Die wachsende Bedeutung des Frauenfussballs sieht Stürmerstar Alexandra Popp in Deutschland in der Berichterstattung noch nicht entsprechend abgebildet. Die Kapitänin des VfL Wolfsburg kritisiert die Fokussierung auf die Bundesliga der Männer. Zudem äussert sie sich zu den unterschiedlichen Bezahlungen beider Geschlechter.

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Torjägerin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg wünscht sich mehr TV-Präsenz für den Frauenfussball. "Wir brauchen mehr TV-Präsenz, auch die Liga muss im TV präsent sein. Wenn wir die 'Sportschau' oder das 'Sportstudio' nehmen, da wird immer nur die Männer-Bundesliga gezeigt", sagte die Nationalspielerin dem SID: "Und ich finde, wenn wir davon sprechen, dass der Frauen-Fussball im Kommen ist, dann müssen wir dort auch gezeigt werden."

An dieser Stelle eine Anmerk. d. Red.: Entgegen Alexandra Popps Eindruck werden in der Samstags-"Sportschau" der ARD auch regelmässig Zusammenfassungen von Partien der Frauen-Bundesliga ausgestrahlt.

Ihr geht es bei ihrem Vorstoss aber auch um "andere Sportarten. Das würde ich mir sehr wünschen", sagte sie: "Es heisst ja auch 'Sportschau' und nicht 'Fussballschau'."

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Popp: "Ich will keine Millionen oder Milliarden verdienen"

Grundsätzlich ist Popp nicht neidisch auf die Verdienstmöglichkeiten bei den Männern. "Ich glaube, ich will gar nicht was weiss ich für viele Millionen oder Milliarden verdienen. Ich würde mir wünschen, dass alle Spielerinnen in der ersten Liga vom Fussball leben können. Und nicht noch nebenher arbeiten gehen müssen", sagte sie: "Ich glaube, wir Frauen ticken da eh noch ein bisschen anders als Männer. Egal, wie viel Geld wir auf dem Konto hätten, würden wir nicht sagen: 'Nach dem Fussball machen wir uns ein schönes Leben.' Ich glaube, dass wir grösstenteils die Intention besitzen, in einen Beruf einsteigen zu wollen, wenn man mit Mitte 30 aufhört mit dem Fussball." (sid/hau)

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