte Teamchef Mattia Binotto bei Sky: "Wir haben den richtigen Ansatz gefunden. Deswegen können wir das Wochenende immer noch positiv sehen." Es war der erste Defekt bei der Scuderia. Verstappen schied 2022 bereits zweimal aus.

Mercedes pirscht sich zurück in die Riege der Topteams: Russell mit Kampfansage

Aus dem Duell um den WM-Titel könnte auch noch ein Dreikampf werden. Nach schlechtem Start holt Mercedes auf und kommt dank der technischen Neuerungen näher an Ferrari und Red Bull heran. George Russell als Dritter und Rekordweltmeister Lewis Hamilton als Fünfter der Gesamtwertung waren in Spanien auch in der Nähe des Podests - in den kommenden Wochen soll es weiter nach vorne gehen.

"Es gibt keinen Grund, warum wir das nicht noch rumdrehen können, auch wenn schon sechs Rennen vorbei sind", sagte Russell, der Altmeister Hamilton teamintern einen harten Kampf liefert und sehr starke Leistungen zeigt: "Ich bin hier, um zu kämpfen, ich bin hier, um zu gewinnen." (dpa/hau)

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