Die Augsburger haben ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Trotz deutlicher Chancen-Überlegenheit war es zum Schluss eine Zitterpartie.
Der FC Augsburg hat einen verdienten Heimsieg über den FC St. Pauli gefeiert und nach einem mauen Saisonstart den ersten Dreier in dieser Bundesliga-Spielzeit eingefahren.
Gegen den harmlosen Aufsteiger aus Hamburg sorgten Ex-Nationalspieler
Augsburg wurde immer gefährlicher
Die Augsburger waren gegen den Neuling von Beginn an die deutlich spielbestimmende Mannschaft. Mit aggressivem Pressing eroberten sie den Ball oft schon in der Hälfte von St. Pauli. Im letzten Drittel allerdings agierten die Gastgeber lange zu ungenau.
Erst kurz vor der Pause wurde der FCA gefährlich: Zunächst schoss Elvis Rexhbecaj knapp am kurzen Pfosten vorbei (43.). Dann liess Mittelstürmer Samuel Essende eine Riesenchance liegen, als er nach einem schnellen Angriff allein vor dem Tor auftauchte, den Ball aber nicht an dem schon auf dem Boden liegenden Torhüter Nikola Vasilj vorbeibrachte (45.).
Augsburg-Trainer Thorup verzweifelt
Augsburg-Coach Jess Thorup schlug die Hände über dem Kopf zusammen und ging – ob der verpassten Top-Möglichkeit – verzweifelt in die Knie. Der Trainer hatte nach der 0:4-Abfuhr vor der Länderspielpause in Heidenheim seine Startelf kräftig verändert und fünf neue Profis gebracht. Darunter waren der frühere Dortmunder Wolf, der eigentlich wechselwillige Ruben Vargas und Frank Onyeka. Der nigerianische Nationalspieler stand nach seiner Leihe vom FC Brentford in England erstmals im Kader und zeigte eine starke Debüt-Vorstellung.
St. Pauli war mit einem 0:2 in Heidenheim und einem 0:1 gegen Union Berlin in das Bundesliga-Jahr gestartet und vor der Pause weit entfernt vom ersten Saisontor. Immerhin blieb die Defensive zunächst stabil, die vom überraschend schnell genesenen Eric Smith koordiniert wurde. Der Abwehrchef hatte nicht nur deswegen vor der Partie Grund zur Freude: Der Schwede war unter der Woche Vater einer Tochter geworden.
Nach dem Seitenwechsel aber wurden Smith und seine Nebenleute überwunden. Eine Augsburger Flanke kam über Essende zu Wolf, der sich den Ball im Strafraum auf den linken Fuss legte und gekonnt ins lange Eck schlenzte. Es war das erste FCA-Tor für den 29-Jährigen. Die Gäste reklamierten auf Handspiel vor dem Treffer, aber der Video-Assistent erklärte den Treffer nach einer Überprüfung für regelkonform.
St. Pauli nutzt mangelnde Verwertung der Augsburger
Nach gut einer Stunde erhöhte Tietz auf 2:0, indem er eine weite Flanke von Onyeka volley verwertete. Nur Augenblicke später hätte es eigentlich 3:0 stehen müssen, als Onyeka auf das gegnerische Tor zulief, im letzten Moment den Ball aber nicht an den frei stehenden Essende durchstecken konnte. Gleich danach scheiterte Rexhbecaj an Torhüter Vasilj (70.).
Die Strafe für die verpassten Grosschancen folgte, als Pauli-Profi Boukhalfa eine Flanke von Elias Saad (75.) ins Tor köpfte. Pauli drückte auf den Ausgleich, doch in der Nachspielzeit machte Kabadayi alles klar. (dpa/bearbeitet von ms)
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