Weil der FC Bayern München gerade in eigenen Sphären schwebt, dreht sich einfach alles um den Rekordmeister. Denn Schalke wäre gerne wie die Bayern, Dortmund wird von den Bayern zerstört und Stuttgart hat erst gegen die Bayern verloren. Noch Fragen? Die beantworten wir gerne in unserer etwas anderen Vorschau auf den 19. Spieltag der Fussball-Bundesliga.

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Auf geht's, Bayern! Kämpfen und verlieren!

"So werden wir in der Bundesliga jedes Spiel gewinnen", wagte Toni Kroos nach dem Rückrundenauftakt gegen Borussia Mönchengladbach eine Prognose. Nicht besonders nett von Kroos, uns das auch noch so unter die Nase zu reiben, aber recht hat er trotzdem. Leider. Und damit wird Eintracht Frankfurt am Sonntag (17:30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker und auf Sky) wohl zum nächsten Punktelieferanten für den FC Bayern München, und uns bleibt nichts anderes übrig, als in Erinnerungen zu schwelgen. Wissen Sie noch, diese gute alte Zeit - vor zwei, drei Jahren - als der FC Rekordmeister noch nicht unschlagbar war und es eine Mannschaft gab, die die "Roten" regelmässig in den Wahnsinn trieb. Wie schön das war!

Aber Borussia Dortmund macht derzeit nicht einmal Braunschweig Angst. Stattdessen heult sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in einer Presserunde aus. "Die Bayern wollten uns zerstören", meint er. "Nicht in dem Sinne, dass sie uns menschlich kaputt machen wollen, weil sie uns nicht mögen, sondern um uns dauerhaft als direkten Konkurrenten auszuschalten. Das ist legitim und damit müssen wir leben."

Hm, also wir erinnern uns noch, als der FCB den Dortmundern mal kurz mit zwei Millionen Euro (leihweise) unter die Arme griff, weil "Schwarz-Gelb" seine Gehälter nicht mehr zahlen konnte. Von zerstören kann da ja wohl kaum die Rede sein. Das ist aber auch wirklich lang her. 2003 oder so.

Vielleicht will Watzke ja, dass sich die Bayern an diese Zeit zurückerinnern, ein bisschen Mitleid zeigen und vielleicht das eine oder andere Spielchen verlieren. Fänden wir ja auch irgendwie ok. Sie wissen schon, der Spannung wegen und damit sich Watzke in Zukunft nicht mehr so aufregen muss. Also auf geht's, Bayern: kämpfen und verlieren!

Schalke kann jeden Gegner schlagen

"Mit diesem Engagement können wir jeden Gegner schlagen", meint Roman Neustädter vom FC Schalke 04 im Rückblick auf den 3:0-Sieg der "Knappen" gegen den Hamburger SV am vergangenen Wochenende. Und wir fragen uns: Haben wir da was verpasst? Ist Schalke jetzt der FC Bayern München? Kann aber natürlich gar nicht sein, weil Neustädter ja von "Engagement" spricht und der FC Bayern, wie wir seit Mittwoch wissen, auch nasebohrend Spiele gewinnen kann.

Und deshalb hat der VfL Wolfsburg auf Schalke (Samstag, 15:30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker und auf Sky) wohl doch eine Chance. Auch weil es ja sein kann, dass die Schalker gerade "dieses Engagement" am Samstag gegen den Tabellennachbarn nicht auf den Platz bringt, sondern vielleicht ein anderes Engagement - wäre schliesslich nicht das erste Mal, dass der S04 leicht unkonstant auftritt. Uns wäre das eigentlich ganz recht. Denn nachdem wir die Liga zwischenzeitlich losgelöst vom FC Bayern betrachten, gehört das Duell zwischen Schalke und Wolfsburg tatsächlich zum Spannendsten, was uns in den letzten Monaten geboten wurde.

Für Leverkusen muss es doch reichen

Es gibt wohl keinen Fussballfan ausserhalb des Bayern-Universums, der dem VfB Stuttgart nicht zumindest diesen einen Punkt gegen die Bayern gegönnt hätte. Aber wenn die Stuttgarter fast mit dem FCB mithalten können, dann muss es gegen Bayer Leverkusen doch auf jeden Fall zu drei Punkten reichen. Leverkusen ist nämlich nur Zweiter in der Tabelle, und diesen Platz will der Verein, so scheint es, dringend verlassen. Denn sonst würde das Team ja nicht ständig - also dreimal hintereinander - verlieren.

Allerdings sagt uns ein kurzer Blick auf die Statistik, dass auch der VfB Stuttgart seine letzten drei Spiele verloren hat. Und jetzt sind wir uns gar nicht mehr so sicher mit unserer Vorhersage. Dann lassen wir uns eben überraschen, wer seinen Tabellenplatz dringender verlassen will - die Stuttgarter Platz 12 oder die Leverkusener Platz 2.

Die Rettung der Mädchenherzen naht

Es war eine harte Zeit für die weiblichen Fussballfans. Der vermutlich schönste Mann der Liga (behaupten wir jetzt mal einfach so), aber auf jeden Fall der schönste Mann von Borussia Dortmund, darbte im Krankenstand, und mit ihm seine traurig seufzende Anhängerschaft. Man hört, viele hätten sich mit der "Mentos"-Werbung in Dauerschleife über Wasser gehalten.

Sogar Kevin Grosskreutzs Auftritt ("Die komplette Halbzeit cool") soll tapfer ertragen worden sein, nur um den Mann mit dem Musketiere-Gedächtnis-Bart einmal lächeln zu sehen. Diese Leidenszeit ist nun vorbei, denn Mats Hummels wird voraussichtlich gegen Eintracht Braunschweig (Freitag, 20:30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker und auf Sky) sein Comeback geben. "Das sah wirklich gut aus", hatte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach Hummels Feuerprobe in der zweiten Mannschaft der Dortmunder gesagt. Aber natürlich sah das gut aus. War ja der Hummels.

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