Der Rückrundenstart für Schalke 04 gelang nicht: Der HSV nimmt verdient drei Punkte mit in die Heimat. Die Hanseaten wussten die kapitalen Abwehrfehler bei den Knappen gnadenlos zu nutzen.
Der Hamburger SV hat das stimmungsvolle Traditionsduell beim FC Schalke 04 gewonnen und seine Aufstiegsambitionen untermauert. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter besiegte den Revierclub am Samstagabend mit 2:0 (2:0). Der drittplatzierte HSV rückte dadurch in der 2. Fussball-Bundesliga bis auf einen Punkt an Holstein Kiel auf Rang zwei heran.
Vor 61.992 Zuschauern in der ausverkauften Arena, die für Erstliga-Atmosphäre sorgten, erzielten Immanuel Pherai (22. Minute) und Laszlo Benes (35.) die Tore für die Gäste. Schalke war in der Defensive anfällig und vorne trotz hohen Einsatzes zu harmlos. Die Gelsenkirchener setzten zum Rückrundenstart nicht das erhoffte positive Signal. S04 steckt weiter im Abstiegskampf und hat nur drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Tennisbälle auf dem Fussballfeld
Anders als in vielen anderen Stadien zuvor an diesem Spieltag, schwiegen die Schalker Fans zu Beginn der Partie nicht, um gegen die Investorenpläne der DFL zu demonstrieren. Im Gegenteil: Sie feuerten ihre Mannschaft lautstark an und schienen ihr Team damit anzustacheln. Schalke begann stark und hatte nach 4. Minuten durch Tobias Mohr den ersten guten Abschluss. HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes war jedoch auf dem Posten.
Nach zwölf Minuten musste Schiedsrichter Sven Jablonski die Partie dann kurz unterbrechen. Hamburger Fans hatten Tennisbälle auf das Spielfeld geworfen. Zudem zeigten sie ein Banner mit der Aufschrift "Der deutsche Fussball bleibt Risikokapital". Nach Wiederbeginn kamen die Gäste besser ins Spiel. Bei ihrem Führungstor profitierten sie aber auch von Schalker Unzulänglichkeiten in der Abwehr. Nach einer Flanke von Ignace Van der Brempt stand Pherai im Zentrum unerklärlicherweise komplett frei und köpfte ohne Mühe ein.
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Schocken liess sich Schalke davon nicht. Die Gelsenkirchener hielten mit viel Energie dagegen und hatten Pech: Ein Freistoss von Aussenverteidiger Thomas Ouwejan klatschte an die Latte (33.). Benes zielte besser: Nach einer flachen Hereingabe von der linken Seite traf der Slowake zum 2:0 für Hamburg.
Kurz nach dem Seitenwechsel hatte Schalke-Kapitän Simon Terodde die Chance zum Anschluss. Der Zweitliga-Rekordtorjäger und Ex-Hamburger schoss jedoch aus aussichtsreicher Position drüber. Auf der Gegenseite verpasste Benes nach einem Konter das dritte Hamburger Tor. Spätestens als Ouwejan den Pfosten und damit zum zweiten Mal Aluminium traf (74.) und Bryan Lasme in der Nachspielzeit ebenso am Pfosten scheiterte, zeigte sich: Schalke fehlte an diesem Abend auch das nötige Schussglück. Der HSV brachte die Führung über die Zeit. (dpa/best)
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