Das war enttäuschend. Leverkusens Serien reissen bei der klaren Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg. Pongracic feiert seine ersten beiden Bundesliga-Tore.

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Nach der bisher besten Rückrunde der Vereinsgeschichte hat Bayer Leverkusen ein bitterböses Erwachen erlebt. Beim verdienten 1:4 (0:1) gegen den stark ersatzgeschwächten VfL Wolfsburg rissen nicht nur zahlreiche Erfolgsserien der Werkself. Sie verlor auch den erst am Samstag eroberten Champions-League-Platz direkt wieder an Borussia Mönchengladbach.

Wolfsburg festigte durch den vierten Auswärtssieg in den letzten fünf Spielen auch Rang sechs, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Marin Pongracic mit seinen ersten Bundesliga-Treffern (43./75.), der überragende Maximilian Arnold (64.) und Renato Steffen (68.) erzielten die Tore der Gäste, Julian Baumgartlinger konnte nur noch verkürzen (85.).

Pongracic: "Ich wusste gar nicht, dass ich Bundesliga-Tore schiessen kann"

"Ich wusste noch gar nicht, dass ich Bundesliga-Tore schiessen kann. Die Flanken sind optimal gekommen", sagte Doppeltorschütze Pongracic. "Wir haben mutig gespielt und offensiv attackiert. Aber wir hätten gern zu Null gespielt: Das Gegentor ärgert mich", fügte der Deutsch-Kroate hinzu.

Leverkusen hatte zuvor alle sieben Heimspiele 2020 gewonnen, war zwölf Spiele ungeschlagen und gewann deren elf. Der diesmal schwache Nationalspieler Kai Havertz war in sechs Partien hintereinander an einem Tor beteiligt, Trainer Peter Bosz hatte seine drei Spiele gegen Wolfsburg ohne Gegentor gewonnen. All diese Serien wurden mit einem Schlag beendet.

Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner hatte zwar noch eine namhafte Stamm-Elf zusammenbekommen, auf der Bank zeigte sich aber die grosse Personalnot der Gäste. Angesichts von sieben verletzten oder gesperrten Spielern sassen dort gleich fünf Spieler ohne jede Bundesliga-Erfahrung. Nur Omar Marmousch feierte letztlich sein Debüt.

Wolfsburg hatte das Spiel unter Kontrolle - trotz Leverkusens Selbstvertrauen der langen Erfolgsserie

Leverkusen riss gleich nach dem Anpfiff das Spiel an sich. Zehn Minuten lang wirbelten die Gastgeber mit dem Selbstvertrauen der langen Erfolgsserie, dann wären sie fast kalt erwischt worden. Zunächst rettete Abwehrspieler Edmond Tapsoba in letzter Sekunde von Wout Weghorst (12.), dann parierte Lukas Hradecky stark gegen den aus fünf Metern zum Schuss kommenden Joao Victor (16.).

Von da an hatte Wolfsburg das Spiel gut unter Kontrolle. Die Gäste standen stabil und stiessen immer wieder in gefährliche Räume vor. Auch Havertz sah gegen John Anthony Brooks wenig Bälle, bis ihm in der 38. Minute fast doch das 1:0 gelungen wäre: Nach Flanke von Karim Bellarabi köpfte er den Ball aufs Tornetz. Stattdessen ging dann doch der VfL in Führung, als Pongracic einen Freistoss von Arnold einköpfte. Der 22-Jährige Kroate war im Winter aus Salzburg gekommen.

Bosz wechselte zur Pause dreifach und brachte Youngster Florian Wirtz, Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger für Bellarabi, Sven Bender und Mitchell Weiser. Doch es änderte sich nicht viel. Im Gegenteil. Nur der starke Hradecky verhinderte gegen Josip Brekalo (47.) und Steffen (63.) zweimal das 0:2. Ehe Arnold seine starke Leistung per Freistoss krönte, Steffen per Kopf traf und Pongracic einen weiteren Arnold-Freistoss einköpfte. Baumgartlingers Treffer war nur noch Resultatskosmetik. (Holger Schmidt/dpa/ash)

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