• Sebastien Hallers Transfer zum BVB ist so gut wie perfekt, der Mittelstürmer wäre dann der zweitteuerste Transfer der Klubgeschichte.
  • Aber wie sind die Dortmunder mit ihren besonders kostspieligen Einkäufen bisher gefahren?

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Sebastien Hallers Wechsel zu Borussia Dortmund ist quasi perfekt, am Donnerstag absolvierte der Angreifer erfolgreich den obligatorischen Medizincheck. Allerdings wird der Transfer formell erst Anfang Juli vollzogen, weil Ajax Amsterdam die Einnahmen aus dem Wechsel erst im neuen Geschäftsjahr verbuchen möchte. Das beginnt am 1. Juli.

Kolportierte 31 Millionen Euro plus noch einmal bis zu vier Millionen Euro an Boni stehen im Raum, damit wird Haller nach Ousmane Dembélé zum teuersten Einkauf der Dortmunder Vereinsgeschichte. Für einen 28-Jährigen ohne die ganz grossen internationalen Meriten ist das eine gehörige Menge Geld und auch ein gewisses Risiko, das der BVB eingeht.

So wie das in der Vergangenheit auch schon öfter der Fall war - und sich nicht jedes Mal auch ausgezahlt hat. Das sind die Top Ten der Dortmunder Rekord-Transfers und wie sie sich beim BVB geschlagen haben.

Platz 10: Marcio Amoroso (2001, 25,5 Millionen Euro)

Der Brasilianer Marcio Amoroso kam aus Parma und war damals - noch zu D-Mark-Zeiten - der mit weitem Abstand teuerste Transfer der BVB-Geschichte. Amoroso war sportlich über alle Zweifel erhaben, schoss den BVB zur Meisterschaft 2002. Aber aus finanzieller Sicht war der Transfer ein grosses Puzzlestück beim Beinahe-Kollaps ein paar Jahre später.

Platz 9: Nico Schulz (2019, 25,5 Millionen Euro)

Nico Schulz kam als Nationalspieler aus Hoffenheim und wollte in Dortmund den vielzitierten "nächsten Schritt" gehen. Nur hat das überhaupt nicht funktioniert, Schulz hat sich in mittlerweile drei Jahre gar nicht entwickelt und kann den BVB verlassen. Dann wohl mit einem dicken Minus in den Büchern: Schulz' Marktwert ist drastisch eingebrochen.

Platz 8: Thorgan Hazard (2019, 25,5 Millionen Euro)

Ähnlich wie bei Schulz verlief die Zeit in Dortmund auch für Thorgan Hazard eher unbefriedigend. Als er aus Gladbach kam, war die Hoffnung auf einen künftigen Stammspieler gross. Hazard schaffte es in drei Jahren in Dortmund aber nur zum Rollenspieler und kann den Klub nun bei einem entsprechenden Angebot verlassen.

Platz 7: Henrikh Mkhitaryan (2013, 27,5 Millionen Euro)

Der Kauf des Armeniers aus Donezk war damals ein ziemliches Risiko: Niemand wusste so genau, ob sich Henrikh Mkhitaryan in einer grösseren Liga würde durchsetzen können. Aber er konnte. In Dortmund entwickelte er sich hervorragend, wurde drei Jahre später für 42 Millionen Euro an Manchester United verkauft.

Platz 6: Abdou Diallo (2018, 28 Millionen Euro)

Der Transfer sorgte damals für ziemlich viel Aufsehen, die Frage stand im Raum, ob ein relativ unbekannter Innenverteidiger aus Mainz so viel wert sein kann? Der BVB ging das Risiko ein und durfte sich bestätigt fühlen. Abdou Diallo spielte nur eine Saison in Dortmund, dann klopfte schon PSG an und legte 32 Millionen Euro auf den Tisch. Kein überragendes, aber ein gutes Geschäft für den BVB.

Platz 5: André Schürrle (2016, 30 Millionen Euro)

Der Weltmeister kam auf ausdrücklichen Wunsch des damaligen BVB-Trainers und Schürrle-Förderers Thomas Tuchel aus Wolfsburg zum BVB. Aber der Transfer erwies sich für beide Seiten als Flop. André Schürrle war entweder verliehen oder verletzt, machte in vier Jahren nur 51 Pflichtspiele für den BVB und beendete 2020 seine Karriere.

Platz 4: Donyell Malen (2021, 30 Millionen Euro)

Der Niederländer kam nicht unter optimalen Bedingungen aus Eindhoven nach Dortmund. Eine langwierige Verletzung setzte ihn vor dem Wechsel ausser Gefecht, als EM-Teilnehmer reichte der Urlaub nicht aus, Malen kam auch deshalb in seiner ersten Saison nie so richtig in Tritt. Die Hoffnung ist aber unvermindert gross, dass der 22-Jährige noch ein wichtiger Faktor beim BVB wird.

Platz 3: Karim Adeyemi (2022, 30 Millionen Euro)

Karim Adeyemi ist ein sehr grosses Versprechen für die Zukunft, muss sich aber in seiner ersten Bundesliga-Saison auch erst an das gehobene Niveau gewöhnen. 30 Millionen Euro Ablöse sind für einen 20-Jährigen eine ganze Menge. Adeyemis Qualitäten auf der anderen Seite sind aber unbestritten und als Typ hat er auch definitiv das Potenzial, ein neuer Publikumsliebling zu werden.

Platz 2: Mats Hummels (2019, 30,5 Millionen Euro)

Das letzte Kapitel der On/Off-Beziehung zwischen Mats Hummels und dem BVB war dem Klub eine doch sehr üppige Ablösesumme wert. Hummels konnte sich sofort wieder eingliedern und füllte die ihm zugeteilte Rolle des Anführers auch aus. Aber ganz unumstritten waren seine Leistungen bisher auch nicht immer, zuletzt war der Routinier auch noch verletzt.

Platz 1: Ousmane Dembélé (2016, 35 Millionen Euro)

Der teuerste Transfer der Klubgeschichte war ein ziemliches Risiko für Borussia Dortmund. Ousmane Dembélé kam von Stade Rennes, hatte dort noch nicht auf Top-Niveau gespielt - und entpuppte sich für den BVB sportlich wie finanziell als Glücksgriff. Zwar gab es gegen Ende auch jede Menge Ärger, aber als Spieler half Dembélé dem BVB allemal und mit einer Verkaufssumme von 140 Millionen Euro machten die Dortmunder innerhalb eines Jahres auch das beste Investment ihrer Vereinsgeschichte daraus.

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