Jetzt hat es auch Mats Hummels geschafft: Mit seinem Tor zum 3:0 gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende entschied Hummels nicht nur die Partie gegen einen bis dahin noch eher widerspenstigen Gegner, sondern setzte auch seine fulminante Serie fort.

Eine Analyse
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Mit dem Kopfballtreffer hat der 34-Jährige nun in seiner 15. Bundesliga-Saison in Folge mindestens ein Tor erzielt - das ist vor Hummels überhaupt nur sechs anderen Spielern in der Geschichte der Bundesliga gelungen.

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In der Mannschaft erhöhte das Tor die Zahl jener Spieler, die in dieser Saison mindestens einmal getroffen haben, auf satte 17. Zwar fehlt der Borussia nach dem Abgang von Erling Haaland weiterhin ein klarer Torjäger, was in bestimmten Spielen oder Phasen einer Saison durchaus zum Problem werden kann. Andererseits kompensiert die Mannschaft diesen Verlust vor allem seit der Winterpause in einer kaum zu erwartenden Art und Weise.

Dortmunds Angriffsmaschine läuft

Borussia Dortmund hat sich zur Tormaschine der Liga entwickelt. In den ersten 15 Saisonspielen vor der WM-Pause lag die Mannschaft mit nur 25 Toren aus 15 Spielen im Mittelfeld der Tabelle. In der Rückserie waren es bereits 41 Tore in nur 14 Spielen, im Schnitt also fast drei Treffer pro Partie und damit fast doppelt so viele wie in der Hinserie.

Dortmunds Flügelzange mit Karim Adeyemi und Donyell Malen funktioniert in der Endphase der Saison, beide werden nicht nur immer besser, sondern auch immer wichtiger für die Mannschaft. Malen hat allein in den letzten fünf Spielen acht Scorerpunkte gesammelt und dabei sechs Tore erzielt. Das sind mehr als in seiner gesamten ersten Saison beim BVB.

Auch Adeyemi trifft und bereitet vor, Raphael Guerreiro ist mit zwölf Assists nun bester Vorbereiter der Liga, Jude Bellingham beendete seine wochenlange Durststrecke und traf erstmals seit Ende Januar wieder. Und dann trifft auch noch Mats Hummels ins gegnerische Tor.

Der Dortmunder Angriffsmotor brummt, die Mannschaft ist derzeit in der Lage, jederzeit und gegen jeden Gegner in der Liga zwei, drei oder vier Tore zu erzielen. Der Satz von der Abwehr, die Meisterschaften gewinnt, dürfte sich bewahrheiten. In dieser Saison dürfte es aber eher die Offensive sein, die am Ende den Ausschlag im Kampf um die deutsche Meisterschaft geben könnte. Und zwar für den BVB.

Die Bayern und ihr Offensivproblem

Der grosse Unterschied zwischen den beiden Kontrahenten ist jedenfalls unabhängig vom konkreten Spielausgang: Der BVB schiesst Tore - der FC Bayern nicht (mehr).

Seit dem Rücktritt von Julian Nagelsmann haben die Bayern in sieben Spielen nur einmal mehr als ein Tor erzielt - beim 4:2 gegen den BVB, dem ersten Spiel von Thomas Tuchel als Bayern-Trainer. Seitdem läuft beim Rekordmeister fast gar nichts mehr, es gab nur noch einen weiteren Sieg, dafür aber schon drei Niederlagen.

Im gleichen (Tuchel-)Zeitraum schoss der BVB elf Tore, allerdings auch nur in fünf Spielen. In der Champions League durfte der BVB ja nicht mehr mitspielen. Die Bayern stehen aktuell bei 30 Toren seit der Winterpause, ein für ihre Verhältnisse fast schon dramatischer Einbruch.

Kaum noch Tore unter Tuchel

Das Spiel der Bayern hat sich mit dem Trainerwechsel verändert. Man sieht, wie viel mehr Risiko Julian Nagelsmann eingegangen ist, wie er Probleme in der Defensive in Kauf genommen hat für mehr Offensivpower. Und wie Thomas Tuchel das nun ein wenig ändert.

In der Hinserie lag der Torschnitt pro Spiel unter Nagelsmann noch bei sagenhaften 3,27 Treffern, in den drei Spielzeiten zuvor jeweils knapp unter der Drei-Tore-Marke.

In der Rückserie sind es nun 2,14 Tore pro Spiel, wobei dieser Wert immer noch von den starken Offensivleistungen unter Nagelsmann getragen wird. Unter Tuchel liegt die Mannschaft in der Bundesliga aktuell bei nur 1,75 Toren pro Spiel, weil die Angreifer zum Teil beste Chancen auslassen. Für die Bayern ein inakzeptabler Wert. Und vielleicht der entscheidende Nachteil im Titelkampf.

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