Warum der FC Bayern München überall, aber nur nicht mit dem Wetter Erfolg hat, worauf wir uns im Revierderby besonders freuen und warum Freunde von Horrorfilmen am Mittwoch die Bundesliga schauen sollten, erklären wir in unserer etwas anderen Vorschau auf den 27. Spieltag der Bundesliga.
Petrus ist kein Bayern-Fan
Nein, die Bayern haben einfach kein Glück mit dem Wetter. In Berlin werden heute Abend Regenschauer und Temperaturen um die 5 Grad erwartet. Das Tief "Hannelore" im ansonsten ungewöhnlich warmen und sonnigen März kommt deswegen genau zur falschen Zeit. Denn an diesem Dienstag können die Rekordjäger aus München so früh Meister werden wie noch nie in der Geschichte der Bundesliga. Dafür müssen sie einfach nur das machen, was sie seit gefühlt hundert Jahren fast immer gemacht haben: Gewinnen. Nur die Älteren unter uns können sich überhaupt noch an die letzte Liga-Niederlage der Bayern erinnern.
Doch trotz der im katholischen Bayern guten Beziehungen zum Himmel, bleibt Petrus kein Fan des Rekordmeisters. In der vergangenen Saison kippten sich die Bayern zähneklappernd im kühlen Frankfurt die Bierdusche über die Köpfe. "Ich bin schon oft Meister geworden, aber es war noch nie so kalt wie heute", beklagte sich der damalige Trainer
Alles Derby oder was?
Das sind Probleme, von denen andere nur träumen können. Zum Beispiel Schalke 04 und Borussia Dortmund, die im 144. Revierderby um Platz zwei hinter den Bayern kämpfen. Es ist immer noch eines der spannendsten und emotionalsten Duelle in der Bundesliga. Auch wenn inzwischen schon alles Derby genannt wird, was nicht bei drei auf dem Platz ist. Es gibt das Nord-Süd-Derby (Hamburg - Bayern), das Schwaben-Derby (Stuttgart-Augsburg), sogar ein Borussen-Derby (Dortmund-Mönchengladbach).
Trotz aller Rivalität hoffen aber alle Beteiligten, dass es diesmal friedlich zur Sache geht. Vom Hinspiel blieben noch lange die erschreckenden Bilder haften: In der Arena auf Schalke warfen Dortmunder Fans kurz vor Spielbeginn Feuerwerkskörper auf das Feld. Sogar BVB-Torwart Roman Weidenfeller wurde beinahe von den Rauchbomben getroffen, als er beschwichtigend eingreifen wollte. Rund um die Partie gab es ausserdem mehrere Auseinandersetzungen, bei denen Menschen verletzt wurden. Diesmal soll endlich wieder der Fussball im Mittelpunkt stehen. Da haben schliesslich beide Mannschaften ordentlich was zu bieten.
Am Mittwoch folgt die Horrorfilm-Nacht
In der Stephen-King-Verfilmung "Shining" muss eine Frau sich und ihren Sohn vor ihrem Axt schwingenden Ehemann retten. In den unteren Rängen der Bundesliga spielen sich gerade ähnliche Szenen ab. Von Nord bis Süd sind Traditionsvereine auf der Flucht vor dem Abstieg. Die hässliche Fratze der zweiten Liga dürfte so manchen Fussballer bis in den Schlaf verfolgen. Am Mittwoch stehen gleich zwei Keller-Duelle an: Der Tabellen-17. Nürnberg empfängt den um einen Punkt und zwei Plätze reicheren VfB Stuttgart. Der Hamburger SV auf dem Relegationsplatz versucht die zuletzt zweimal siegreichen Freiburger wieder zu überholen.
Mit dem HSV hat SC-Torhüter Oliver Baumann dazu noch eine Rechnung offen. Kurz vor Halloween hatte er gegen die Hamburger sein persönliches Horrorfest erlebt. Gleich drei Mal flutschte ihm der Ball wie ein Stück Seife aus den Fingern. Jedes Mal gab es ein Tor für den Gegner. Aber Freiburg wäre nicht Freiburg, wenn sich nicht das gesamte Breisgau hinter ihren Torwart gestellt und ihm die Patzer verziehen hätte. Schliesslich hat man am sonnigsten Ort Deutschlands ebenfalls bewiesen, dass man sich auch ohne Trainerwechsel wieder berappeln und aus den Niederungen des Kellers hieven kann. Zumindest wenn der Trainer Christian Streich heisst.
Die restlichen Partien
Dienstag, 20 Uhr: SV Werder Bremen - VfL Wolfsburg
Dienstag, 20 Uhr: Eintracht Braunschweig - 1. FSV Mainz 05
Mittwoch, 20 Uhr: 1899 Hoffenheim - Hannover 96
Mittwoch, 20 Uhr: FC Augsburg - Bayer 04 Leverkusen
Mittwoch, 20 Uhr: Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach
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