Die Sport-Welt sorgt sich weiter um Alessandro Zanardi. Der Zustand des früheren Formel-1-Piloten ist nach einem Verkehrsunfall weiterhin kritisch. Derweil gibt es erste Informationen zum Unfallhergang.
Der frühere Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi befindet sich nach seinem schweren Unfall weiter in einem stabilen, aber kritischen Zustand. Wie das Krankenhaus Siena am Sonntag mitteilte, zeigen die laufenden neurologischen Untersuchungen eine "gewisse Stabilität".
Diese Daten müssten aber mit Vorsicht aufgenommen werden, "da das neurologische Bild weiterhin ernst ist". Zanardis gegenwärtiger Zustand schliesse eine plötzliche Verschlechterung immer noch nicht aus, und daher gebe es für ihn nach wie vor nur eine zurückhaltende Prognose, hiess es in der Klinikmitteilung.
Der 53 Jahre alte Italiener ist weiter im künstlichen Koma und wird beatmet. Weitere Informationen soll es am Montag geben.
Zanardi-Unfall: Lkw-Fahrer trifft keine Schuld
Der viermalige Paralympicssieger, der 2001 bei einem tragischen Unfall auf dem Lausitzring beide Beine verlor, hatte am Freitag die Kontrolle über sein Handbike verloren und war mit einem Lkw kollidiert. Dabei zog er sich massive Kopf- und Gesichtsverletzungen zu.
Auch ein Auge sei sehr schwer betroffen, hiess es. Hirnschäden könnten nicht ausgeschlossen werden - die aber erst bewertet werden könnten, "wenn er aufwacht, falls er aufwacht", sagte der behandelnde Arzt Giuseppe Oliveri am Samstag. Zanardi war am Freitag drei Stunden lang operiert worden.
Polizei ermittelt zum Unfallhergang
Neben der ärztlichen Behandlung laufen auch die polizeilichen Ermittlungen auf Hochtouren. Erste Ergebnisse der Staatsanwaltschaft deuten darauf hin, dass "den LKW-Fahrer keine Schuld am Unfall trifft", berichtete "Sport 1" am Sonntag.
Dies hätten die Aussagen des Mannes und die Auswertung eines Amateurvideos ergeben. Der Fahrer stand nach Angaben seines Anwalts weder unter Drogen- noch Alkoholeinfluss. Entsprechende Tests seien negativ ausgefallen.
"Ich sah ihn, er wich aus und fiel. Es schien, als hätte er die Kontrolle über sein Handbike verloren", beschrieb der 44 Jahre alte Lkw-Fahrer den Unfall gegen "La Repubblica". Er habe noch versucht, Zanardi auszuweichen. Aber es sei in der engen Kurve, die unter Radfahrern wegen der wohl häufigen Stürze auch "Bastard-Kurve" genannt wird, kein Platz gewesen.
Dennoch konnte er einen Frontalzusammenstoss - der wohl tödlich geendet hätte - verhindern. (msc/dpa)
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