Vor dem Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 sind die beiden Klubs entsetzt. Plötzlich stehen blau-gelbe Holzkreuze vor der Haustür zweier Braunschweiger Profis. Die Botschaft ist ebeno klar wie abscheulich. Die Polizei ermittelt.

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Blau-gelbe Holzkreuze, darauf das Datum vom kommenden Sonntag und rundherum rote Farbe - die unmissverständliche Bedrohung zweier Profis von Eintracht Braunschweig vor der eigenen Haustür ging eindeutig zu weit. Die Polizei ermittelt und stellt sich für das auch sportlich brisante Niedersachsenderby der abstiegsbedrohten "Löwen" gegen den ewigen Rivalen Hannover 96 auf Schwerstarbeit ein.

"Ich denke, dass die Jungs spielfähig sind und die Situation auch in positive Energie umwandeln können", sagte Eintracht-Trainer Michael Schiele nach dem aufwühlenden Vorfall vor der Zweitliga-Partie am 19. März (13:30 Uhr/Sky): "Auch wenn so etwas nicht spurlos an einem vorbeigeht."

Zuvor hatten bereits beide Klubs die geschmacklose Aktion verurteilt. "Was hat das noch mit Rivalität vor einem Derby zu tun?", sagte Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz: "Spieler und ihre Familien zu bedrohen, ist völlig inakzeptabel, solche Aktionen sind einfach nur beschämend."

Auch 96-Prokurist Christian Katz verurteilte die Taten, die zu Anzeigen gegen Unbekannt führten: "Wir hoffen auf eine schnelle Identifizierung der Täter und werden die Ermittlungen der Polizei in dem uns möglichen Masse unterstützen." Beide waren sich einig, dass Grenzen klar überschritten worden waren.

Das hat rund um die emotional ausgetragenen Aufeinandertreffen zwischen Braunschweig und Hannover traurige Tradition. Ob eine aufgehängte 96-Puppe oder ein totes Lamm am Trainingszentrum der "Roten" inklusive der hässlichen Provokation "Am Sonntag geht Euch Mistviechern die Luft aus" - seit Jahren schiessen immer wieder Teile der Anhänger vor dem Derby weit über das Ziel hinaus. Beim Bundesliga-Duell 2014 sicherten 3.300 Polizisten die Partie.

Diese Rekord-Dimensionen werden diesmal aber nicht erreicht, wie Einsatzleiter Roger Fladung der "Braunschweiger Zeitung" bestätigte. Das Ziel sei erneut eine klare Trennung der Fanlager: "Dabei haben wir insbesondere eine Szene im Blick, die wir als 'Risiko'-Szene bezeichnen."

Ziel ist es, dass wieder der Fussball in den Mittelpunkt rückt, die Partie könnte durchaus richtungweisend sein. Braunschweig hofft darauf, im Kampf gegen den Abstieg einen Befreiungsschlag zu landen. "Wichtig ist, dass wir alle einen klaren Kopf haben, um die Emotionen drum herum auch für uns zu kanalisieren", sagte Schiele, der als Vorletzter unter Druck steht.

96 hat in diesem Jahr noch nicht ein Pflichtspiel gewonnen. "Es wird ein intensives Spiel, bei dem es um jeden Zentimeter gehen wird", sagte Trainer Stefan Leitl. (sid/hau)

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