37 Tore, dramatische Szenen, Handelfmeter und nicht gegebene Tore! Der erste Spieltag der 51. Bundesligasaison liefert den Fans alles, was sie in der Sommerpause vermisst haben. In unserer neuen Serie ziehen wir die Lehren des jeweiligen Spieltags - ganz subjektiv und auch nur ein bisschen ernstgemeint.

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1. Erkenntnis: Geld schiesst doch Tore

Am Freitag feierte Trainerlegende Otto Rehhagel seinen 75. Geburtstag. Und was macht Borussia Dortmunds Zugang Pierre-Emerick Aubameyang? Widerlegt einfach mal eine von "König Ottos" wichtigsten Aussagen. Der hatte nämlich einst in seiner unendlichen Weisheit behauptet, Geld schiesse keine Tore. Nun hat Aubameyang aber definitiv Geld gekostet. Ungefähr 13 Millionen Euro. Was für BVB-Verhältnisse schon ein sauberer Batzen ist. Nur fünf Spieler in der Dortmund-Historie waren teurer als er. Drei Tore hat Aubameyang dem bedauernswerten FC Augsburg eingeschenkt. In Fussballphrasen übersetzt, heisst das: ein Auftakt nach Mass.

Und eigentlich hatte der FCA noch Glück. Denn der teuerste Einkauf der Dortmunder stand überhaupt nicht auf dem Platz. Henrich Mchitarjan hat mehr als doppelt so viel Geld gekostet wie Aubameyang und hätte also, rein statistisch gesehen, auch doppelt so viele Tore schiessen müssen. Aber eine 7:0-Niederlage hätten die Augsburger wirklich nicht verdient gehabt.

2. Erkenntnis: Manchen Spielern sollte man die Hände auf den Rücken binden

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Nur der Torwart darf seinen Hände benutzen. Alle anderen nicht. Nun war aber die Sommerpause schon etwas lang und so mancher Spieler scheint eine Auffrischung in Regelkunde zu benötigen. Allen voran Gladbachs Álvaro Domínguez, der im Auftaktspiel gegen den FC Bayern das Kunststück vollbrachte, in zwei Minuten zweimal seine Hände im Strafraum an den Ball zu bekommen.

Die Konsequenz: Zweimal Elfmeter für den FC Bayern. Nur gut, dass sich der Rekordmeister gnädig erwies und Thomas Müller den ersten Strafstoss nicht verwandelte.

Immerhin ist Domínguez nicht ganz allein mit seinem Handproblem. Auch Joel Matip vom FC Schalke 04 hat seine Extremitäten nicht immer unter Kontrolle. Beim Torfest gegen den Hamburger SV (Endstand 3:3) verursachte auch er einen Elfmeter.

Unser Lösungsvorschlag für genervte Trainer: Gefährdeten Spielern einfach die Hände auf dem Rücken zusammenbinden, damit sie überhaupt nicht in die Versuchung kommen. Und das Ganze hat sogar einen zweiten Vorteil: Auch die Gefahr einer roten Karte durch Ellenbogenchecks wird damit drastisch verringert.

3. Erkenntnis: Vorne hui, hinten pfui

37 Tore am ersten Spieltag! 37! So viele Tore hat der FC Augsburg in der ganzen letzten Saison nicht geschossen. Daraus lassen sich zwei Schlüsse ableiten: Die Offensivmaschinerie vieler Bundesligavereine läuft bereits hervorragend. Die Defensive allerdings ... heieieiei. Ob man bei Eintracht Frankfurt das beliebte Weihnachtslied "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit" zur Einstimmung auf die Partie gegen Hertha BSC Berlin (Endstand 1:6) gesungen hat, gehört wohl zu Interna, die nie nach aussen dringen werden. Genau wie die Gedankengänge, die Bayern-Verteidiger Dante zu seinem Eigentor bewogen haben. Oder ob HSV-Torhüter René Adler den Spitznamen "Flutschfinger" so unglaublich gut findet, dass er ihn sich dringend verdienen möchte.

Aber eigentlich wollen wir uns gar nicht beschweren. Tore machen nämlich Spass.

4. Erkenntnis: Vereine können sich selbst überraschen

"Es muss ein Umdenken stattfinden. Alle müssen lernen, dass Niederlagen wieder dazugehören." So geerdet und fast pessimistisch gab sich Hertha-BSC-Trainer Jos Luhukay vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Das mit dem Umdenken wird allerdings schwierig, wenn seine Spieler einen Europa-League-Qualifikanten einfach mal mit 6:1 aus dem Stadion fegen. Aber damit hatte ja auch wirklich niemand gerechnet. Am allerwenigsten wohl die Hertha-Spieler selbst. Jos Luhukay wirkte noch am wenigsten überrascht vom Einstand seiner Mannschaft. Besonders erfreut schien er allerdings nicht darüber. Euphorie liegt dem kleinen Mann mit dem Pornoschnauzer nicht. Und Feiern besteht für den Holländer darin, sich nach dem Essen noch ein Eis zu gönnen.

5. Erkenntnis: Auch Schiedsrichter brauchen manchmal Hilfe

Ob Schiedsrichter manchmal nachts von der endgültigen Einführung der Torlinientechnik träumen? Thorsten Kinhöfer nach diesem Wochenende bestimmt. Ein Tor zu übersehen ist aber auch einfach unangenehm. Und noch dazu ein so deutliches, wie das von Hoffenheims Kevin Volland gegen den 1. FC Nürnberg.

Ewigen Fussballromantikern mag diese Sicht der Dinge zwar widersprechen, aber vielleicht, nur ganz vielleicht, wäre eine technische Hilfe für die Schiedsrichter nicht das Schlechteste. Auch für die Fans. Dann müsste man sich nämlich viel weniger aufregen. Und für diejenigen, die sich einfach gern aufregen, gibt es ja immer noch die Abseitsregel.

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