Das hat sich der 56. Club in der Bundesliga ganz anders vorgestellt. Eisern Union bleibt beim Debüt in der Beletage ohne jede Chance. Für Leipzig wird das erste Ligaspiel mit Coach Nagelsmann zu einem Spaziergang. RB ist nach dem ersten Spiel gleich Tabellenzweiter.
83 Tage nach dem euphorisch gefeierten Aufstieg hat der 1. FC Union gleich im ersten Bundesligaspiel der Vereinshistorie eine bittere Lehrstunde erteilt bekommen. Beim Leipziger Liga-Debüt von Trainer
Wie angekündigt schwiegen die Union-Fans in der ersten 15 Bundesliga-Minuten ihres Clubs aus Protest gegen das "Konstrukt" RB Leipzig. "Wir müssen es respektieren", sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel zu der von den Berliner Ultras initiierten Aktion: "Wir konzentrieren uns auf die sportlichen Dinge."
Mit der Lautstärke schwindet die Konzentration
Doch gerade mal eine Minute, nachdem der Anhang auf den Tribünen das Schweigen brach und lautstark das eigene Team feierte, ging bei den Profis auf dem Platz erstmals die Konzentration verloren.
Die Unioner, die als fünfter Club mit DDR-Geschichte nach Hansa Rostock, Dynamo Dresden, Energie Cottbus und dem VfB Leipzig als Ableger des 1. FC Lok im gesamtdeutschen Fussball-Oberhaus mitspielen, wirkten vor allem defensiv völlig überfordert. Ein Treffer von Lukas Klostermann, der wie sein Aussenbahn-Kollege Halstenberg am Ende dieser Saison mit dem Team von Bundestrainer Joachim Löw die EM spielen will, wurde nach Videoentscheid wegen Handspiels zuvor von Yussuf Poulsen noch aberkannt. Nach Zuspiel von Halstenberg nutzte Sabitzer mit Direktschuss die nächste Gelegenheit zum 2:0.
Der Aufsteiger liess den Gästen viel zu grosse Räume. Poulsen lupfte den Ball freistehend auf die Latte (33.). Wieder Sabitzer schaltete nach Einwurf und Kopfballverlängerung von Werner am schnellsten und schickte den Nationalstürmer Richtung Union-Strafraum, wo der 23-Jährige erfolgreich abschloss. Und kurz nach seiner Einwechslung trug sich auf noch der für 13 Millionen Euro von Paris Saint-Germein gekommene Franzose Nkunku in die Torschützenliste ein.
Unordnung im Spiel bis zum Schluss
Dem Neuling mit vier Zugängen in der Startelf brachte dagegen offensiv kaum etwas zustande, sieht man von einem Versuch von Grischa Prömel ab, bei dem RB-Keeper Peter Gulacsi eingreifen musste (29.). Auch der erfahrene Christian Gentner, im Sommer vom besiegten Relegationsgegner VfB Stuttgart gekommen, brachte keine Ordnung ins Spiel. Für ihn kam zur zweiten Halbzeit der Ex-Mainzer Anthony Ujah. Der ehemalige Dortmunder Neven Subotic blieb auf der Bank.
Für die Leipziger, die in der 2. Liga bei Union nie gewinnen konnten, wurde es bei teilweise heftigem Regen ein lockerer Liga-Aufgalopp. Nagelsmann hatte bei seiner Leipziger Liga-Premiere keinen der sechs Neuzugänge von Beginn an gebracht. Am Ende waren Union mit vier Gegentore noch gut bedient. (best/dpa)
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