Der Hamburger SV trifft tatsächlich das Tor, der FC Bayern München wird Meister und Statistiken verändern die Wahrnehmung. In unserer Serie ziehen wir die etwas anderen Lehren aus dem jeweiligen Spieltag der Bundesliga.

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1. Erkenntnis: Wir sind alle Thomas Müller

Herzlichen Glückwunsch, Xabi Alonso! Bayerns neuer Über-Wahnsinnssuperstar spielt seit gefühlten fünf Minuten in der Bundesliga und stellt gleich mal einen Rekord auf! 206 Ballkontakte beim 2:0 gegen den 1. FC Köln. Kann man mal machen, also wenn man ein Typ wie Xabi Alonso ist. Wir ähneln da eher Thomas Müller: "200 Ballkontakte! Dafür brauche ich eine ganze Saison."

2. Erkenntnis: So ein Derby ist schon toll!

So ein Derby ist eine grossartige Sache, vor allem wenn man als Heimmannschaft gegen den Erzrivalen gewinnt. In diesem Fall darf sich also vor allem der FC Schalke 04 freuen. 2:1 gegen Borussia Dortmund - um es einmal mit den Worten der Gelsenkirchener Jugend zu sagen: läuft.

Aber abgesehen vom Ergebnis – was wir an einem Derby ja am schönsten finden, sind Stimmung und Emotionen. Und das hat uns das Ruhrpott-Derby in jedem Fall geliefert.

Beweis Nummer eins: "Das mit der Mutter aller Derbys scheint zu stimmen. Es war auf jeden Fall sehr laut." (Schalkes Neuzugang Erix Maxim Choupo-Moting).

Beweis Nummer zwei: "Ich muss gestehen, dass ich nach dem Abpfiff Tränen in den Augen hatte." (Schalke-Torhüter Ralf Fährmann nach dem Derbysieg an seinem 26. Geburtstag).

Hach!

3. Erkenntnis: Statistiken verändern die Wahrnehmung

Wir sind ja immer relativ schnell dabei, ein torloses Remis zum Grund allen Fussball-Übels zu verdammen und mehr Spektakel zu fordern. Beim 0:0 zwischen dem SC Freiburg hatten wir schon einen kompletten Text vorformuliert, in dem wir Vorschläge machen wollten, wie man derartige Spiele noch erträglich gestalten könnte. Elektroschock-Fussball, wie wir es schon einmal in Norwegen gesehen haben zum Beispiel. Oder Bubble-Fussball. Oder wegen uns auch Umgedrehtes-Fernglas-Fussball.

Nachdem wir uns aber die Statistiken zum Spiel noch einmal angeschaut haben, ist uns aufgefallen, dass wir Freiburg und Leverkusen im grossen Stil Unrecht getan haben. Denn 44 Fouls in einem Spiel – Saisonrekord – das spricht doch für Leidenschaft! Und dass Freiburgs Torhüter Roman Bürki mit 87 Ballkontakten öfter am Ball war als jeder andere Akteur auf dem Platz, zeigt doch nur, dass es da vor dem Tor doch ziemlich zur Sache gegangen ist.

Faszinierend, so können Statistiken die Wahrnehmung auf ein Spiel also verändern! Vielleicht schauen wir uns in Zukunft nur noch die Zahlen an und sparen uns die Spiele ganz. Aber nur vielleicht.

4. Erkenntnis: Der Hamburger SV hat endlich das Tor gefunden!

Wir haben nachgeschaut: Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand ist weder die Hölle zugefroren, noch haben Schweine fliegen gelernt (Wir haben sogar in der "Bild" gekuckt!) Und dennoch ist etwas passiert, dass wir nicht mehr für möglich gehalten haben: Der Hamburger SV hat das Tor getroffen. Nach 508 torlosen Minuten holpert und stolpert Nicolai Müller den Ball tatsächlich hinter die Torlinie. Verrückt. Auch, wenn es nur zum 1:2 gegen Eintracht Frankfurt gereicht hat, werden wir die nächste Zeit am Fenster verbringen. Und wenn dann doch ein Schwein vorbeifliegt, erfahren Sie es bei uns natürlich zuerst.

5. Erkenntnis: Peter Stöger weiss was

"Wenn sie nicht im Februar Meister werden, dann werden sie es halt im März", sagte Kölns Trainer Peter Stöger über den FC Bayern. Und das lassen wir jetzt einfach mal so stehen.

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