Der Hamburger SV orientiert sich am Eiskunstlauf, der SC Freiburg würde gerne umziehen und Real Madrid spielt gegen den FC Elche. Was der letzte Punkt mit dem 22. Spieltag der Bundesliga zu tun hat, erfahren Sie in unserer etwas anderen Vorschau.

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Ein HSV braucht kein Mitleid!

Erste Spiele von neuen Trainern sind immer interessant. Da geht es um Impulse, die so ein neuer Chef setzen kann, um härteres Training und um das tatsächliche Potenzial einer Mannschaft. Mirko Slomka wird mit dem Hamburger SV - manche nennen ihn schon "Himmelfahrtskommando SV", aber das würden wir nie wagen - sein erstes Spiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15:30 Uhr LIVE bei uns im Ticker und auf Sky) bestreiten. Das ist ganz schön gemein, zumindest aus HSV-Sicht. Immerhin ist der BVB nicht gerade der leichteste Gegner, den man so vor die Nase gesetzt bekommen kann. Und dann macht Jürgen Klopp auch noch einen auf harten Hund: "Der HSV braucht kein Mitleid und bekommt von uns auch keines." Puh, also das mit dem kein Mitleid brauchen würden wir nicht unbedingt unterstreichen, aber scheinbar stimmt Slomka seinem Trainerkollegen da absolut zu. "Wir haben alle Möglichkeiten, zu Hause gegen jeden Gegner zu bestehen", meint der nämlich. Das kann jedoch gar nicht stimmen. Denn laut Kaiser Franz Beckenbauer gibt es "nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage". Wir sind jedenfalls äusserst gespannt, ob der HSV den "Turnaround" (Zitat Slomka) schafft. Auch wenn "Turnaround" für uns eher nach Eiskunstlaufen klingt. Aber vielleicht haben wir einfach zu viel Olympia geschaut.

Es muss ja nicht München-Grünwald sein

Einer, der sich sicher auch für die Geschehnisse in Hamburg interessiert, ist Christian Streich. Immerhin ist der HSV der direkte (Tabellen-)Nachbar des SC Freiburg, und ein guter Bürger hat seinen Nachbarn immer im Blick. Nicht, dass irgendwann die Polizei oder ein Kamerateam von RTL vor der Tür steht und fragt, warum man sich nicht gekümmert habe. Dem HSV wäre es schon sehr lange sehr schlecht gegangen. Das hätte man doch merken müssen.

Ein Auge auf den Nächsten haben, ist also sehr sinnvoll, aber kümmern muss sich der SC Freiburg hauptsächlich um sich selbst - auch das macht einen guten Bürger ja irgendwie aus. Schliesslich ist die Nachbarschaft, die der HSV und die Breisgauer da bewohnen, eher zwielichtig und Souterrain-Wohnungen sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Nach einem möglichst siegreichen Spiel gegen den FC Augsburg (Samstag, 15:30 Uhr LIVE bei uns im Ticker und auf Sky) würde Streichs Mannschaft nur allzu gerne einen kleineren Umzug vornehmen. Zumindest in einen kleinen netten Vorort. Muss ja nicht München-Grünwald sein. Umzugskartons hat in Freiburg jedoch noch keiner gepackt. Ein gewisser Druck sei da, meint Streich zwar, doch "wir sollten gegen Augsburg auch eine Leichtigkeit auf den Platz bringen." - Und das geht mit Kartons unterm Arm nur schlecht.

Wer ist eigentlich der FC Elche?

Auch wenn wir seit Dienstag schon wieder schwer in Champions-League-Stimmung sind, will sich der Trainer des FC Schalke 04 nicht von dieser wundervoll europäischen Stimmung anstecken lassen: "Ich lasse es nicht zu, dass wir im Moment über Real reden. Erst von Samstag an können wir uns darüber Gedanken machen." Diese Anti-Real-Stimmungsmache von Jens Keller mag in so weit verständlich sein, dass die Schalker am Freitag noch gegen den FSV Mainz 05 (20:30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker und auf Sky) antreten müssen, aber so einfach lassen wir uns nicht den Mund verbieten. Und deshalb reden wir sehr wohl über Real Madrid. Die "Königlichen" müssen am Samstag gegen FC Elche ran, ein Verein, von dem wir tatsächlich noch fast nie etwas gehört haben, der aber immerhin auf Platz 14 in der Primera Division steht. Keine ganz leichte Aufgabe für den spanischen Tabellenzweiten, vermuten wir jetzt mal. Immerhin hat der FC Elche in den vergangenen beiden Spielen gegen Osasuna und Valladolid jeweils ein Unentschieden geholt. Eine Konstanz, die Schalkes Gegner, der FSV Mainz 05, nicht vorweisen kann. Da ging von zwei Spielen immerhin eins verloren. Vorteil Schalke? Das werden wir am Mittwoch sehen.

Sami Hyypiä braucht seinen Schlaf

Sami Hyypiä ist die Champions-League-Stimmung übrigens gehörig vergangen. Nach der 0:4-Niederlage gegen Paris St. Germain - oder den FC Ibrahimovic, wie man den Verein eigentlich auch nennen könnte - wusste sich der Trainer von Bayer 04 Leverkusen nur noch auf die trivialste Art und Weise zu helfen: "Ich gehe nach Hause und versuche zu schlafen." Es ist zu hoffen, dass dem Finnen im Schlaf die Erleuchtung gekommen ist. Denn schon am Samstag gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 18:30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker und auf Sky) könnten die Leverkusener ihren zweiten Tabellenplatz an Borussia Dortmund verlieren. "Vielleicht werden wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen", gibt Hyypiä bisher dezent kryptische Lösungsvorschläge für die Bayer-Krise von sich. Das "vielleicht" kann er unserer Meinung nach getrost streichen. Aber diese Erkenntnis hat ihm sicher schon eine Traum-Vision von Zlatan Ibrahimovic geflüstert.

Wie ärgert man den FC Bayern München?

So schaut das also aus, wenn dem FC Bayern München die Stirn geboten wird! Zumindest eine Halbzeit lang hat der FC Arsenal die bayerische Übermannschaft ganz schön in Schach gehalten - wären da nicht Mesut Özils überragende integrative Fähigkeiten (Warum nur muss er sich ausgerechnet das Elfmeter-Verschiessen von den Engländern abschauen?) und Toni Kroos Hammerschuss dazwischen gekommen. Wir haben uns trotzdem mal wieder hervorragend unterhalten gefühlt und das war bei Bayern-Spielen in letzter Zeit nicht unbedingt immer der Fall. Vielleicht hat ja der eine oder andere Spieler von Hannover 96 (Sonntag, 17:30 Uhr LIVE bei uns im Ticker und auf Sky) am Mittwoch auch den Fernseher angeschalten und sich angeschaut, wie man den FCB zumindest ein bisschen ärgert. Damit sind wir ja schon zufrieden. Hauptsache, keine Totalaufgabe von Anfang an. Aber das können wir uns bei einem Trainer, der Tayfun heisst, eigentlich ohnehin nicht vorstellen.

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