- Union Berlin ist die klare Nummer eins in der Hauptstadt.
- Die Köpenicker liessen Hertha BSC im Derby keine Chance.
- Das Spiel fand trotz Corona-Rekordzahlen vor ausverkauftem Stadion statt.
Der 1. FC Union hat mit einem Sieg im Hauptstadt-Derby gegen Hertha BSC das trotz Corona-Rekordzahlen ausverkaufte Stadion An der Alten Försterei im Osten Berlins zum Beben gebracht. In einem intensiven Duell bezwangen die Eisernen am Samstagabend vor 22.012 Zuschauerinnen und Zuschauern den spielerisch völlig enttäuschenden Rivalen mit 2:0 (2:0). Union kletterte in der Tabelle der Fussball-Bundesliga in die internationalen Regionen auf den fünften Platz mit 20 Punkten und zog an RB Leipzig vorbei, das bei der TSG 1899 Hoffenheim patzte. Hertha hat als 13. mit 13 Punkten nur drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.
"Magenkrämpfe habe ich nie, ich habe vieles erlebt in meinem Leben", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai nach dem Spiel bei Sky. "Die Tore, die wir kassiert haben, waren unnötig." Angesichts der zweiten Halbzeit habe Union aber "verdient gewonnen. Die Chancen, die wir hatten, waren harmlos", sagte Dardai.
Taiwo Awoniyi gelang in der achten Minute die Führung, Kapitän Christopher Trimmel (30.) erhöhte noch vor der Pause für die Mannschaft von Trainer
Schwerer Patzer von Dardai leitet Union-Führung ein
Zum ersten Mal seit dem 1:0-Sieg vor zwei Jahren spielten beide aber vor allem wieder vor Fans gegeneinander, nachdem die Unioner vom Berliner Senat die Erlaubnis zur Vollauslastung unter 2G-Bedingungen bekommen hatten. "Ich freue mich und weiss, dass alle verantwortlich damit umgehen", sagte Union-Präsident Dirk Zingler bei Sky.
Seine Spieler zeigten den Fans von Beginn an grossen Einsatz in einem intensiv-körperlichen Spiel, das schnell durch einen kapitalen Patzer von Marton Dardai zugunsten der Unioner lief. Nach einem Pass in die Spitze von Nico Giesselmann traf der Sohn von Hertha-Trainer Pal Dardai den Ball nicht richtig. Eine Gelegenheit, die sich Unions Torgarant Awoniyi nicht nehmen liess und im Angesicht der 2400 Fans der Hertha an Alexander Schwolow zur Führung einschob.
Schuss von Unions Trimmel schlägt im langen Eck ein
Was beim letzten Derby in der Köpenicker Kultstätte bis kurz vor Schluss beim damaligen 1:0-Sieg gedauert hatte, wurde beim fünften Hauptstadt-Derby in der Bundesliga zum Start nach Wunschvorstellung für die Eisernen und zur Derby-Prüfung für die Herthaner, die zuletzt mit sieben Punkten aus vier Spielen einen leichten Aufwärtstrend verspürt hatten.
Pal Dardais Mannschaft, in der Stürmer Stevan Jovetic fehlte, nachdem er nun doch wieder positiv auf das Coronavirus getestet wurde, tappte den taktisch klug agierenden Gastgebern aber immer wieder in die Falle. An der Mittellinie spätestens machten die Unioner die Räume eng und Hertha verlor die Bälle. Kruse und Grischa Prömel (22. und 25.) verpassten aber ihrerseits, die Führung auszubauen. Das machte Rechtsverteidiger Trimmel nach einer Ecke mit einem Flachschuss von der rechten Seite diagonal durch den Hertha-Strafraum ins lange Eck mit seinem ersten Saisontor.
Fans von Hertha BSC jubeln vor der Pause - dann schreitet der VAR ein
Während bei Union auch ein Abwehrspieler traf, mühte sich die Hertha zum ersten Schuss Richtung Tor in der 37. Minute durch Angreifer Peter Pekarik. Der jubelte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann sogar mit den Herthanern über sein vermeintliches 1:2, der Videobeweis belegte aber: kein Tor, Abseits. Danach war Pause. Als der Versuch des Anrennens der Gäste auch nach dem Seitenwechsel keinen Erfolg brachte, schickte Pal Dardai unter anderem auch Kevin-Prince Boateng aufs Feld. Zuvor hätte Routinier-Pendant auf Unioner Seite fast das 3:0 erzielt - Schwolow rettete mit den Fingerspitzen.
Die Gastgeber blieben auch danach gefährlich, Hertha war zumindest das Bemühen nicht abzusprechen. Aufbauen lässt sich darauf vor dem Heimspiel am kommenden Samstag gegen den nur einen Punkt schlechteren FC Augsburg allerdings kaum. (mt/dpa)
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