- Eine Woche nach dem emotionalen Zwischenhoch gegen die Bayern ist Borussia Dortmund in Berlin krachend in der Realität angekommen.
- Diese offenbart so viele Probleme, dass der BVB nun ganz schnell gegensteuern muss.
Es ist noch gar nicht so lange her, streng genommen waren es nur acht Tage, da fiel Borussia Dortmund und seiner Gemeinde der emotionale Höhepunkt der Saison förmlich in den Schoss. Der späte Ausgleich im Spitzenspiel gegen den FC Bayern und die Eruption im Westfalenstadion entliessen die Dortmunder Fans beseelt und voller Zuversicht in die neue Woche.
Dass die Social-Media-Abteilung des BVB den Teilerfolg gegen die Bayern noch tagelang ausschlachtete, selbst nach dem überschaubaren Remis in der Champions League gegen Sevilla und damit vielleicht ein wenig überdrehte, liess die Fallhöhe für die Partie bei Union Berlin nur noch grösser werden.
Erfahrene Beobachter Borussia Dortmunds mussten schon befürchten, was sich dann am Sonntagabend in Berlin bestätigte: Der BVB kultiviert mal wieder seine Inkonstanz, das 0:2 gegen Union war sogar deutlich mehr als nur eine weitere Niederlage in dieser Saison - es war der nächste, in seiner Schonungslosigkeit vielleicht heftigste Rückfall in alte Zeiten.
BVB ideenlos und hilflos
Im Prinzip war die Partie an der Alten Försterei bereits nach acht Minuten entschieden: In den acht Pflichtspielen zuvor zwischen beiden Klubs gewann jedenfalls immer die Mannschaft, die das erste Tor erzielen konnte. Die Berliner hatten seit 43 Bundesligaspielen nach einer eigenen Führung nicht mehr verloren. Und weil Union nicht umsonst die beste Defensive der Liga stellt mit erst sechs Gegentoren und im Moment in seinen defensiven Abläufen funktioniert wie eine herausragend justierte Maschine, waren die Dortmunder Chancen mit dem ersten Treffer von Janik Haberer schon auf ein Minimum geschrumpft.
Wie ideenlos, unstrukturiert, hilflos und belanglos die Borussia fast die komplette restliche Spielzeit aber versuchte, ein Tor oder vielleicht sogar zwei zu erzielen, war aus Dortmunder Sicht tatsächlich ernüchternd. Der BVB zeigte keinerlei nachvollziehbaren Offensivplan, abgesehen von ein, zwei Einzelaktionen mühten sich die Gäste bis wenige Minuten vor dem Ende vergebens.
Erst die schwindenden Kräfte beim Gegner ermöglichten gegen Ende der Partie noch zwei wirklich vorzeigbare Dortmunder Torchancen. Aber es bleibt die Erkenntnis der ersten Saison-Wochen: Der BVB ist in der Defensive einigermassen stabil - das Spiel mit dem Ball hat aber allenfalls Mittelklasseniveau. Und das wird auf Dauer den hohen Ansprüchen der Mannschaft und ihrer Verantwortlichen niemals gerecht werden.
"Wir haben jetzt einige Big Points liegen lassen, die Alarmglocken müssen bei uns schrillen", formulierte es Niklas Süle nach der Partie - und er hörte sich damit an wie Dutzende andere Dortmunder Spieler in der jüngeren Vergangenheit. "Wir können so nicht weitermachen! Wir gehen nicht auf Namen. Wir haben super Fussballer, aber wir machen es uns zu schwer. Wir müssen das knallhart analysieren."
Hummels darf sich bestätigt fühlen
Vor dem zweiten Gegentor unterlief Karim Adeyemi im Mittelfeld ein vergleichsweise leichter Ballverlust, in dessen Folge Union nach einer schnellen Umschaltaktion und einem umso schlechteren Nachpressen des BVB zum Tor kam. "Manchmal ist der einfache 20-Meter-Rückpass besser", so Hummels weiter, "auch wenn er danach nicht auf Social Media kommt."
Eine Anspielung auf Adeyemis verunglückten Hackentrick, der den Gegner zum Konter förmlich einlud. Und ein weiterer Beweis, dass
Verwendete Quellen:
- Sport1: BVB-Stars schlagen Alarm!
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.