- Der Abstieg aus der Bundesliga bedeutete zum Saisonende 2020/21 den sportlichen GAU für Schalke 04. Er gesellte sich zur finanziellen Notlage des Klubs.
- Diese zwingt die Königsblauen zu schmerzhaften Entscheidungen.
- Der Verkauf des Startplatzes in der League of Legends gehört dazu. Er bringt aber mehr als 26 Millionen Euro ein.
Der FC Schalke 04 verkauft seinen Startplatz in der europäischen League-of-Legends-Liga LEC an die E-Sport-Organisation BDS aus der Schweiz. Wie die Gelsenkirchener am Dienstag mitteilten, bringt der Deal dem klammen Fussballverein 26,5 Millionen Euro. 2019 kostete der Slot in der Franchise-Liga acht Millionen Euro.
"Es ist kein Geheimnis, dass die Corona-Situation und der eingetretene Abstieg den Verein wirtschaftlich vor eine grosse Herausforderung stellen", sagte Schalkes Chief Gaming Officer Tim Reichert im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Vorbereitungen für einen möglichen Verkauf hätten schon im Herbst 2020 begonnen, als sich das schlechte Abschneiden in der Fussball-Bundesliga andeutete. Insgesamt habe die Zahl der Interessenten für den Liga-Slot im zweistelligen Bereich gelegen. Deutsche Fussball-Klubs seien allerdings nicht darunter gewesen.
Schalke verkauft seinen LEC-Startplatz mit schwerem Herzen
Trotz der äussert rentablen Investition schmerzt der Verkauf des Startplatzes. Schalke gilt als Vorreiter unter den Fussballvereinen, was das E-Sport-Engagement angeht. Und auch sportlich lief es für die Königsblauen in der LEC nicht schlecht.
"Wir haben alle gehofft, dass es vielleicht noch eine andere Lösung gibt", sagt Reichert. "Der Verkaufspreis hilft dem Verein finanziell sehr. Wir haben einen sehr profitablen Abschluss erzielt. Darüber sind wir natürlich glücklich. Bei mir persönlich schwingt aber auch Trauer und Wehmut mit."
Auch für Reichert setzt der Verkauf einen Schlusspunkt. Nach Ende der Saison, die je nach Leistung der Knappen noch bis mindestens August geht, verlässt der Chief Gaming Officer seinen Posten. (dpa/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.