Nach nur einem Jahr flüchtet Abdou Diallo von Dortmund nach Paris. Offenbar war die Rückkehr von Mats Hummels ein entscheidender Faktor.

Mehr Sport-News finden Sie hier

Sieben Kandidaten für zwei Plätze - das Überangebot an Innenverteidigern hat Abdou Diallo aus Dortmund vertrieben. Den Wechsel des Abwehrspielers zu Paris Saint-Germain meldeten beide Clubs am Dienstagabend als perfekt. Diallo erhält bei PSG einen Fünfjahresvertrag bis zum 30. Juni 2024. "Im Defensivbereich sind wir gut aufgestellt, sowohl was die Anzahl der Spieler als auch deren Qualität angeht", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc zu dem Transfer. "Abdou wollte das Angebot aus seinem Heimatland unbedingt annehmen, und für uns ist es ein ausgesprochen werthaltiges." Der Wechsel habe "sich so ergeben", sagte Zorc den "Ruhr Nachrichten".

Diallo verlässt den Fussball-Bundesligisten aus Sorge um seinen Stammplatz und startet beim französischen Meister unter dem früheren BVB-Coach Thomas Tuchel einen Neuanfang. "Ich habe immer gesagt, dass das Pariser Projekt sehr attraktiv ist", sagte Diallo am Dienstag. "Zum Hauptstadtclub zu wechseln, ist ein weiterer wichtiger Schritt in meiner Karriere." Dem Vernehmen nach beträgt die Ablöse 34 Millionen Euro. Der 23-Jährige war erst im vergangenen Sommer für 28 Millionen Euro vom FSV Mainz zum BVB gewechselt.

BVB: Diallo flüchtet vor Hummels

Der Franzose hatte nach der Rückkehr von Mats Hummels nach Dortmund bereits vor Tagen Abwanderungsgedanken geäussert. Mit dem ehemaligen Münchner Hummels hatte sich die Zahl der möglichen Innenverteidiger nochmals erhöht. In der vergangenen Saison musste der von BVB-Coach Lucien Favre geschätzte Diallo häufig auf der linken Abwehrseite aushelfen. Dazu war er nicht mehr bereit. "Ein paar Spiele auf dem Flügel sind okay. Aber über mehrere Saisons hinweg ist dies nicht mein Projekt", hatte er unlängst in der "L'Équipe" geklagt.

Nicht auszuschliessen, dass noch ein weiterer Dortmunder nach Paris wechselt. So soll sich Tuchel wiederholt für eine Verpflichtung von Raphael Guerreirostark gemacht haben. Laut französischen Medien sollen die Verhandlungen um den portugiesischen Nationalspieler jedoch ins Stocken geraten sein. Als Ablöse ist eine Summe zwischen 15 und 20 Millionen Euro im Gespräch.

Mit dem Transfer von Diallo kommt BVB-Sportdirektor Michael Zorc seinem Vorhaben, den übergrossen Dortmunder Kader zu verkleinern, einen weiteren Schritt näher. Der Franzose ist nach Christian Pulisic (FC Chelsea) und Alexander Isak (Real Sociedad) der dritte Profi, vom dem sich der Revierclub trennt. Zudem wurden Felix Passlack (Fortuna Sittard), Dzenis Burnic (Dynamo Dresden) und Jeremy Toljan (Sassuolo Calcio) ausgeliehen. Weitere Wechselkandidaten neben Guerreiro sind André Schürrle, Shinji Kagawa und Maximilian Philipp. (sg/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © picture alliance/dpa