Jürgen Klopp ist ab 2025 neuer "Head of Global Soccer" bei Red Bull. Einer seiner Vorgänger war Dietmar Beiersdorfer – was der aktuelle Sport-Geschäftsführer des FC Ingolstadt zum neuen Klopp-Job und zwei anderen Trainer-Kollegen sagt.

Mehr News zum Thema Fussball

Es war die Fussball-Nachricht schlechthin in der vergangenen Woche: Ab Januar 2025 wird Jürgen Klopp für Red Bull arbeiten und dort als "Head of Global Soccer" tätig sein. Aus dem Trainer-Tagesgeschäft wird sich der Star-Coach dabei überwiegend heraushalten und stattdessen vor allem strategische Aufgaben übernehmen.

Einer, der weiss, was da möglicherweise auf Klopp zukommt, ist Dietmar Beiersdorfer. Zwischen 2009 und 2011 war er selbst Sportlicher Leiter der Red-Bull-Klubs – und damit so etwas wie der Vorgänger von Klopp als "Head of Global Soccer".

"Ich denke, dass es ein sehr guter Move von Red Bull war, Jürgen Klopp als eine der grössten Lichtgestalten des deutschen Fussballs unter Vertrag zu nehmen", erklärte der 60-Jährige am Mittwoch auf dem Fussball-Kongress in Ingolstadt im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der aktuelle Sport-Geschäftsführer von Drittligist FC Ingolstadt ist sich sicher, dass der Job bei Red Bull für Klopp "eine sehr schöne Erfahrung" wird. Durch seine neue Rolle bekomme er nun andere Verantwortungsbereiche. "Ich glaube, dass es für ihn auch eine tolle kulturelle Erfahrung wird, weil er bei Red Bull auch auf viele Klubs mit einem anderen kulturellen Hintergrund treffen wird", sagte Beiersdorfer.

Beiersdorfer über Tuchel: "Ein hervorragender Trainer"

"Ein guter Fit" sei laut Beiersdorfer auch die Zusammenarbeit zwischen Thomas Tuchel und der englischen Nationalmannschaft. Am Mittwochvormittag machten die "Three Lions" den Deal offiziell. Das grosse Ziel für den Ex-Bayern-Trainer: Ein gutes Abschneiden bei der Weltmeisterschaft 2026.

Für Tuchel sei der Job in England eine "tolle Herausforderung", sagte Beiersdorfer. "Er kennt die Fussballlandschaft in England, er kennt die Spieler und er kennt die Art und Weise, wie England den Fussball lebt. Er ist ein hervorragender Trainer."

Beiersdorfer holte Kompany einst nach Deutschland

Auch zu Tuchels Nachfolger beim FC Bayern, Vincent Kompany, äusserte sich Beiersdorfer, der als eine Art Entdecker des Belgiers in Deutschland gilt. 2006 holte er Kompany nach Hamburg – später, bei Manchester City, wurde Kompany zum Weltklasse-Innenverteidiger.

"Er macht es wirklich hervorragend", sagte Beiersdorfer über Kompanys bisherige Zeit als Trainer beim deutschen Rekordmeister. "Mit seiner Art, die einerseits fordernd ist, aber natürlich auch sehr überlegt. Er macht auch nichts, von dem er nicht überzeugt ist – das hat er auch gar nicht nötig", erklärte der einstige Weggefährte des Belgiers weiter.

Für Beiersdorfer sei Kompany ein eigenständiger Denker und Lenker. Bereits in sehr jungem Alter sei er Führungsspieler gewesen, der immer einen sehr hohen Anspruch an sich und seine Leistung hatte und hat. "Von daher passt das mit den Ansprüchen des FC Bayern auch sehr gut zusammen."

Über den Gesprächspartner

  • Dietmar Beiersdorfer ist Sport-Geschäftsführer beim Drittligisten FC Ingolstadt. Zuvor war er unter anderem Sportvorstand und Vorstandsvorsitzender des HSV. Dieselbe Rolle hatte er zwischen 2010 und 2011 auch bei RB Leipzig inne. Davor war er Sportlicher Leiter der verschiedenen Red-Bull-Vereine.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.