Hannover 96 hat am 23. Spieltag der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt keine Chance - weil sich die Offensive der Hessen in Topform und die 96-Abwehr zeitweise im Tiefschlaf befindet. Zwei Wochen nach dem Sieg über Nürnberg ist die Aufbruchstimmung in Hannover schon wieder verflogen.
Hannover 96 hat im Abstiegskampf der Fussball-Bundesliga den nächsten Rückschlag kassiert. Trotz der zeitweise engagiertesten Leitung seit der Winterpause verlor der Tabellenvorletzte am Sonntag mit 0:3 (0:0) gegen den Europa-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt.
Aus dem herausragenden Angriffstrio der Hessen trafen diesmal
Hannover bleibt auf Platz 17
Auch aufgrund dieser Angriffsschwäche liessen die 96er die grosse Chance ungenutzt, eine Woche vor dem Kellerduell beim VfB Stuttgart auf den Relegationsrang zu klettern und bis auf einen Punkt an den ersten direkten Nichtabstiegsplatz heranzukommen.
"Ein Abstieg wäre zum Kotzen", hatte Clubboss Martin Kind bereits vor dem Spiel gegenüber der "Bild am Sonntag" gesagt. "Wir haben ein neues Stadion, ein neues Nachwuchsleistungszentrum, die tolle Stadt Hannover mit ihrem Umfeld. Da kann man nicht 2. Liga spielen."
Vor 39.100 Zuschauern zeigte Hannover zwar deutlich mehr Biss und Herz als in der vorangegangenen Wochen. Trotzdem hätte Eintracht Frankfurt diese Partie schon in der Anfangsphase entscheiden können.
Jovic verpasst die frühe Führung
Bereits in der vierten Minute lief Torjäger
Jovic hätte in diesem Moment auf das Tor schiessen, den Torwart ausspielen oder auf den mitgelaufenen Rebic passen können, entschied sich aber für die schlechteste aller denkbaren Varianten: Einen völlig missglückten Lupfer, den Hannovers Keeper Michael Esser mühelos aus der Luft fischte.
Bis zu beiden Toren wirkte das Spiel so, als bestritten es die 96er mit allem, was sie haben, und die Frankfurter drei Tage nach ihrem Europa-League-Triumph gegen Schachtjor Donezk (4:1) bloss im Energiesparmodus. Aber auch dieser Kampfgeist konnte Hannovers spielerische Defizite nie kaschieren.
Der Abstiegskandidat schaffte es nicht, gleich mehrere vielversprechende Angriffe bis zu einem Abschluss durchzuspielen. Eine Direktabnahme des nur für ein halbes Jahr von Eintracht Frankfurt ausgeliehenen Nicolai Müller bildete die Ausnahme (34.).
Hannovers Abwehr im Tiefschlaf
Beim ersten Gegentor passte Jovic auf Rebic, beim zweiten flankte
Kurz vor dem Abpfiff durfte Kostic noch ein Tor erzielen. Dabei wurde er kaum behindert.
Der harte Kern der 96-Fans reagierte darauf mit den üblichen Schmähgesängen: "Kind muss weg" und "Wir wollen euch kämpfen sehen". Die kleine Aufbruchstimmung, die der 2:0-Sieg gegen Nürnberg erzeugt hat, ist nach nur zwei Wochen wieder dahin. © dpa
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