Der FC Bayern bastelt gewaltig am Kader für die kommende Saison. Dabei fällt auf: Der FCB hat eine Vorliebe für französische Weltmeister - und für deutsche Nationalspieler. Laut Medienberichten sollen sich die Münchner mit Timo Werner einig sein. Der Traum vom FC Deutschland lebt.

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Es brodelt gewaltig in der Gerüchteküche des FC Bayern: Welche Spieler verlassen den Verein? Und vor allem: Welche Stars verpflichtet der deutsche Rekordmeister? Angetrieben wurde die Transfer-Thematik in den vergangenen Tagen massgeblich vom FC Bayern selbst - in Person von Vereinspräsident Uli Hoeness.

Der tönte im "Sport-1-Doppelpass": "Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die kommende Saison..." Namen verriet er nicht. Er wolle ja nicht die Akteure verärgern, die auf den entsprechenden Positionen aktuell noch gebraucht werden. Diese könnten sonst "böse" werden.

Nun will die "Sport Bild" erfahren haben, auf welche Profis der FC Bayern ein Auge geworfen hat - beziehungsweise mit wem sich der Verein sogar schon einig sein soll.

Bayern mit Werner-Berater einig

Nach "Sport Bild"-Informationen soll der FCB eine Einigung mit Berater Karlheinz Förster über den Wechsel von Leipzigs Timo Werner (22) nach München erzielt haben. Mit dem gleichen Mann wickelten die Bayern 2017 bereits den Transfer von Abwehrspieler Niklas Süle ab, der damals von 1899 Hoffenheim an die Isar gewechselt war.

Werners Vertrag in Leipzig endet nach der Bundesliga-Saison 2019/2020. Will RB den deutschen Nationalspieler nicht ablösefrei ziehen lassen, muss er 2019 verkauft werden. Aktuell wird Werners Marktwert auf 65 Millionen Euro beziffert.

Werner selbst zeigt sich anscheinend nicht abgeneigt von einem Wechsel nach München. Seinen Vertrag in Leipzig hat er noch nicht verlängert. Sportdirektor Ralf Rangnick drängte vergeblich darauf und betonte im "Wontorra-Fussballtalk" bei Sky: "Dass wir in ein letztes Vertragsjahr gehen und den Vertrag auslaufen lassen, halte ich für sehr unwahrscheinlich."

Und Werner selbst sagte nach der 0:1-Pleite seiner Leipziger im Dezember in München: "Wenn man in Deutschland bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, gibt es nur einen Verein, zu dem man wechseln kann." Auf die explizite Nachfrage, ob es sich dabei um den FC Bayern handle, antwortete Werner: "Das wäre eine Schlussfolgerung, ja."

Leverkusens Havertz im Visier

Timo Werner ist nicht der einzige deutsche Nationalspieler, den der FC Bayern dem Vernehmen nach gerne verpflichten möchte. Auf der Wunschliste ganz oben steht laut "Sport Bild" der Name von Kai Havertz (19), der bei Bayer Leverkusen noch bis 2022 unter Vertrag steht.

Zwar beteuerte Leverkusens Manager Rudi Völler, dass er fest von einem Havertz-Verbleib in der kommenden Spielzeit ausgehe. Gleichzeitig signalisierte er aber Gesprächsbereitschaft bei einem "sehr guten" Angebot für den Spieler. Kolportierte Ablösesumme: Mehr als 65 Millionen Euro.

Atléticos Hernandez auf dem Sprung

Unmittelbar vor einem Wechsel zum FC Bayern soll der französische Weltmeister Lucas Hernandez (23) von Atlético Madrid stehen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Bayern an dem Abwehrspieler interessiert sind. Uli Hoeness äusserte sich im "Sport-1-Doppelpass" positiv über Hernandez, der in Madrid angeblich eine Ausstiegsklausel von 80 Millionen hat.

Laut "Sport Bild" stehen die Bayern kurz davor, den Hernandez-Transfer zu finalisieren.

