Timo Baumgartl ist einer der wenigen Fussballer, die offen zugeben, mit psychischen Problemen zu kämpfen. Nun sagt er: Mentale Probleme sind im Fussball immer noch ein Tabuthema.

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Timo Baumgartls Karriere ist nicht immer so verlaufen, wie man sich das vorgestellt hatte. Beim VfB Stuttgart galt der heute 28-Jährige als grosses Talent, doch geriet beim VfB Stuttgart in eine der schwierigsten Phasen der Vereinsgeschichte. Später brachte eine Krebserkrankung Baumgartls Karriere zum Erliegen, doch der heute 28-Jährige kämpfte sich zurück. Beim FC Schalke wurde Baumgartl in einer chaotischen Saison schliesslich gleich zweimal suspendiert und ist mittlerweile vereinslos.

Keine einfache Aufgabe, diese Rückschläge zu verarbeiten. Mehrmals hat Baumgartl sich deshalb schon offen darüber geäussert, wie sehr in seiner Karriere als Profifussballer auch die mentale Gesundheit eine Rolle spielt. Auch jetzt, in einer Zeit, in der nicht klar ist, wie es mit ihm im Fussball weitergeht. "Es ist einfach immer noch ein Tabuthema in der Gesellschaft", sagt Baumgartl im Gespräch mit SWR Sport. "Im Sport geht es darum, möglichst stark zu sein und möglichst gut zu performen und Schwäche wird heutzutage immer noch nicht gerne gesehen."

Baumgartl sieht Biles als Vorbild

Baumgartl sieht in Sportstars wie Simone Biles, die über ihre mentalen Probleme öffentlich sprechen, deshalb Vorbilder. Auch er erzählt seine Geschichte: Wie er als junger Spieler beim VfB Stuttgart noch unbekümmert an den Profifussball heranging, bis dann die ersten Fehler kamen. Die Folge waren bei Baumgartl Versagensängste und Schlafstörungen. Zwar gebe es viele Spieler, die ähnliche Probleme habe, gesprochen werde darüber aber nicht – im Gegensatz zu seiner Krebserkrankung, bei der er mit seinen Mitspielern im Austausch stand.

Dabei gibt es dafür keinen Grund. Denn wie Baumgartl sagt: Dass man professionelle Hilfe benötige, sei "keine Schwäche, sondern eine Stärke." Auch er will dazu beitragen, dass das in Zukunft nicht mehr so gesehen wird. (jum)

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