Einige Berichte über den FC Schalke 04 lesen sich aktuell so, als seien sie der Inhalt einer Telenovela. Klar ist: Rund um den abstiegsbedrohten Traditionsverein aus dem Ruhrpott herrscht wieder einmal alles andere als Ruhe.
Beim FC Schalke liegt sportlich einiges im Argen. Nur drei Punkte trennen die Königsblauen - die immerhin 2018 noch deutscher Vizemeister waren - vom direkten Abstiegsplatz in der 2. Bundesliga. Doch von einem professionellen Umfeld, in dem sich Trainer und Spieler auf die bleibenden Aufgaben vorbereiten könnten, ist auf Schalke wenig zu spüren. Stattdessen dominieren - wie schon oft in der Vergangenheit - kuriose Geschichten und Konflikte die Schlagzeilen rund um den Klub aus dem Ruhrpott.
Schon personell rumorte es beim FC Schalke 04 in den letzten Wochen gewaltig. Der Verein machte einen klaren Schnitt und verabschiedete sich von mehreren langjährigen Akteuren auf der Führungsebene. So traf es den Technischen Direktor André Hechelmann, der zuvor auch als Sportdirektor und Chefscout für die Knappen gearbeitet hatte. Kurz danach wurde bekannt, dass Vereinslegende Gerald Asamoah - aktuell Leiter des Lizenzbereiches und seit elf Jahren durchgängig in mehreren Funktionen im Verein aktiv - gehen muss. Und schliesslich erwischte es auch noch Mathias Schober. Der frühere Torwart hatte nach seinem Karriereende 2012 als Nachwuchskoordinator und Direktor Entwicklung viele Talente auf deren Weg in die erste Mannschaft der Schalker begleitet.
Timo Baumgartl bereits zwei Mal suspendiert
Auch vor Spieler-Rauswürfen macht der Klub nicht halt. Innenverteidiger Timo Baumgartl wurde bereits zum zweiten Mal in der laufenden Saison suspendiert. Zu Beginn der Saison 2023/24 hatte er für Aufruhr gesorgt, als er die Taktik des mittlerweile entlassenen Thomas Reis öffentlich im Interview nach dem Spiel kritisiert hatte. Dieses Mal sollen laut Reis-Nachfolger Karel Geraerts Leistung und Einstellung im Training bei Baumgartl nicht gestimmt haben, der Spieler bestreitet dies.
Aber auch die Umstände der jüngsten Suspendierung eines Spielers - nach Baumgartl traf es nun Dominick Drexler - sorgen für kuriose Schlagzeilen. Der Mittelfeldspieler des FC Schalke wurde aus dem Team geworfen, nachdem er in der Kabine einen Schoko-Shake gegen die Kabinenwand geworfen hatte. Auch wenn dies laut Trainer Geraerts nicht der Grund für den Rauswurf gewesen sei, soll die Demission die Mannschaft nach Informationen der "Bild" gespalten haben: Während Spieler wie Simon Terodde, Marcin Kaminski, Ralf Fährmann oder Danny Latza zu Drexler halten, habe etwa Paul Seguin keine gute Beziehung zu ihm.
Doch wie steht es um die Beziehung zwischen Trainern und Spielern? Auch hier sind bereits mehr Gerüchte im Umlauf, als es für einen Traditionsverein im Abstiegskampf gut wäre. So soll laut einem Bericht der "WAZ" das Verhältnis zwischen Geraerts und den Spielern bereits zerrüttet sein. Abgesehen von Mittelfeldspieler Seguin habe der frühere belgische Internationale im Kader kaum mehr Verbündete. Auch die Beziehung zu Sportdirektor Marc Wilmots, Landsmann von Geraerts, ist demnach alles andere als gut.
Zu motivieren versucht der Klub seine Profis stattdessen mit finanziellen Anreizen, auch wenn der Verein das Geld angesichts hoher Schulden gut gebrauchen könnte. So hätten die Spieler des Profikaders laut "kicker" 400.000 Euro Prämie bekommen, wenn sie in drei Spielen gegen Karlsruhe, Hannover und Nürnberg mindestens sieben Punkte geholt hätte. Da die ersten beiden Spiele unentschieden endeten, ist die Erreichung dieses Ziels aber nicht mehr möglich.
Gerald Asamoah konnte nicht mitfliegen
Nicht nur in diesem Fall geraten Details aus dem Innenleben der Schalker Mannschaft an die Öffentlichkeit. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Geschichte rund um
Wie viel auch immer von den Berichten rund um den FC Schalke 04 am Ende wahr sein sollte: Sonderbar ist es allemal, dass sie aktuell in dieser Regelmässigkeit auftauchen. Den Eindruck, sich ganz auf den sportlichen Abstiegskampf in der 2. Bundesliga zu fokussieren, macht der Klub aktuell jedenfalls nicht. (jum)
Verwendete Quellen:
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