- Der BVB angelt sich den erst 14-jährigen Jack Mize von New York Red Bull.
- Anders als bei anderen Transfers minderjähriger Spieler aus dem Ausland bleibt der grosse Aufschrei aber aus. Warum?
Es gehört schon längst zum Geschäftsmodell nicht nur der ganz grossen Bundesliga-Klubs, sich im Juniorenbereich mit Spielern anderer deutscher Vereine und sogar solcher aus dem europäischen Ausland einzudecken.
Der Transfermarkt für Jugendliche und bisweilen sogar Kinder boomt, denn obwohl in den meisten Fällen Wechsel mit einhergehenden Ablösesummen durch die Regularien verboten sind, lassen sich immer wieder Schlupflöcher finden. Dazu wiederum führt dann kurzzeitig zu Kritik - unter den Klubs, aber auch durch die eigene Fanszenen.
Zuletzt sorgte der Dreifach-Wechsel der Brüder Aristide Hentcho Nseke (14), Aviel (12) und des erst neunjährigen Alex vom FSV Mainz 05 zum FC Bayern für Schlagzeilen. Die Brüder gingen zusammen zum Rekordmeister, allerdings nur unter der Bedingung, dass Vater senior eine Anstellung bei den Bayern erhält. Der Inhaber einer Fussballschule in Frankfurt arbeitet nun im internationalen Nachwuchs-Camp der Bayern, der "World Squad".
"Nachdem unsere Scouting-Abteilung wegen des ältesten Sohns Aristide mit den Eltern Kontakt aufgenommen hatte, betonte die Familie, dass ein Wechsel nur in Betracht kommt, wenn die gesamte Familie nach München zieht beziehungsweise zum FCB wechselt", sagte Bayerns Campus-Leiter Jochen Sauer damals der "Bild am Sonntag". "Aus sportlicher Sicht stand zunächst der Wechsel des U-15-Spielers Aristide auf unserer Agenda..."
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Keine Probleme beim Transfer
Nun hat auch Borussia Dortmund einen eher ungewöhnlichen Transfer vollzogen - mit einer allerdings etwas anderen Geschichte im Hintergrund. Der erst 14-jährige US-Amerikaner Jack Mize spielt ab sofort in der U 15 des BVB. In einem Posting auf Instagram, offenbar rund um seine Vertragsunterschrift beim BVB, zeigte sich der Teenager zusammen mit seinen Eltern.
Mize kommt aus der Nachwuchsakademie von New York Red Bull, was unweigerlich die Frage aufwirft, ob man einen Schüler einfach so aus seiner gewohnten Umgebung reissen und in einem fremden Land wieder einsetzen darf.
Bei Jack Mize ist der Fall allerdings insofern anders gelagert, da seine Eltern nach Informationen der "Ruhr Nachrichten" aus beruflichen Gründen schon zu Beginn des Jahres nach Deutschland und in die Region gezogen seien. Und ihren Sohn dann bei einem Probetraining in Dortmund angemeldet hatten. Dort wusste der Angreifer offenbar zu überzeugen und spielt fortan in der U 15 der Schwarz-Gelben.
Probleme mit der Spielgenehmigung für den Teenager gab es offenbar nicht. Diese sind in den FIFA-Regularien streng geregelt, griffen durch den Umzug der Eltern nach Deutschland aber nicht. Minderjährige Nicht-EU-Ausländer können in der Regel nur durch Ausnahmegenehmigungen nach Deutschland transferiert werden. Im Fall von Jack Mize und seinem Wechsel zum BVB war eine solche aber gar nicht nötig.
Andere Bundesligisten sollen ebenfalls an Mize interessiert gewesen sein. Der hat sich nun aber für den BVB entschieden und trifft da im Nachwuchsleistungszentrum auf zwei Landsleute. Mit Tyler Meister (15) und Cole Campbell (16) spielen schon zwei andere US-Talente für die Borussia.
Verwendete Quellen:
- Sport Bild: Talente-Klau! Jetzt holt Bayern schon einen 9-Jährigen
- Ruhr Nachrichten: BVB verpflichtet 14-jähriges US-Talent: kein typischer Kinder-Transfer
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