Der 1. FC Köln hat einen Nachfolger für den entlassenen Cheftrainer Timo Schultz gefunden. Er kommt aus Österreich.
Der Österreicher Gerhard Struber wird neuer Trainer beim 1. FC Köln. "Ich gehe die Aufgabe mit sehr viel Vorfreude und sehr vielen positiven Gedanken an. Ich freue mich richtig darauf, die Mannschaft kennenzulernen, das Trainerteam kennenzulernen, die Fans kennenzulernen", sagte Struber, der seinen Vertrag am 11. Juni unterschrieb. Über die Vertragslaufzeit machte der FC keine Angaben.
FC-Geschäftsführer Christian Keller betonte, der neue Coach passe "super in unser Anforderungsprofil. Exemplarisch seien seine Passfähigkeit zur FC-Spielidee sowie seine Kompetenz und Erfahrung in der Entwicklung junger Spieler genannt." Struber ergänzte: "Ich möchte sehr schnell und richtig tief in die FC-Welt eintauchen, um unseren Zielen nachzujagen und sie auch zu erreichen."
Red Bull Salzburg scheitert zweimal an Sturm Graz
Struber war zuletzt Trainer von RB Salzburg, Österreichs Fussball-Serienmeister hatte sich aber im April von ihm getrennt. Die Salzburger hatten zuvor einen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den späteren Meister und Pokalsieger Sturm Graz verspielt und waren auch im Halbfinale des österreichischen Pokals mit 3:4 an Sturm gescheitert. Am Saisonende verpasste Salzburg erstmals seit 2013 den Titel.
Struber ist nach Ernst Ocwirk (1970/71) und Peter Stöger (2013 bis 2017) der dritte österreichische Trainer des 1. FC Köln. Er war in seiner Karriere bislang eng mit dem RB-Imperium verbunden, hatte zunächst verschiedene Positionen in der Salzburger Nachwuchsabteilung inne. Später arbeitete er als Trainer für das Farmteam des Klubs, den FC Liefering, in den USA war er zudem für RB New York tätig. Hinzu kamen Stationen in Österreich beim Wolfsberger AC und in England beim FC Barnsley.
Gerhard Struber kostet den 1. FC Köln keine Ablösesumme
Struber soll für die Kölner ablösefrei zu haben sein. Der Bundesliga-Absteiger will am 21. Juni mit der Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison beginnen.
Strubers Mission in Köln ist keine einfache. Der Klub ist für den Sommer 2024 noch mit einer Transfersperre des Weltverbandes Fifa belegt, ein Umbau des Kaders nach dem Abstieg ist daher nicht möglich. Deshalb ist die Förderung junger Spieler für den FC zwangsläufig. So wurden U17-Weltmeister Fayssal Harchaoui und Julian Pauli mit Lizenzspielerverträgen ausgestattet. Zudem verzichteten Jan Thielmann, Eric Martel und Timo Hübers auf ihre Ausstiegsklauseln und bleiben dem Klub wie auch Mark Uth und Rasmus Carstensen erhalten.
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Die Mannschaft des 1. FC Köln fiel nicht auseinander
Noch vor wenigen Wochen war die Stimmung rund ums Geissbockheim fatal, da nach dem Abstieg mit dem Abgang etlicher Leistungsträger gerechnet worden war. Tatsächlich ging in Jeff Chabot bislang aber nur ein wichtiger Profi der Stammelf zum VfB Stuttgart. Auch Justin Diehl schloss sich den Schwaben an. Unklar ist noch die Zukunft von Kapitän Florian Kainz. Die Kölner dürften darauf spekulieren, dass die Verpflichtung dessen Landsmanns auch bei Kainz zu einem Verbleib führen könnte.
Keller unterstrich, Struber bringe "eine grosse Überzeugung und den absoluten Willen mit, unsere sportlichen Herausforderungen mit ganz viel Positivität, Energie und harter Arbeit gemeinsam zu meistern." Strubers Arbeit beginnt am 21. Juni mit den Leistungstests. Trainingsstart beim künftigen Zweitligisten ist am 24. Juni. Dann soll der neue Coach auch offiziell vorgestellt werden. (dpa/sid/hau)
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