Bei Borussia Dortmund ist der Durm drin und beim Spiel zwischen dem FC Bayern München und dem FSV Mainz 05 wird deutlich weniger gemüllert als gedacht: Der etwas andere Ausblick auf den 9. Spieltag der Fussball-Bundesliga.
Da ist der Durm drin!
Zahlreiche Verletzte hat Borussia Dortmund zu beklagen: beim BVB ist echt der Durm drin! Und das gegen Hannover schon zum vierten Mal in Serie. Da
Alles irgendwie überschaubar
Blicken wir mal ein wenig zurück: In der Saison 2010/2011 spielte der SC Freiburg eine klasse Hinrunde - Trainer damals: Robin Dutt. Dieser suchte später die grosse Herausforderung und ging zu Bayer Leverkusen: mit überschaubarem Erfolg. Nach seiner Entlassung wurde er dann Sportdirektor beim DFB: mit überschaubarem Erfolg. Dann wollte Dutt wieder Trainer sein und coacht seither Werder Bremen: mit überschaubarem Erfolg. Am 9. Spieltag trifft Werder Bremen zuhause auf den SC Freiburg. Dort trainiert mittlerweile Christian Streich: mit überschaubarem Erfolg. Alles irgendwie überschaubar, also. Wir wollen ja nicht unken, aber wenn der Tabellenneunte auf den Vorletzten trifft, beide mit je neun Toren nach Braunschweig die zweitschlechteste Offensive stellen, dann klingt auch der zu erwartende Unterhaltungswert dieser Partie schlichtweg: überschaubar.
Doch nix Müller, oder was?!
Da haben wir gehofft, dass es in der Partie zwischen dem FC Bayern München und dem FSV Mainz 05 so richtig müllert: Der Nicolai müllert für Mainz und der Thomas müllert gegen Heinz. Blendende Voraussetzungen für eine kleine Bomber-der-Nation-Gedächtnis-Darbietung also? Pustekuchen! Der Bayern-Müller findet sich im guardiolaschen Rotations-Prinzip möglicherweise zugunsten Arjen Robbens auf der Bank wieder und das Mainzer Müller-Duo quälte sich mit Wehwehchen durch die Woche. Der Mainzer Top-Torjäger Nicolai (sechs Tore) erlitt eine Aussenbanddehnung im Sprunggelenk. "Wir hoffen, dass es reicht", entlockt man FSV-Cheftrainer Thomas Tuchel eine gewagte Prognose zum 26-Jährigen. Keeper Heinz hat derweil Rücken – passiert im hohen Alter ab und an - und fährt erst gar nicht mit nach München. Dass der 35-Jährige nicht fit wurde, scheint Tuchel aber nicht so wirklich zu jucken: "Das ist die Position, die wir vielleicht am einfachsten gleichwertig ersetzen können, ohne Heinz abwerten zu wollen." Wir hören da aber schon irgendwie heraus, dass sie ihren Keeper nicht ganz so dufte finden, Herr Tuchel - genauso wenig wie wohl auch Ihren Ersatz-Torwart Christian Wetklo.
Definitionsprobleme
Seit einigen Jahren fragen wir uns: Wann ist ein Topspiel eigentlich ein Topspiel? Ist ein Topspiel ein Topspiel, wenn die DFL sagt, das ist ein Topspiel? Ist ein Topspiel ein Topspiel, wenn wir nach dem Blick auf die Tabelle sagen, das ist ein Topspiel? Oder ist ein Topspiel ein Topspiel, wenn unser Gefühl uns sagt, das ist ein Topspiel?
Wie dem auch sei, das Samstags-Topspiel heisst Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach. Klingt eigentlich so gar nicht nach Topspiel, oder? Bei einem Blick auf die Tabelle kommt diese Partie aber doch ziemlich topspielig daher. Immerhin sind die Berliner Sechster und Mönchengladbach ist Vierter. In einer - für viele kleine Klubs gerechteren - Welt, in der der FC Bayern, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen in einer eigenen Liga spielen, trifft hier Titelanwärter auf Champions-League-Kandidat! Zudem können beide Teams mit Ausnahme von Alexander Baumjohann (Hertha) und Alvaro Dominguez (Mönchengladbach) auf alle Stars zurückgreifen. Also, ein grosses Lob an die DFL für die Samstagabend-Ansetzung: Das ist ein Topspiel!
Champions League beim Kaffeekranz
Um sicher zu gehen, dass der gemeine Fussball-Fan sich nach dem Bundesliga-Samstag nicht zu sehr mit dem Champions-League-Spieltag beschäftigt, hat die DFL vorgebeugt und für den Sonntagnachmittag einen echten Knaller angesetzt: Hamburg trifft auf Stuttgart - das ist echtes Königsklassen-Feeling beim Familienkaffee. Nach den jüngsten Erfolgen ist bei beiden Teams die Euphorie ungebremst. Dass beide Mannschaften bald wieder gegen Barca, Real, ManUnited und Co. antreten, ist kein Traum, sondern nur eine Frage der Zeit. Da ist man sich im Norden und Südwesten Deutschlands einig.
Der HSV, durch das 5:0 in Nürnberg satte drei Punkte vom Relegationsrang entfernt, will den van-Marwijk-Effekt weiter für sich nutzen und strebt die nächste Tor-Gala an. Dreierpacker Pierre-Michel Lasogga, im Januar noch vom VfB umworben, wird dabei in der Offensive von Rafael van der Vaart und Hakan Calhanoglu unterstützt. Doch so leicht wie in Nürnberg wird es nicht: Denn VfB-Keeper Thorsten Kirschbaum ist gewiss kein Fallobst.
Und wem der HSV-VfB-Knaller noch nicht als Einstimmung für Arsenal - Dortmund und Schalke - Chelsea reicht, kann sich danach noch Augsburg gegen Wolfsburg reinziehen! Wir haben Gänsehaut!
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