Almuth Schult kehrt dem deutschen Frauenfussball erneut den Rücken. Der dreifachen Mutter fällt es angesichts der Rahmenbedingungen in Europa allgemein nicht schwer, ihr Glück wieder in den USA zu suchen.
Die ehemalige Fussball-Nationaltorhüterin
Interessanter Sonderurlaub
Schult lobt dabei die vielen Annehmlichkeiten, die der Klub Müttern bietet. Angefangen von einem Mindestlohn für Spielerinnen, der jährlich steigt, bis hin zu einem Sonderurlaub für Frauen, die ihre Eizellen für eine spätere Schwangerschaft einfrieren lassen wollen.
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Dinge, die Schult auf dem alten Kontinent vermisst. "Es gab auch Gespräche mit europäischen Klubs, die leider gescheitert sind", schildert sie im "Bild"-Interview. "Ich hatte den Eindruck, dass sie Respekt davor haben, eine Mutter mit drei Kindern aufzunehmen. Kansas City Current war eher das Gegenteil, und der Verein ist generell besonders." Es gebe ihr "ein sicheres Gefühl", dass "die Kinder immer willkommen" seien.
Mütter werden am besten bezahlt
Derzeit liege das Jahresgehalt laut Schult bei ca. 38.000 Euro. Bis 2030 soll die Summe auf 75.000 Euro steigen. Für Mütter ist das Gehalt im Verein am höchsten. Zusätzlich dürfen die Fussballerinnen ihre Kinder mit zum Training oder den Spielen mitnehmen.
Schult findet deutliche Worte der Kritik, wenn sie an die Umstände denkt, unter denen der Frauenfussball in Deutschland stattfindet. "In der Bundesliga gibt es nicht mal einen Mindestlohn. Dazu kommen Anforderungen an die Infrastruktur, Ausstattung, Reisen für die Vereine. Auch die Länge des Mutterschutzes und die Unterstützung der werdenden Mütter wird geregelt. Da wird an Dinge gedacht, die in Deutschland keiner im Blick hat." (dpa/bearbeitet von hau)
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