Pavard und Arp bereits fix

Zwei Transfers hat der FC Bayern bereits offiziell gemacht: Im Sommer wechselt Stuttgarts Benjamin Pavard nach München. Der französische Weltmeister hat einen Fünfjahresvertrag unterschrieben und soll 35 Millionen Euro kosten. Pavard (22) zeigt sich übrigens begeistert von der Idee, an der Seite von Hernandez bei den Bayern zu spielen.

Pavard zur "Sport Bild": "Ich fände es fantastisch, wenn Lucas ebenfalls zu Bayern kommen würde. Er hat bewiesen, dass er ein super Spieler ist. Erst gemeinsam für Frankreich, dann für Bayern – das würde mich stolz machen."

Ebenfalls zum FC Bayern wechselt Jann-Fiete Arp (19) vom Zweitligisten Hamburger SV - der genaue Zeitpunkt ist aber dem Stürmer selbst überlassen. So besteht die Möglichkeit im Sommer 2019 oder ein Jahr später in München das Training aufzunehmen, teilten die Vereine mit.

Bayern mit Vorliebe für französische Spieler

Zwei Dinge fallen auf, wenn man die Transfer-Aktivitäten der Bayern beobachtet. Erstens: Mit den Mittelfeldspielern Kingsley Coman (22) und Corentin Tolisso (24) wurden in der jüngeren Vergangenheit zwei Franzosen verpflichtet. Mit Oldie Franck Ribéry (35) sind es drei im Bayern-Kader. Mit Pavard und Hernandez wären es ab Sommer sogar fünf.

Der FC Bayern interessiert sich momentan verstärkt für das deutsche Nachbarland. Das hat einen einfachen Grund: Die Franzosen stellen aktuell die besten Nachwuchsspieler der Welt. Ob Kylian Mbappé (20/Paris), Ousmane Dembelé (21/Barcelona) oder eben Coman: Die jungen Franzosen spielen bei den Top-Teams Europas - und sind dort auch nicht wegzudenken. In jungen Jahren haben sie bereits den Sprung auf die ganz grosse Fussballbühne geschafft. Pavard und Hernandez gehören zweifelsohne dazu.

BVB-Sportdirektor Michael Zorc sagte jüngst: "Im Moment kommen auf jeden Deutschen, ehrlich gesagt, zwei interessante Franzosen, zwei interessante Engländer und Spanier sowieso". In München ist man anscheinend ähnlicher Ansicht.

Der Traum vom FC Deutschland

Zweitens: Der Traum vom FC Deutschland lebt bei den Vereinsverantwortlichen der Bayern. Mit Werner und Havertz stehen zwei junge deutsche Nationalspieler auf der Einkaufsliste. Auch Leverkusens Julian Brandt (22) soll Thema sein beziehungsweise zum Plan B werden, wenn der Transfer von Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea scheitert.

Die Londoner dürfen die kommenden Monate keine Spieler kaufen. Dass sie im gleichen Zeitraum aber Spieler abgeben, scheint unrealistisch.

Brandt, deutscher Nationalspieler, wäre aufgrund einer Ausstiegsklausel für rund 30 Millionen Euro zu haben. Sollten die Leverkusener die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe in der Bundesliga verpassen - nach 23 Spieltagen stehen sie derzeit auf Platz sieben - dürfte sich Brandt wohl Gedanken über einen Transfer machen.

Stichwort Sommer: In der Sommer-Transferperiode 2018 wechselten Serge Gnabry (war ausgeliehen an Hoffenheim) und Leon Goretzka (kam von Schalke) nach München. Neben Thomas Müller, Joshua Kimmich, Niklas Süle, Jerome Boateng, Mats Hummels und Manuel Neuer sind sie die deutschen Nationalspieler Nummer sieben und acht im Bayern-Kader.

Kommen die Wunschspieler hinzu, könnte der FC Bayern eine ganze deutsche Elf auf den Rasen schicken - genau nach dem Geschmack von Präsident Uli Hoeness. Der war schon immer ein Fan des "FC Bayern Deutschland".

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