- Mit Filippo Mane schnappt sich Borussia Dortmund ein begehrtes Verteidiger-Talent aus Italien.
- Damit festigt der BVB seinen Ruf als herausragende Talentschmiede in Europa - auch wenn das so nicht immer gerne kommuniziert wird.
Weil es mittlerweile schon üblich ist, auch für die Transfers von Teenagern Presseerklärungen zu formulieren, verfasste Borussia Dortmund am Montag also auch ein offizielles Kommuniqué. Der BVB sicherte sich die Dienste von Filippo Mane, einem 16-jährigen Innenverteidiger aus Italien. Auf den ersten Blick ist das ein handelsüblicher Transfer eines Spielers, der zunächst in der U 19 des Klubs eingesetzt werden soll.
Bei näherer Betrachtung scheint der Borussia mit der Verpflichtung des italienischen U-17-Nationalspielers schon wieder ein kleiner Coup gelungen zu sein. Zahlreiche andere Klubs seien hinter Mane her gewesen sein, unter anderem die Serie-A-Giganten Inter, Milan und Juventus. An Sampdoria muss Dortmund nun lediglich eine vergleichsweise kleine Ausbildungsentschädigung von kolportierten 100.000 bis 200.000 Euro überweisen und bekommt dafür einen Spieler, der für sein Alter schon ungeheuer weit entwickelt ist.
Filippo Mane bringt alles mit
Mane ist gross, kopfballstark, robust, dabei aber auch schnell im Antritt. Im Scoutingportal Wyscout finden sich zudem noch Attribute wie eine ausgeprägte Antizipationsfähigkeit oder eine starke Spieleröffnung. Eckpfeiler dessen, was ein Innenverteidiger mitbringen muss. "Wir sind glücklich, dass wir mit Filippo Mane ein weiteres Talent langfristig an uns binden konnten. Ein richtig guter Junge, der sich dafür entschieden hat, den nächsten Schritt bei Borussia Dortmund gehen zu wollen und im Jugendbereich ausgebildet zu werden", sagt Dortmunds Nachwuchs-Direktor Lars Ricken über den neuen Spieler.
Mane soll sich anders als etwa
Der BVB hat sich einen guten Ruf erarbeitet
Und das wiederum unterstreicht das Renommee, das sich die Borussia in den letzten Jahren im europäischen Fussball erarbeitet hat. Zwar hören sie in Dortmund die Erzählung vom Ausbildungsklub nur leidlich gerne, aber faktisch ist der BVB genau das – zumindest im europäischen Vergleich mit den ganz grossen Klubs.
"Unser wichtigstes Argument sind die Spielberichtsbögen", beschreibt Sportdirektor Michael Zorc die Dortmunder Strategie. Beim BVB könnten schon 17-Jährige mit einer ambitionierten Mannschaft in der Champions League spielen. Es dürfte nur wenige andere Klubs geben, die ähnlich forsch die Jugend ran lassen. Zumeist sind das Vereine aus kleineren Ligen, wie etwa Dinamo Zagreb. Auf Dortmunds Niveau und mit ähnlich hohen Ansprüchen kann man Ajax nennen, das sich schon vor dem BVB einen vergleichbaren Ruf erarbeitet hat.
Zorc: "Wir sind kein Ausbildungsverein"
"Es ist für uns eine Notwendigkeit, Spieler früh zu entdecken, sie zu entwickeln und mitunter auch mal die wirtschaftlichen Früchte zu ernten. Wir müssen versuchen, wirtschaftliche Unterschiede im Vergleich zu den finanzstärksten Klubs ein Stück weit auszugleichen. Lediglich eine Handvoll Vereine auf der Welt muss sich kaum Sorgen machen, Leistungsträger an die Konkurrenz zu verlieren", sagt Zorc. "Borussia wird immer für einen Mix aus Erfahrenen und Hochtalentierten stehen. Wir sind aber kein Ausbildungsverein!"
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Im Zirkel der europäischen Top-Klubs wird der BVB aber als eben solcher gesehen. Dortmund ist eine Talentschmiede, ein Teilchenbeschleuniger für die Entwicklung junger Spieler - aber nicht deren Endstation. Jadon Sancho war das letzte Beispiel dieser Reihe, Erling Haaland und Jude Bellingham werden früher oder später folgen. Und irgendwann und wenn alles perfekt läuft vielleicht auch Filippo Mane.
Verwendete Quellen:
- bvb.de: BVB-verpflichtet U17-Nationalspieler Filippo Mane
- zeit.de: Immer das Gleiche mit Dortmund
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