Immer, wenn es dem Hamburger SV schlecht geht, leidet einer besonders: Uwe Seeler. Die Klub-Legende sieht, wie der aktuelle Kader den geplanten und lange Zeit sicher scheinenden Wiederaufstieg in die Bundesliga zu verspielen droht und schimpft: "Das ist der schlechteste HSV der Geschichte."
Klubidol Uwe Seeler ist von seinem Hamburger SV einmal mehr masslos enttäuscht. "Es ist ja keine Frage, wir sehen den schlechtesten HSV der Geschichte. Schon deshalb, weil er in der 2. Liga spielt", sagte der 82-Jährige der "Bild"-Zeitung: "Ich hoffe, ich werde den HSV noch mal in der Bundesliga sehen."
Nach sieben Spielen ohne Sieg schwindet aber beim Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft die Hoffnung auf eine direkte Rückkehr in die Bundesliga - auch wegen fehlender Qualität.
Seeler: "Kein Wir-Gefühl"
"Ich glaube nicht, dass bei so einigen Spielern die Klasse reicht", so Seeler, "aber für mich ist das Schlimmste, dass da keine Mannschaft auf dem Rasen ist. Da hilft der eine dem anderen nicht. Ich sehe da kein Wir-Gefühl."
Dass Trainer Hannes Wolf weitermachen und die Mannschaft auf das wegweisende Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim SC Paderborn vorbereiten darf, sei ungewöhnlich.
Seeler: "Wolf hätte auch entlassen werden können"
"Das hätte auch anders ausgehen können. Nach so einer negativen Serie am Trainer festzuhalten, ist nicht alltäglich. Aber wenn er jetzt in Paderborn gewinnt, ist Ruhe im Karton", hofft Seeler. Zwischen 1995 und 1998 stand er seinem Leib-und-Magen-Verein als Präsident vor.
"Sie können es nur gemeinsam schaffen, das ist klar", betonte der frühere Ausnahmestürmer, der zwischen 1953 und 1972 in 476 Pflichtspielen für den HSV 404 Mal ins Tor traf: "Sie müssen sich nach so einer Klatsche wie gegen Ingolstadt berappeln. Sie brauchen Wille und Leidenschaft. Herzblut kann man nicht einfordern, Herzblut ist eine Charakter-Frage." (AFP/hau)
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