Sportlich könnte es für Borussia Dortmund kaum besser laufen - die Champions-League-Teilnahme hat der BVB bereits sicher. Die Kaderplanung hingegen gestaltet sich schwierig. Im Sommer droht ein Ausverkauf der Stars.
Die Vize-Meisterschaft und die Teilnahme an der Champions League ist Borussia Dortmund sicher. Selbst die Meisterschaft ist noch nicht ganz abgeschrieben. Zudem steht die Mannschaft von Thomas Tuchel im DFB-Pokal-Halbfinale und Europa-League-Viertelfinale.
Nach der misslungenen Spielzeit 2014/2015, in der die Dortmunder unter
Die Verträge von Kapitän
Kaum ein Tag ohne Transfergerüchte
Es vergeht kaum eine Woche, in der die vier Leistungsträger nicht mit einem europäischen Top-Verein in Verbindung gebracht werden. Real Madrid soll
Sportdirektor Michael Zorc lassen diese Schlagzeilen kalt - zumindest tut er so. "Mich interessiert das schon lange nicht mehr. Der Wahrheitsgehalt vieler vermeintlich journalistischer Meldungen ist in Zeiten von Internetforen und sozialen Netzwerken dramatisch gesunken", sagt er im Interview mit dem "Kicker".
Allerdings sind nicht alle Gerüchte aus der Luft gegriffen. Fotos haben Anfang März belegt, dass sich der zukünftige Manchester-City-Trainer Pep Guardiola, Sportdirektor Txiki Begiristain und Gündogan-Berater Ilhan Gündogan in Amsterdam trafen.
Hummels hält sich Optionen offen
Auch Hummels, der bereits seit 2008 für Dortmund spielt, hält sich alle Optionen offen. "Ich bin derzeit in einer Phase der Entscheidungsfindung und denke viel nach", sagte er in der Länderspielpause der "Welt". "Ich muss für mich herausfinden, was ich machen möchte. Will ich bei einem anderen Verein spielen? Oder will ich bleiben? Ich warte auf den Tag, an dem ich aufwache und weiss, was ich machen möchte."
Die Zukunft von Mkhitaryan wiederum dürfte nicht zuletzt eine Frage des Geldes sein. Dessen Berater Mino Raiola gilt als einer der härtesten Verhandlungspartner. Aus Dortmunder Sicht dürfte die Devise lauten: Unterzeichnen Mkhitaryan, Hummels und Gündogan keinen neuen Vertrag, werden die Spieler im Sommer gewinnbringend verkauft. Zorc möchte laut "Kicker"-Interview schnellstmöglich für Planungssicherheit sorgen: "Wir werden die Dinge im Frühjahr klären."
Es wird nicht einfach, die umworbenen Stars von einem längeren Verbleib zu überzeugen. Speziell die schwerreiche Premier League aus England lockt mit schwindelerregenden Ablösesummen und Gehältern. Andererseits haben die Dortmunder im Fall Marco Reus bewiesen, einen höchstbegehrten Spieler durchaus halten zu können.
Das Geld dürfte dabei nicht den Ausschlag gegeben haben. In England hätte der 26-Jährige vermutlich mehr verdienen können. "Ich habe mich für den BVB entschieden, weil ich mein gewohntes Umfeld brauche, in dem ich mich wohlfühle", verriet er in der "Sport Bild".
Der Offensivspieler ist zuversichtlich, dass seine Mannschaftskameraden ähnlich entscheiden: "Bei Micky sieht man es vielleicht am besten, wie wohl er sich fühlt und wie sich das auf seine Leistung auswirkt. Das ist bei Mats und Ilkay nicht anders."
BVB muss sich aber keine Sorgen machen
Allzu grosse Sorgen muss sich der BVB ohnehin nicht machen. Ein Verkauf der genannten Spieler würde die Kassen klingeln lassen. Hinzu kommen nächste Saison die sicheren Einnahmen aus der Champions League. Laut "Kicker" kalkuliert BVB-Boss Hans-Joachim Watzke mit einer Gesamteinnahme von 45 bis 50 Millionen Euro.
Genügend Geld, um die entstehenden Lücken mit neuen Top-Spielern zu schliessen, wäre also vorhanden. Die aufkommenden Gerüchte,
Die Fans hingegen sprachen sich mit einem Banner gegen eine Rückholaktion aus. "Mailand oder Madrid, Hauptsache nicht Dortmund, verpiss dich Götze", lautete die Botschaft. Die Anhänger sind noch immer erbost darüber, dass das Eigengewächs im Sommer 2013 ausgerechnet zum grössten Rivalen ging.
Unabhängig von Götze werden die Dortmunder die kommende Transferperiode nutzen, um ordentlich einzukaufen. Sicher ist bereits, dass der zentrale Mittelfeldspieler Mikel Merino vom spanischen Zweitligisten CA Osasuna kommt. Namhaftere Verpflichtungen dürften folgen. Als mögliche Kandidaten gelten unter anderem die Mittelstürmer Michy Batshuayi (Olympique Marseille) und Alvaro Morata (Juventus Turin), Linksaussen Ousmane Dembélé (Stade Rennes) und Innenverteidiger Niklas Süle (TSG 1899 Hoffenheim).
Tuchel weiss sich zu beweisen
Trainer
Allerdings ist die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit wegen der Europameisterschaft kurz. Gerade Nationalspieler tun sich oft schwer, nach einem Grossturnier und einem verkürzten Urlaub gleich wieder in den Tritt zu kommen - gerade bei einem neuen Verein. Genau hier könnte für Dortmund die Gefahr eines baldigen Umbruches liegen.
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