Der Tabellenführer schwächelt, die Verfolger geben sich dagegen eine Blösse. Die wahre Spannung liegt aber in der Abstiegsregion - es sei denn, die Siegesserie des FC Basel ist jetzt nicht nur unterbrochen, sondern womöglich gerissen. Unsere Erkenntnisse zu 20. Spieltag der Super League.

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1. Erkenntnis: Eine gute Halbzeit reicht nicht

Sicher: Es ist eine Fussball-Binsenweisheit - aber sie ist immer noch wahr: Eine gute Halbzeit reicht nicht zum Sieg - besonders dann nicht, wenn es die zweite Halbzeit ist. Diese Erfahrung musste der FC Basel machen, der in der ersten Hälfte gegen Abstiegskandidat Sion nie richtig in die Spur fand und kurz vor dem Pausenpfiff sogar in Rückstand geriet. Die zweiten 45 Minuten reichten dann gerade noch aus, um eine Niederlage abzuwenden - die Siegesserie ist trotzdem gerissen. Beim FC Sion dagegen zeigt die Leistungskurve klar nach oben: Gegen den Tabellenführer war der Auswärts-Punktgewinn sicherlich nicht eingeplant - mitgenommen hat das Team ihn im Abstiegskampf aber trotzdem gerne.

2. Erkenntnis: Man muss die Chancen nutzen, wenn sie sich bieten

Das müssen sich die Spieler des BFC Young Boys gedacht haben, als sie vom Ergebnis des FC Basel erfahren haben. Denn im Gegensatz zum Tabellenführer liessen sie im Heimspiel gegen die Grasshoppers nichts anbrennen und siegten Zuhause mit 4:2. Schon nach 51 Minuten lag der BFC mit 3:0 vorne - und nutzte damit beinahe jede sich bietende Torchance. In Zürich dagegen muss man sich damit abfinden, dass die internationalen Plätze jetzt wohl endgültig ausser Reichweite sind.

3. Erkenntnis: Luft verschaffen, wenn es geht

Im Abstiegskampf zählt jeder Punkt. Besonders wichtig ist es aber, gegen die direkte Konkurrenz zu punkten. In Liechtenstein hat der FC Vaduz dieses Wochenende gezeigt, wie das geht. Im Duell gegen Aarau siegten die Liechtensteiner auswärts mit 1:0, und verschafften sich damit ein bisschen Luft im Abstiegskampf - und das nach der wetterbedingten Spielansage aus der Vorwoche bei einem Spiel weniger. Sollte das auch noch gewonnen werden, könnte das Thema Abstieg für Vaduz bald endgültig erledigt sein.

4. Erkenntnis: Torlose Unentschieden, die spannend sind? Eine Seltenheit

Es ist kein Klischee: Ein 0:0, torlos, ereignislos, langweilig? In den allermeisten Fällen: ja. Klar, das eine oder andere 0:0 mag spannend, packend und hart umkämpft sein. Die Partie zwischen St. Gallen und Luzern gehörte aber nicht dazu. Das Spiel war genauso, wie es das Ergebnis vermuten lässt: Ereignisarm. Für beide Teams ist der Punktgewinn aber eigentlich zu wenig: St. Gallen verpasst den Sprung in internationale Regionen, Luzern verliert das rettende Ufer ein wenig mehr aus den Augen.

5. Erkenntnis: Aus 90 Minuten werden auch mal fast 100

Mit der Nachspielzeit ist das ja so eine Sache: Der Schiedsrichter entscheidet, ob und wie lange nachgespielt wird, und meistens ist eine Mannschaft - die Führende - gegen lange Zusatzzeiten, während eine andere - die Unterlegene - um jede Sekunde kämpft. Beim Spiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Thun war es jedenfalls genauso: Thun mit der 1:0-Führung und ab dem Tor heftig unter Druck. Nach knapp 100 Minuten und diverse gelbe Karten später war es überstanden: Thun rückt auf Platz vier vor und verringert den Abstand auf Zürich auf nur noch drei Punkte.

FC Basel - FC Sion 1:1
BFC Young Boys - Grasshoppers 4:2
FC Aarau - FC Vaduz 0:1
FC St. Gallen - FC Luzern 0:0
FC Zürich - FC Thun 0:1

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