Der Hamburger SV spielt seit 2018 durchgehend in der 2. Bundesliga. Trotzdem finden in dessen Volksparkstadion in der zweiten Saison nacheinander Europapokalpartien statt. Nach Schachtar Donezk geniesst nun Dynamo Kiew die Gastfreundschaft des HSV. Diese aber gilt nicht für alle Hamburger. Einer Fan-Gruppe sind die Anhänger aus der Ukraine ein Dorn im Auge.
Seit Februar 2022 führt Russland Krieg gegen den Nachbarn Ukraine. Dieser Kriegszustand wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens der Menschen in der Ukraine aus - auch auf den Sport. Deren Fussball-Nationalmannschaft trägt wegen der unsicheren Lage Heimspiele auswärts aus. Für einen internationalen Wettbewerb qualifizierte Klubs wie Dynamo Kiew flüchten bis nach Hamburg, um an der Europa League teilzunehmen.
Bei vielen HSV-Fans hört die Freundschaft auf
Dort, wo in der Saison 2023/24 Schachtar Donezk seine Heimspiele in der Champions League austrug, sind die Arme jedoch nicht mehr uneingeschränkt offen ausgebreitet. Teile der Hamburger Fans haben ein Problem mit der Gastfreundschaft ihres Vereins gegenüber Dynamo Kiew.
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In einem Statement der Abteilungsleitung des HSV-Supporter-Clubs heisst es: "Mit Dynamo Kiew gibt der HSV sein Stadion an einen Verein ab, in dessen Umfeld und Kurven es immer wieder zu rassistischem und diskriminierendem Verhalten kommt. Nun kann man nicht einem ganzen Verein vorwerfen, dass es in seinem Umfeld solche Tendenzen gibt. WENN der Verein etwas dagegen tut! WENN der Verein sich deutlich dagegen positioniert und entschlossen handelt! Bei Dynamo Kiew ist das nicht der Fall. Ein konsequentes Vorgehen gegen die Missstände gibt es unserem Verständnis nach nicht."
Die Fan-Gruppierung legt Wert darauf, richtig verstanden zu werden. "Wir unterstützen grundsätzlich Solidarität mit Menschen und Vereinen, die unter Krieg leiden." Und auch für den wirtschaftlichen Profit, den der HSV aus der Vermietung seiner Heimstätte ziehe, bringt der HSV-Fanklub Verständnis auf. Nicht aber für das Verschliessen der Augen vor dem Verhalten der Kiewer Fans.
HSV-Fans fordern eine Erklärung
So würde der Slogan "Love Hamburg – Hate Racism" zur hohlen Phrase. Die Fans fordern von den Verantwortlichen des HSV "eine öffentliche Erklärung und ein Konzept dazu, wie man erreicht, dass das Volksparkstadion abseits von HSV-Spielen ein Ort ist, an dem die Werte des HSV gelebt werden."
Dynamo - in der Ukraine Vizemeister hinter Donezk - trifft im Rahmen der Gruppenphase der Europa League am 25. September (21:00 Uhr) auf Lazio Rom, am 7. November auf Ferencvaros Budapest, den tschechischen Verein Viktoria Pilsen am 28. November und den lettischen Klub FK RFS aus Riga am 30. Januar. Der HSV übernimmt wie im Vorjahr im Falle von Donezk die komplette organisatorische Umsetzung der Spieltage – inklusive des Ticketverkaufs. "Wir haben viel Zuspruch für die Unterstützung der Ukraine erfahren und freuen uns sehr, diese Haltungsfrage auch weiterhin zu beantworten und einem vom Krieg betroffenen Verein eine Heimspielstätte zu bieten", sagte HSV-Vorstand Eric Huwer. Auswärts tritt Kiew in dem neuen Spielmodus bei der TSG Hoffenheim an.
Schalke wird Spielstätte für Schachtar Donezk
Donezk entschied sich für die Champions-League-Saison 2024/25 dazu, seine Heimspiele in der Veltins-Arena von Schalke 04 in Gelsenkirchen auszutragen.
Verwendete Quellen
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