Seit Mitte August arbeitet Breno Vinicius Rodrigues Borges, ehemaliges Defensivtalent des FC Bayern München, als Freigänger beim Rekordmeister. In einem Interview spricht der verurteilte Brandstifter über seine Zeit im Gefängnis und sagt, wie er den Steuerprozess um Bayern-Boss Uli Hoeness sieht.
Im April will Breno wieder als Fussballprofi auf sich aufmerksam machen. Sein brasilianischer Heimatverein, der FC Sao Paulo, plant mit dem Verteidiger, sollte er bis dahin seine Strafe abgesessen haben. Doch sicher ist die vorzeitige Haftentlassung des Brasilianers noch nicht. Seit Juli 2012 war Breno wegen Brandstiftung in der Münchener JVA Stadelheim inhaftiert. Nun kann er zwar als Freigänger beim FC Bayern München arbeiten, das Land jedoch nicht verlassen. Über seine Zeit im Gefängnis sagt er rückblickend in einem Interview mit der "Bild": "Ich habe viel gelernt. Die Dinge zu schätzen, die ich habe und die ich erleben darf. Was früher selbstverständlich war, und man ohne darüber nachzudenken angenommen hat, für diese Dinge bin ich jetzt täglich dankbar. Ich bin in der Haft gereift und erwachsener geworden."
Lob für Rafinha und Hoeness
Vor allem die räumliche Trennung von seiner Familie machte dem Brasilianer schwer zu schaffen. Nur für eine Stunde alle 15 Tage konnte seine Frau Renata Borges Breno zusammen mit den drei Kindern besuchen. Auch Ex-Mitspieler Rafinha und Bayern Münchens Vereinsboss
Vor allem gegenüber Hoeness verspürt Breno grosse Dankbarkeit. Der Bayern-Patriarch sei immer ganz nah an seiner Seite gewesen. Deshalb wünscht er Hoeness viel Glück für dessen anstehenden Steuerprozess: "Ich drücke ihm von Herzen ganz fest die Daumen, dass er nicht ins Gefängnis muss. Er hat ein gutes Herz, ist ein toller Mensch. Ich bin froh ihn zu kennen und hoffe, dass alles gut für ihn wird."
Mit Zuversicht in die Zukunft
Seinen Transfer zu den Bayern bewertet Breno mittlerweile aber kritisch. Aus heutiger Sicht sei im Winter 2008 alles zu schnell gegangen. Breno sagt, er hätte damals lieber zuerst zu einem kleineren Verein in der Bundesliga wechseln sollen, um Kultur, Land und Leute und vor allem die Sprache unter weniger öffentlichem Druck kennenlernen zu können. Seine Zukunft sieht der Brasilianer dennoch positiv: "Mein Leben soll jetzt anders, besser werden und ich will alles dafür tun. Was geschehen ist, kann ich nicht rückgängig machen. Es war Gottes Wille und ich bin sicher, es wird jetzt schön."
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