Der Hamburger Zweitligist FC St. Pauli hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Stürmer Cenk Sahin getrennt. Der 25-Jährige hatte zuvor auf seinem Instagram-Profil offen den Einmarsch seiner türkischen Landsleute in Nordsyrien begrüsst.
Profifussballer Cenk Sahin muss sich einen neuen Arbeitgeber suchen. Der 25 Jahre alte Flügelspieler aus der Türkei hatte sich auf Instagram positiv zum Einmarsch seines Heimatlandes im Norden Syriens geäussert.
Sahin hatte in seinem Post geschrieben: "Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und der Armeen. Unsere Gebete sind mit euch!"
Daraufhin forderten die Ultras des FC St. Pauli in einem offenen Brief die Vereinsführung des Hamburger Zweitligisten auf, den Vertrag mit Sahin aufzulösen.
FC St. Pauli: "Sahin hat die Werte des Vereins missachtet"
Diesem Wunsch kamen die Verantwortlichen drei Tage später nach. In deren Begründung heisst es: "Nach erneuten Gesprächen zwischen den Verantwortlichen des Vereins und dem Spieler wird Cenk Sahin vom Trainings- und Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung freigestellt. Zur Entscheidungsfindung trugen vor allem die wiederholte Missachtung der Werte des Vereins sowie der Schutz des Spielers bei."
Der Vertrag mit dem Mittelfeldspieler soll zunächst seine Gültigkeit behalten. Der 25-Jährige ist mit einer Ablösesumme in Höhe von 1,3 Millionen Euro der zweitteuerste Profi der Vereinsgeschichte.
Cenk Sahins Verkauf ist frühestens im Winter 2019/20 möglich
Die Hamburger erteilen Sahin eine Trainings- und Gastspielerlaubnis. Damit darf er sich in seiner türkischen Heimat, wo er sich derzeit aufhält, einem anderen Verein anschliessen. Ein Transfer ist jedoch erst im Winter möglich.
Nach zahlreichen Gesprächen "mit Fans, Mitgliedern und Freund*innen, deren Wurzeln in der Türkei liegen" sei der Vereinsführung bewusst geworden, "dass wir differenzierte Wahrnehmungen und Haltungen aus anderen Kulturkreisen nicht bis ins Detail beurteilen können und sollten", teilte der FC St. Pauli weiter mit.
Jedoch: "Ohne jegliche Diskussion und ohne jeglichen Zweifel lehnen wir dagegen kriegerische Handlungen ab. Diese und deren Solidarisierung widersprechen grundsätzlich den Werten des Vereins." (hau/dpa)
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